23.05.2023
Studierendenworkshop „Nach der Braunkohle „Rest-Ort“ Deutsch-Ossig Identität, Gedächtnis, Zukunft“
Der Tagebau in Ostsachsen brachte einschneidende Veränderungen der Landschaft und Dörfer mit sich. Für Deutsch-Ossig wurde 1986 - im Jahr seines 650-jährigen Bestehens - die Devastierung beschlossen. 1989 war bereits ein Teil des Dorfes abgerissen, als die strukturellen Veränderungen im Zuge der politischen Wende Möglichkeiten zum Erhalt des verbliebenden Dorfteils zu versprechen schien. Die übergebliebenen Bewohnerinnen und Bewohner hofften, dass die noch vorhandenen Bauten weiter bestehen bleiben. Immerhin waren 1991 circa 80 Gebäude durch das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen als Kulturdenkmale erfasst worden. Trotz vieler Bemühungen wurde dem Fortführen des Tagebaus Vorrang gegeben.
In diesem Jahr wird das ehemalige Großtagebaugebietes am Berzdorfer See, südlich von Görlitz, an der Neiße-Grenze zu Polen untersucht, mit Schwerpunkt auf dem devastierten Ort Deutsch-Ossig. Neben der Erkundung der Geschichte des Tagebaus Berzdorf, seiner Auswirkungen auf vorhandene Siedlungsstrukturen und die Landschaft, und seiner industriellen Zeugen werden die Denkmalwerte des Rest-Ortes Deutsch-Ossig herausgearbeitet. Darauf aufbauend sollen Nachnutzungskonzepte für den Ort formuliert und städtebaulich-architektonisch und landschaftsplanerisch angemessen und behutsam weitergedacht werden. Die Ergebnisse des Workshops werden am Ende öffentlich ausgestellt und publiziert.
Die ausgewählten Studierenden tragen die Kosten für Anreise sowie eine Beteiligung von 100 Euro an den Kosten. Alle anderen Kosten übernimmt das DNK. Die Bewerbung soll ein Motivationsschreiben, Lebenslauf sowie (optional) eine Arbeitsprobe enthalten.
Bewerbungsschluss ist der 15.06.2023.
Weitere Informationen unter: Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz