13.09.2022
Erfahrungen zu interdisziplinärer Arbeit an der UC Davis
Am 08.08.2022 war die ehemalige Kollegiatin des 3. Boysen-TU Dresden-Graduiertenkollegs, Frau Andrea Hauslbauer (Projekt C3: Analyse der Verhaltensanpassungen der Nutzer bei neuen Mobilitätskonzepten), virtuell zu Gast beim GRK. Frau Hauslbauer war vom 01.03.2019 bis 28.02.2022 Mitglied der 3. Generation des Graduiertenkollegs und verbrachte während dieser Zeit ein Auslandssemester an der University of California, Davis, USA als Teil des Institute of Transportation Studies (das Graduiertenkolleg berichtete). Mit dem Fokus darauf, wie Interdisziplinarität dort gelebt wurde, teilte Frau Hauslbauer ihrem Bericht viele hilfreiche Erfahrungen mit den Kollegiatinnen und Kollegiaten.
Zunächst leitete Frau Hauslbauer die Präsentation mit den Definitionen von Interdisziplinarität, Multidisziplinarität und Transdisziplinarität ein. Aus Literaturquellen zitierte sie, weshalb die Umsetzung interdisziplinären Arbeitens im Forschungsumfeld oft eine Herausforderung ist: die meisten Wissenschaftler konzentrieren sich in ihrer Arbeit auf ihren Fachbereich, was einen Nutzen für andere Disziplinen deutlich erschwert. Frau Hauslbauer fasste entsprechend ihrer eigenen Erfahrung zusammen, dass gemeinsame Ziele und Methoden entscheidend und immens wichtig für einen gemeinsamen Benefit sind. Im zweiten Teil ihrer Präsentation zeigte Frau Hauslbauer aus ihrer Erfahrung an der UC Davis die nach ihrer Meinung wichtige Bedeutung der Rollen des wissenschaftlichen Betreuers/der Betreuerin, des Forschenden selbst und der Organisationsstruktur für die Qualität der interdisziplinären Forschung auf.
Die aktive Rolle des Betreuers/der Betreuerin sieht sie dabei von wesentlichster Bedeutung. Motivation, Wertschätzung, absolute Expertise im eigenen Fachgebiet, aber auch umfassende Kenntnisse in anderen Fachgebieten und von Arbeitsmethoden sind dafür notwendig. Die Forschenden selbst müssen den Willen und die Fähigkeit besitzen, konzentriert auf ein gemeinsames Ziel mit anderen Forschenden hinzuarbeiten, Interesse für fachfremde Disziplinen zeigen und dabei über den berühmten Tellerrand hinausschauen. Zu guter Letzt sind die richtige Umgebung, Zeit und Raum für organisatorische Fragen und Diskussionen unerlässlich. Die Organisationsstruktur ist dann - wenn all die genannten Voraussetzungen geschaffen sind - ihrer Meinung nach für interdisziplinäres Arbeiten von untergeordneter Bedeutung.
Das Boysen-TUD-Graduiertenkolleg bedankt sich herzlich bei Frau Hauslbauer für diesen interessanten und anschaulichen Vortrag und wünscht weiterhin viel Erfolg bei ihrer interdisziplinären Forschungsarbeit und im Berufsleben.