Kollegiat Markus Leyser diskutiert Forschungsfrage

In einem neuen Format erörtern die Angehörigen des Graduiertenkollegs eine konkrete Forschungsfrage eines Mitglieds im Plenum. Ziel ist es, diese Forschungsfrage aus den Blickwinkeln verschiedener Fachrichtungen zu betrachten und deren Herangehensweisen gegenüberzustellen. Fachfremde Sichtweisen sind explizit erwünscht, um bestehende Denkmuster aufzubrechen. Hierbei wird die Frage kurz und knapp in Form eines Buchtitels formuliert.

Kollegiat Markus Leyser (Brückenprojekt BR3) befasst sich mit der Modellierung von Energiemärkten mit Hilfe maschineller Lernverfahren. Er stellte die Frage, wie für diese Aufgabe ein Anforderungskatalog erstellt werden kann, wenn die Zielgruppe selbst kein Expertenwissen in maschinellem Lernen hat. Der Fokus lag hierbei auf den Anforderungen an die Interpretation und Kommunikation der erstellten Modelle. 

Ein Ergebnis der Veranstaltung war eine Übersetzung der Aufgabenstellung in ein Vokabular, das in den Ingenieurwissenschaften gebräuchlich ist. Während im ingenieurwissenschaftlichen Kontext z. B. von „Lastenheften" gesprochen wird, so spricht man in Softwareprojekten häufiger von „Anforderungen“. Potentielle Missverständnisse durch Unschärfen bei der Verwendung solcher Begriffe können so frühzeitig erkannt werden. Die Veranstaltungsteilnehmer:innen steuerten außerdem ihre Erfahrungen mit Methoden bei, wie diese Frage angegangen werden kann, z. B. Expert:inneninterviews. Des Weiteren wurde diskutiert, in welchem Fachbereich die Ergebnisse am besten veröffentlicht werden könnten (Machine Learning vs. Kommunikationswissenschaft vs. Energiewirtschaft). Hier spielte unter anderem eine Rolle, inwieweit schwer zu quantifizierende Aspekte wie das Vertrauen in die Modelle berücksichtigt werden sollte. 

Auch im weiteren Tagesverlauf ergaben sich mehrere Gespräche zwischen den Kollegiat:innen zu den besprochenen Themen. Das Boysen-TU Dresden-Graduiertenkolleg plant, dieses Format auch in Zukunft einzusetzen und aktiv weiterzuentwickeln.