30.10.2020
MADE IN PIESCHEN - Ausstellung in den Räumen der GEH 8, 29.10.-15.11.2020
MADE IN PIESCHEN
Städtebauliche Ideen für Urbane Produktion, Gemeinwohl und Kultur in Pieschen
Was versteht man unter einer gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung und was bedeutet das für den Städtebau? Welche Räume braucht lokale, urbane Produktion als Alternative zur globalen Massenproduktion? Welche Nutzungsmischung wird mit dem Wandel der Arbeits- und Produktionswelten möglich und nötig sein?
Auf diese Fragen suchten auf Einladung der GEH8 im vergangenen Sommersemester 2020 insgesamt 25 Studierende der TU Dresden nach Antworten, im Rahmen des städtebaulichen Entwurfsstudios MADE IN PIESCHEN.
Zwischen dem S-Bahn-Haltepunkt Dresden-Pieschen und der Harkortstraße liegt eine der letzten unbebauten Entwicklungsflächen Dresdens. Das langgestreckte, rund 7,5 ha große ehemalige Rangierareal wird an zwei Seiten von Bahntrassen gesäumt und ist im Stadtkontext nur an wenigen Stellen direkt wahrnehmbar.
Das hohe Potenzial des inselartigen Grundstücks ist schon seit längerem im Fokus verschiedener Akteure aus der Umgebung. Aus ihrer Sicht bietet die Fläche viel Raum für eine gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung - als urbaner Mix aus Kreativquartier, Sportpark, Grünraum und Ort für neue Produktionsformen.
Neben einem hohen Bedarf an Arbeitsräumen, Werkstätten und Ateliers für Kunst- und Kulturschaffende der GEH8 und des Zentralwerks hat auch der benachbarte Sportverein Motor Mickten bereits konkrete Vorstellungen für eine Erweiterung seiner Sportflächen und -angebote für den Breitensport.
Der Stadtteil Pieschen braucht deutlich mehr öffentliche, stadtraumverbindende Grün- und Freiflächen. Zudem eignet sich das Areal optimal als Experimentierfeld für neue Gewerbe- und Produktionsflächen, für urbane Manufakturen und Industrie 4.0.
Die Ausstellung zeigt 14 städtebauliche Entwürfe, die in Gruppen oder als eigenständige Diplomarbeit bearbeitet wurden. Die Arbeiten zeigen ein breites Spektrum an Möglichkeiten, welche der Ort für eine nachhaltig agierende Gesellschaft bereit hält.
Entworfen wurden u.a. Projekte, die beispielhaft aufzeigen wie Landwirtschaft in eine urbane Stadtlandschaft integriert werden kann und dabei neben einer Nahrungsmittelproduktion, soziale- und Bildungspolitische Ziele verfolgen kann. Dabei hieß es Räume für alternativen Techniken wie bzw. vertikaler Gemüseanbau oder Aquaponik geschickt mit neuen Freiräumen für Pieschen zu verbinden.
In einer anderen Arbeit werden Flächen für Werkstätten und Produktionsstätten in einem dichten Gefüge von unterschiedlich bespielten Werkshöfen aneinandergefügt um eine Produktion „on demand“ zu ermöglichen. Ergänzende Nutzungen wie Sport, Workshops, Cafés, Märkte, Kultur und Events, machen dabei das urban- industrielle Gebiet für die Pieschener Bevölkerung erlebbar. Räume für Material- und Werkzeugbörsen zeigen dem Bewohner das Potenzial neuer Warenkreisläufe im Bereich Recycling und Upcycling.