05.03.2025
Hans Poelzigs Architekturvisionen für Dresden

Hans Poelzig, ohne Titel (Nr. 19); Skizzen zu Fassaden und Dächern (ohne Datum), die von der Gestaltung her an das auf einen Poelzig-Entwurf zurückgehende Stadthaus in der Theaterstraße in Dresden erinnern.
Tiny Desk Lecture mit der Bauhistorikerin Tanja Scheffler im Archiv der Avantgarden Dresden
Die an der TUD tätige Architektin und Bauhistorikerin Tanja Scheffler forscht bereits seit mehr als zwanzig Jahren zum Wirken des bekannten Architekten Hans Poelzig (1869 – 1936), der 1916-20 Stadtbaurat in Dresden und während dieser Zeit auch Honorarprofessor für das „Stegreifentwerfen aus allen Gebieten der Baukunst“ an der damals noch Technischen Hochschule Dresden (der heutigen TUD) war. Poelzig hat in dieser Zeit eine ganze Reihe von spektakulären Entwürfen entwickelt, konnte davon aber fast nichts realisieren. Nur wenige seiner Arbeiten – wie der Mosaikbrunnen im Großen Garten und das im Weinberg unterhalb der ehemaligen Villa Stockhausen (dem »Lingner-Schloss«) gelegene Lingner-Mausoleum – sind in der Elbestadt noch erhalten.
Einige seiner visionär-utopischen, teilweise geradezu riesigen Architekturprojekte für Dresden – u. a. für ein Stadthaus in der Altstadt, eine Feuerwache in der Wilsdruffer Vorstadt und einen Hotelkomplex am Hauptbahnhof (vgl. Dresdner Uni-Journal 20/2016) – wurden aufgrund ihrer eindrucksvollen, im Krieg größtenteils verlorengegangenen Präsentationszeichnungen und anderweitigen Darstellungen immer wieder publiziert und beeinflussten so neben der lokalen Stadtbaugeschichte auch die internationale Architekturgeschichtsschreibung. Poelzig hat parallel dazu aber auch Theaterkulissen und Filmsets entworfen.
Das Archiv der Avantgarden (ADA) in Dresden besitzt neben interessanten Entwurfsskizzen, die seine zeichnerische Handschrift eindrucksvoll verdeutlichen, auch Vintage Prints bauzeitlicher Fotoaufnahmen seiner bekanntesten, in dieser Zeit an anderen Orten realisierten Bauten sowie zeitgenössische Gruppenfotos der Avantgarde der 1920er und frühen 1930er Jahre, die ihn – teilweise zusammen mit seiner zweiten Frau Marlene Poelzig - im Kreise von weiteren bekannten Architekten und Künstlern zeigen.
Die Bauhistorikerin Tanja Scheffler wird am Mittwoch, den 5. März um 18:30 Uhr, im Rahmenprogramm der aktuellen Sonderausstellung „Welten bauen. Visionäre Architektur im 20. Jahrhundert“ Poelzigs Architekturvisionen und Projekte für Dresden im Rahmen eines Vortrages näher vorstellen. Dabei wird sie auch kurz auf seine Filmset- und Bühnengestaltungen eingehen sowie die konkrete Zusammenarbeit mit seiner Frau Marlene anhand der vorgestellten Beispiele näher beleuchten. Parallel dazu werden zeitgenössische Fotoaufnahmen und ausgewählte Original-Zeichnungen von Hans Poelzig aus dem Bestand des ADA in einer Vitrine präsentiert.
Tanja Scheffler hat an der TU Dresden Architektur studiert, ist jedoch seit langem vor allem als Bauhistorikerin, Fachautorin und Architekturjournalistin tätig. Sie hat jahrelang an der TUD-Professur für Baugeschichte (Prof. Lippert) der Fakultät Architektur unterrichtet und arbeitet mittlerweile an der Professur für Tragwerksplanung (Prof. Beckh) in der Forschung.
Weitere Informationen:
Tanja Scheffler: Hans Poelzigs Architekturvisionen für Dresden
Tiny Desk Lecture am 5. März 2025 – Vortrag: 18:30 – 19:30 Uhr
Archiv der Avantgarden – Egidio Marzona
Blockhaus | Große Meißner Straße 19 | 01097 Dresden
Eintritt und Vortrag sind für Studierende kostenfrei
Informationen unter https://archiv-der-avantgarden.skd.museum/programm/
Kontakt:
Staatliche Kunstsammlungen Dresden | Medien und Kommunikation | Nina Schwarzenberger | Archiv der Avantgarden – Egidio Marzona | Programm und Öffentlichkeitsarbeit | T +49 351 4914 2518 | nina.schwarzenberger(at)skd.museum
Weitere Pressebilder:

Hans Poelzig, Entwurfszeichnung, Blatt 33 von 36, ohne Datum.

Hans Poelzig, ohne Titel (Ornament-Studie, ohne Datum)