Jan 10, 2025
Sommerblumenbeete im Botanischen Garten – Studentische Erfahrungen

Umsetzung des Entwurfs "Farbenfrohe Feldflur" von Chiara Langer und Miriam Bonitz im Nutzpflanzenquartier des Botanischen Gartens.
Im vergangenen Wintersemester 2023/24 entwickelten Studierende im Modul LM 120 "Vertiefung Pflanzenverwendung" unter Betreuung von Carola Handrianz und Nora Huxmann Bepflanzungskonzepte mit Sommerblumen für ausgewählte Beetflächen im Einjährigen- und Nutzpflanzenquartier des Botanischen Gartens Dresden. In Abstimmung mit der technischen, wissenschaftlichen und gärtnerischen Leitung des Gartens wurde eine Entwurfsarbeit ausgewählt und durch freiwillige Studierende umgesetzt und begleitet. Die beiden Entwurfsideen wurden von Miriam Bonitz und Chiara Langer konzipiert. Die Leitidee "Farbenfrohe Feldflur" für das Nutzpflanzenquartier basiert auf einer topografischen Bearbeitung des Bodens, die von einer farbintensiven Driftpflanzung aus Nutzpflanzen in Höhenstaffelung ergänzt wird. Für die Beete am Pavillon wählten die Studierenden eine romantische, verträumte Pflanzung, anlehnend an eine "Wolkenwiese" mit einer Mischpflanzung und einzelnen Gruppenpflanzungen in gedeckter Farbauswahl.
Zunächst wurde benötigtes Saatgut beschafft. Anschließend wurden zwei vom Botanischen Garten zur Verfügung gestellte Beetflächen von freiwilligen Studierenden vorbereitet, bepflanzt und während des Sommers gepflegt. Es sollten praktische Erfahrungen in der Pflege gesammelt und die Tauglichkeit eigener Planungen getestet werden.

Ausschnitte aus der Entwurfsarbeit „Farbenfrohe Feldflur“ für das Nutzpflanzenquartier. Von Chiara Langer und Miriam Bonitz, WiSe 23/24.

Moodboard "Farbenfrohe Feldflur" für das Nutzpflanzenquartier

Moodboard "Wolkenwiese" für die Bepflanzung der Beete am Pavillon
Die Umsetzung startete Mitte Mai. Die Böden wurden von Unkraut befreit, teilweise aufbereitet und das Gelände modelliert. Obwohl die Planung eigentlich ausschließlich Direktsaaten vorsah, mussten einige Pflanzen im Gewächshaus des Botanischen Gartens vorgezogen und anschließend ausgepflanzt werden.
Zu Beginn wurden die Gräser gesät und nach dem Austrieb durch die vorgezogenen Pflanzen ergänzt. Die Bewässerung wurde vom Botanischen Garten übernommen. Die Pflege erfolgte wöchentlich bis Ende Oktober von den Studierenden selbst, meist durch je eine Person. Zu Beginn beinhaltete die Pflege vorwiegend die Regulierung von Beikräutern, später aber auch den Rückschnitt und das Entfernen von verblühten Pflanzenteilen. Die Entscheidung darüber, welche Pflegemaßnahmen durchgeführt werden sollten, trafen die Studierenden selbstständig vor Ort. Ende Oktober wurden die Beete wieder dem Botanischen Garten übergeben, damit sie für die nächste Saison vorbereitet werden können.
Besonders spannend für die Studierenden war es zu beobachten, wie sich die Pflanzung im Laufe der Saison entwickelte und welchen Einfluss pflegerische Entscheidungen darauf hatten. Außerdem natürlich, wie gut sich die Pflanzkonzepte generell umsetzen ließen. Dabei barg jeder Beetbereich seine eigenen Schwierigkeiten.

© Carola Handrianz

© Martin Schwarz

© Martin Schwarz

© Michèle Leske

© Carola Handrianz

© Carola Handrianz

© Carola Handrianz

© Martin Schwarz

© Martin Schwarz

© Michèle Leske

© Martin Schwarz

© Martin Schwarz

© Michèle Leske
Für die vier Beete um den Pavillon war eine sehr leicht wirkende Bepflanzung mit vielen Gräsern vorgesehen. Durch einen sehr hohen Druck von Beikräutern und Schneckenfraß war aber schon die Anzucht der Direktsaat und die anschließende Pflege sehr schwierig. Die feinen Gräser konnten sich kaum durchsetzen, geschweige denn Beiwuchs überdecken. So gab es einige Ausfälle, weshalb die Entscheidung getroffen wurde, den eigentlich ungewollten, wieder keimenden Tabak aus dem Vorjahr stehen zu lassen. Dieser dominierte dann sehr schnell das eigentlich zarte Pflanzenkonzept und störte damit die Uniformität der Pflanzung. Die Pflege dieser Beete wurde dadurch sehr schwierig.

© Carola Handrianz

© Carola Handrianz

© Michèle Leske

© Martin Schwarz

© Martin Schwarz

© Martin Schwarz

© Michèle Leske

© Martin Schwarz
Für den Beetbereich im Nutzpflanzenquartier war ein begehbarer Hügel vorgesehen, bepflanzt mit einer Mischung aus Gewürzpflanzen und insektenfreundlichen Blühpflanzen. Dabei erwies sich die unbefestigte Hügelform als schwierig, da Erde und Aussaaten teils weggeschwemmt wurden, sich das Wasser aber auch am Fuß sammelte und die Kuppe trocken fiel, was bei der Bepflanzungsplanung nicht bedacht wurde. Auch waren die Pflanzdichten der einzelnen Bereiche sehr unterschiedlich, was zum Teil zu Unterdrückung von Nachbarn bzw. zu optischen Lücken geführt hat. Dennoch war dies eine sehr ausdauernde und bis zum Schluss blühfreudige Bepflanzung.
Die Teilnehmenden konnten viele Erkenntnisse aus dem Projekt mitnehmen – vor allem ein Gefühl entwickeln für geeignete Abstände von Wegen und Pflanzen, die richtige Sortenauswahl und die Wichtigkeit eines geeigneten Pflegekonzepts, welches die grundlegende Gestaltungsidee des Entwurfs bis zum Schluss der Vegetationsperiode vermittelt. Wir hatten richtig Spaß und freuen uns auf weitere Umsetzungsprojekte!