Oct 06, 2021
Kunst- und Kulturquartier in Chemnitz - Ausstellung studentischer Entwürfe in den Kunstsammlungen Chemnitz 09.10. - 31.10.21
Kunst- und Kulturquartier in Chemnitz
Die Ausstellung präsentiert die Entwurfsprojekte von 12 Studierenden der TU Dresden an der Professur für Entwerfen und Konstruieren II unter der Leitung von Prof. Michael Vaerst und Dipl.-Ing. Fabian Zens. Gegenstand war der Entwurf eines Erweiterungsbaus für die Kunstsammlungen Chemnitz im Herzen des ebenfalls zu entwickelnden Kunst- und Kulturquartiers Chemnitz, das den Bereich hinter der sogenannten »Parteifalte« mit der Universitätsbibliothek und dem Brühl verbindet.
Städtebauliche Ausgangssituation (Auszug)
Das zu beplanende Quartier weist mit den nördlich angrenzenden Kunstsammlungen am Theaterplatz, ehemals König-Albert-Museum, den süd-östlich gelegenen Wohnbauten entlang der Straße der Nationen sowie dem südlich angrenzenden städtebaulichen Ensemble aus Stadthalle und »Parteifalte« eine insgesamt sehr heterogene Struktur auf.
Das Stadtplanungsamt Chemnitz strebt bereits seit einigen Jahren eine Neustruktu- rierung des Innenbereichs zwischen »Parteifalte" und dem König-Albert-Museum an. Diese soll sowohl den Brachflächencharakter des Areals beseitigen, als auch eine fußläufige Verbindung zwischen dem Stadthallenpark und dem Theaterplatz ermöglichen.
Prägend für die neue Quartierbildung sollten die öffentlichen, kulturellen und auch gastronomischen Einrichtungen sein, weshalb die derzeitigen Planungen mit dem Titel »Kunst- und Kulturquartier Chemnitz« am besten umschrieben sind. Durch die Ernennung der Stadt Chemnitz zur Kulturhauptstadt 2025 im letzten Jahr hat das Vorhaben als Bestandteil der Kulturstrategie 2030 zusätzlichen Aufschwung erhalten. Mittelfristiges Ziel wäre es, durch eine ökologisch gedachte städtebauliche Planung diesen wertvollen Innenstadtbereich - durch Krieg und DDR-Zeit zu einer Brachfläche verkommen - durch ein hohes künstlerisches, kulturelles, aber auch Konsum- und kulinarisches Angebot um die beiden Zentren von Kunstsammlungen und Theater Chemnitz für Chemnitzer:innen und Tourist:innen wieder attraktiv zu machen und so künstlerisch, architektonisch und städteplanerisch weit über die Stadt hinaus auszustrahlen.
Gebäudeplanerische Ausgangssituation (Auszug)
Die Kunstsammlungen Chemnitz gehören zu den größten und wichtigsten kommunalen Kunstsammlungen in Deutschland. Sie haben als Mitglied der Konferenz Nationaler Kulturgüter den Status national bedeutend zu sein. Hervorgegangen sind die Kunstsammlungen aus verschiedenen bürgerlichen Vereinen, wie dem 1860 gegründeten Kunstverein Kunsthütte zu Chemnitz. Im Jahr 1909 wurden sie unter dem Dach des König-Albert-Museums zusammengefasst und ab 1920 als städtisches Museum geführt. Heute umfassen die Kunstsammlungen Chemnitz einen Komplex verschiedener Museen und Institutionen: die Kunstsammlungen am Theaterplatz mit dem Carlfriedrich Claus-Archiv, das Museum Gunzenhauser, das Schloßbergmuseum mit der Burg Rabenstein und das Henry van de Velde Museum in der Villa Esche.
Die Kunstsammlungen planen seit einigen Jahren zusätzliche Flächen in der Nähe des König-Albert-Museums zu erlangen. Zum einen sollen Ausstellungsflächen hinzugewonnen werden, die räumlich und technisch für die Präsentation zeitgenössischer Kunst (z.B. Video- und Installationskunst) geeignet sind. Auch könnten hier, unabhängig von den Kunstsammlungen, weitere Kunstinstitutionen oder auch neue Sammlungsbestände aufgenommen werden. Zum anderen leitet sich aus dem Vorgenannten auch der dringende Bedarf weiterer Depots und Magazinflächen für Lagerbestände ab, die einen nicht unerheblichen Teil des zu planenden Gebäudevolumens einnehmen.
Konzept (Auszug)
Im Zusammenhang mit einer neuen städtebaulichen Quartierbildung bildet ein Erweiterungsbau auch als architektonische Landmarke für die Kunstsammlungen Chemnitz einen initialen Ausgangspunkt.
Der zu planende Erweiterungsbau ist somit als multifunktionales, offenes Kunstzentrum zu denken. Funktional stehen die Sonderausstellungsräume der Kunstsammlungen Chemnitz, die ausstattungs-, klima- und lichttechnisch den zeitgemäßen Anforderungen entsprechen müssen, im Zentrum des Gebäudes, werden aber durch die Ausstellungsflächen für weitere Nutzer thematisch ergänzt. Die Programmatik reicht hier eventuell von Flächen für eine Ausstellung zur Geschichte der Stadt Chemnitz über eine geplante Ausstellungsfläche als Annex des Schloßbergmuseums, bis hin zu frei bespielbaren Ausstellungsräumen.
In unmittelbarer Nähe zur Chemnitzer Oper, der Universität und dem Chemnitzer Bahnhof würde der geplante Erweiterungsbau der Kunstsammlungen als Teil des größeren Kulturquartiers zur Aufwertung und Belebung des Viertels beitragen und insgesamt die Attraktivität des Stadtzentrums von Chemnitz inklusive der Straße der Nationen erhöhen.
Ausstellung
Im Rahmen dieses Projektes werden 12 Arbeiten in einer Ausstellung in den Räumen der Kunstsammlungen Chemnitz am Theaterplatz im Zeitraum 09.10. - 31.10.21 mit Plänen und Modellen zu sehen sein.
TU Dresden - Fakultät Architektur
Professur für Entwerfen und Konstruieren II
Prof. Michael Vaerst
WMA Dipl.-Ing. Fabian Zens