Biologin in der Landestalsperrenverwaltung
Typisch für meinen Arbeitsalltag sind folgende Tätigkeiten und Aufgaben:
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Untersuchung der Talsperren und Speicher
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eigenständige Probenahme und Aufnahme von physikalisch/chemischen Parametern im Tiefenprofil
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Auswertungen der Wasserproben im Labor
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Bewertung der biologischen Proben nach Phytoplankton-Zusammensetzung in Hinblick auf die Rohwasserbereitstellung für Wasserwerke
Mein Beruf erfordert vor allem: Genauigkeit und Geduld bei der Auswertung der Phytoplankton-Proben unter dem Mikroskop. Logisches Denken und „Detektivgeist“ sind gefragt, um auf offensichtliche Veränderungen in der Wasserqualität eine Antwort zu finden.
An meiner Arbeit liebe ich: die ständigen Herausforderungen, keine Untersuchungsprobe gleicht im Laufe der Jahre der anderen. Witterungsverhältnisse, Naturereignisse, Klimaveränderungen beeinflussen die Wasserqualität der Talsperren und Speicher.
Ich hatte mich für ein Studium der Biologie an der Wilhelm-Pieck-Universität Rostock und der TU Dresden entschieden, weil der damals angebotene Studiengang (2 Jahre Grundstudium Biologie, 2 Jahre Spezialstudium Technische Hydrobiologie, 1 Jahr Diplomarbeit) solide naturwissenschaftliche Grundlagen und spezielle technische Kenntnisse u.a. zur Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung vermittelte.
Diese Vertiefungsrichtung bzw. Lehrveranstaltungen im Studium haben mich am ehesten auf meine jetzige Karriere vorbereitet: Das Spezialstudium vermittelte fundierte Kenntnisse in der Taxonomie von Wasserorganismen, diese Fähigkeiten sind notwendig, um Planktonproben genau zu analysieren.
Das Wichtigste, was ich während des Studiums für meinen späteren Beruf gelernt habe, ist der Umgang mit verschiedenen Bereichen der Naturwissenschaften, besonders Hydrobiologie, Hydrochemie.
Ich hatte während meines Studiums nie Zweifel oder Abbruchsgedanken, weil das Studium sehr vielseitig, anschaulich und praxisverbunden war. Das Spezialstudium erfolgte in einer kleinen Gruppe von 7 Studenten. Das hat sich sehr positiv auf die Verarbeitung und den praktischem Einsatz der Studieninhalte ausgewirkt.
Studierenden kann ich folgenden Tipp mit auf den Weg geben: wichtig sind die eigenen Interessen, die über das Studienangebot hinausgehen (Auswahl der Praktika). Hilfreich sind Arbeiten im universitären Bereich.
Ich informiere mich über aktuelle Themen meines Berufsfeldes: u.a. bei der Arbeitsgemeinschaft für Trinkwassertalsperren (ATT), der Deutschen Gesellschaft für Limnologie (DGL), verschiedenen Internetanbietern über Erstellung von Bestimmungsschlüsseln der Wasserorganismen.
In Zukunft wird in meinem Berufsfeld wichtig sein, dass wir uns auf die ständig wechselnden Bedingungen in unseren Talsperren und Speichern einstellen. Probleme des Klimawandels treten in unserem Tätigkeitsfeld zunehmend häufiger auf.
Name/Sitz des Unternehmens/Institution:
Landestalsperrenverwaltung (LTV) des Freistaates Sachsen, Hauptsitz des Unternehmens in Pirna, Sitz der Untersuchungsstelle in Paulsdorf an der TS Malter
Die LTV gehört zum Geschäftsbereich des SMEKUL mit 5 Betrieben. Die LTV führt hoheitliche Aufgaben aus, die im Sächsischen Wassergesetz festgelegt sind. Bau, Wartung und Betrieb der sächsischen Stauanlagen, ebenso Hochwasserschutz, Unterhaltung und Ausbau der Gewässer 1. Ordnung und natürlich die Bereitstellung von Rohwasser für die Trinkwasseraufbereitung, liegen im Verantwortungsbereich der LTV.
Ich habe mich für diese(s) Unternehmen/Institution entschieden, weil ich nach dem abgeschlossenen Studium eine interessante Aufgabe als Biologin mit praktischem Einsatz gesucht habe, was ich im Verantwortungsbereich der Gewässergüte gefunden habe.