01.09.2020
Neue Sonderausstellung in Bad Muskau: Die zarte Leichtigkeit der Farben – Wiederentdeckte Muskauer Aquarelle des Landschaftsmalers Carl Graeb (1816-1884)
Bad Muskau ist immer eine Reise wert und wer den großartigen Park noch nicht kennt, sollte ihn unbedingt besuchen. Seit kurzem gibt es eine neue Sonderausstellung, die auch "alten Hasen" einen neuerlichen Besuch lohnenswert macht und die noch bis zum 1. November 2020 gezeigt wird.
Informationen zur Ausstellung
Während der vorbereitenden Recherchen für die dem Wirken des Prinzen Friedrich der Niederlande gewidmete Sonderausstellung „Als Muskau königlich war“ erhielt die Stiftung „Fürst-Pückler-Park Bad Muskau“ im Frühjahr 2018 auf der Suche nach möglichen Exponaten von Nachfahren des Prinzen den Hinweis auf die Existenz von zwei mit „Muskau“ beschrifteten Mappen. Die nachfolgende Inaugenscheinnahme der beiden Schuber brachte dann wahrhaftig die Erkenntnis, dass sich darin 74 Aquarelle des Muskauer Parks, signiert von Carl Graeb, dem populären Berliner Architektur-, Theater-, Dekorations- und Landschaftsmaler, befanden.
Die Beauftragung Carl Graebs mit einer Muskauer Bildserie war bis dato lediglich auf der Grundlage eines erhaltenen Briefes des Prinzen Friedrich an dessen Cousin, den preußischen König Friedrich Wilhelm IV., bekannt. Darüber hinaus gab es lediglich den Nachweis, dass Graeb die Aquarelle im Dezember 1859 dem Berliner Kunstverein präsentierte. Über die Anzahl der entstandenen Arbeiten und den Verbleib der Werke existierten jedoch bislang keinerlei Kenntnisse – sie galten als verschollen. Die Wiederentdeckung der Muskauer Aquarelle gleicht deshalb einer unglaublichen Sensation für die Muskauer Parkforschung.
Der besondere Wert der Muskauer Ansichten begründet sich vor allem in der Einmaligkeit des gesamten Zyklus, der den Muskauer Park fast flächendeckend dokumentiert sowie das Schloss mit ausgewählten Innenansichten und darüber hinaus auch einige Hüttenwerke der Muskauer Standesherrschaft zeigt. Die Park-und Schlossmotive lassen sich problemlos zu einem spannungsvollen Rundgang durch den Muskauer Landschaftspark aneinanderreihen. Eine derart flächendeckende, historisch-künstlerische Dokumentation wie Graebs Muskau-Serie existiert für keinen anderen Landschaftsgarten des frühen 19. Jahrhunderts.Durch die Entstehung über einen Zeitraum von etwa fünf Jahren dokumentieren die Aquarelle aufgrund der teils mehrfachen Darstellung einzelner Bauwerke sogar einige durch den Prinzen Friedrich initiierte Veränderungen im Park.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Stiftung „Fürst-Pückler-Park Bad Muskau“.