Zu Gast bei InfraTrain 2023

Der InfraTrain 2023 Workshop wurde vom 09. bis 13. Oktober 2023 an der Technischen Universität Berlin abgehalten. Auch Kollegiat Jakob Baumgarten (TP E1: Marktmodell-gestütz­te energiewirtschaft­liche Analyse des H₂-Importbedarfs und des -Importpotenzials synthetischer Gase aus MENA-Staaten) war dazu aus Dresden angereist.

InfraTrain ist eine Veranstaltungsreihe zur Infrastrukturforschung, die sich an Hochschulabsolvent:innen, Doktorand:innen, Wissenschaftler:innen, Nachwuchskräfte aus staatlichen Einrichtungen und Vertreter:innen aus der Industrie richtet, die sich über die neuesten Forschungsmethoden informieren möchten. Jedes InfraTrain(ing) hat eine Schulungssitzung, die ein spezifisches Thema behandelt. Vorträge zu einem bestimmten Thema, Übungen, Computersimulationen und Diskussionen über theoretische und politische Fragen werden von erfahrenen Dozent:innen und Praktiker:innen gehalten. Das Training wird von Seminaren und Gastvorträgen begleitet, in denen die Teilnehmer:innen aktuelle Arbeiten in kleineren Gruppen vorstellen und diskutieren.

Am ersten Tag wurden das Workshopprogramm, die Programmiersprache "Julia" und das hausinterne Energiesystemmodell "GENeSYS-MOD" der TU Berlin vorgestellt. Am Nachmittag wurde eine direkte Verbindung zu Prof. Mark Z. Jacobson von der Stanford University nach Kalifornien, USA eingerichtet. Er betonte in seinem Vortrag mit dem Titel "No Miracles Needed: Transitioning the World to 100% Clean, Renewable Energy and Storage for Everything" die effiziente Nutzung von Wasserstoff in den einzelnen Sektoren und leitete entsprechende Handlungsempfehlungen ab.

Die Ziele und der schrittweise Aufbau des InfraTrain Workshops wurden am zweiten Veranstaltungstag durch Prof. Christian von Hirschhausen, Dr. Karlo Hainsch und Dr. Konstantin Löffler (alle TU Berlin) erläutert und durchgehend moderiert. Danach wurden in Gruppensitzungen unterschiedliche methodische Ansätze zur Entwicklung einer Systemmodellierung diskutiert. Zu diesem Zweck wurden sowohl bereits vorhandene Szenarien als auch neue Szenarien entwickelt und diese miteinander verglichen. Für die Implementierung des Energiesystemmodells "GENeSYS-MOD" (s. Abbildung oben) wurden Datenbanken und Studien nach zielführenden Parametern untersucht.

Am 11.10.2023 hielt Frau Prof. Franziska Holz (DIW Berlin & NTNU Trondheim) einen Vortrag über wissenschaftliche Ansätze für die Modellierung von Energiesystemen. Hierbei wurden vier Szenarien (Business-as-usual, Climate Tech, Survival of the fittest, Green Cooperation) vorgestellt, die darin getroffenen Annahmen intensiv diskutiert und teilweise für die eigenen Szenarien berücksichtigt.

An den letzten beiden Tagen des Workshops wurden die Gruppenarbeiten intensiviert. Anschließend wurden die gewonnenen Erkenntnisse in Kurzvorträgen geteilt und interpretiert. Die methodischen und schrittweisen Vorgehensweisen des InfraTrain Workshops haben neue wissenschaftliche Ansätze für die Weiterentwicklung im Teilprojekt E1 eröffnet.