STÄDTEBAU II - ÜBUNG 2

WS 18/19

I n s e l u n d E n k l a v e

Thema

In unserer Umwelt wird der Unterschied zwischen Stadt und Land immer diffuser. Die Kulturlandschaft erscheint als ein dynamisches Feld mit wechselnden Maß an Konzentration und Differenzierung, als eine Ansammlung von Strukturen und Systemen, die sich gegenseitig bedingen, komplementieren, isolieren oder überlappen. Dennoch lassen sich atmosphärische Einheiten benennen, die die Identität einzelner Bereiche bestimmen und eine Orientierung erlauben. Eine "Chinatown" in einer westlichen Stadt, aber auch ein "leeres" Gebiet wie ein Park bilden eine mehr oder weniger homogene Struktur, die bestimmten Regeln und Organisationsprinzipien unterliegt. Der Charakter wird von verschiedenen Faktoren, wie der Position zwischen Stadtzentrum und Peripherie, der Struktur und Typologie, der Zonierung und Funktion und der kulturellen und sozialen Zusammensetzung der Bewohner bestimmt. Während eine Insel den Maßstab eines Quartiers einnimmt, beschreibt der Begriff "Enklave" ursprünglich ein Territorium eigener Rechtsstaatlichkeit innerhalb eines anderen Staates (z.B. der Vatikan in Rom). Im Städtebau wird er für Einheiten, die einen starken funktionalen oder kollektiv- ideellen Zusammenhang besitzen, der sich auch räumlich manifestiert, verwendet.

Aufgabe

In Dresden sollen Orte benannt werden, anhand derer die beschriebenen Phänomene zu analysieren sind. Da die Begriffe als Metaphern verwendet werden, ist ihre Definition nicht immer eindeutig. Die Verwendung lässt Interpretationsspielraum und Mehrdeutigkeit zu. Die Übung wird in Gruppen von drei bis vier Studenten bearbeitet.

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