23.10.2017
Inka Truxova (Prag): Ikebana -Vortrag mit praktischer Demonstration
Der Freundeskreis des Botanischen Gartens e.V. hatte am Mittwoch, dem 18.10.2017 zum Vortrag von Frau Dipl.-Ing. Inka Truxova (Prag): "Ikebana - Vortrag mit praktischer Demonstration" eingeladen.
Nach einer theoretischen Einführung in die Ursprünge des Ikebana und einem Bericht über ihre Erfahrungen an der Ikenobo-Schule demonstrierte Inka Truxova eindrucksvoll ihr Können und erklärte am praktischen Bespiel die Grundprinzipien des Ikebana. Dafür stand ihr neben verschiedensten Gefäßen eine große Fülle pflanzlichen Materials zur Verfügung, das sie zuvor im Botanischen Garten ausgewählt hatte. Sichtlich in ihrem Element begeisterte Frau Truxova ihr Publikum mit mehreren Kreationen, von denen eine schließlich sogar den Weg ins Gästehaus der TUD fand, wo sie übernachtete. Als Fazit lässt sich festhalten, dass die Kunst des Ikebana einen gänzlich anderen Weg darstellt mit Pflanzen umzugehen als dies in Europa mit dem üppig gebundenen Blumenstrauß gemeinhin der Fall ist. Frau Truxova regte mit ihrem Vortrag dazu an, dies auch einmal im heimischen Umfeld auszuprobieren wozu das Publikum am Ende der Veranstaltung durch Mitnahme des übrig gebliebenen Pflanzenmaterials Gelegenheit erhielt.
Zur Person:
Inka Truxova schloss 1987 als diplomierte Landschaftsarchitektin ihr Studium an der Mendel Universität für Agrarwirtschaft in Brünn (Brno) ab. Danach arbeitete sie als Forschungsassistentin am Institut für Gartenkunst im Fachbereich Dendrologie in Pruhonitz (Pruhonice). Sie spezialisierte sich danach im Bereich der Gartendenkmalpflege und arbeitete im Amt für Denkmalpflege der Stadt Prag, bevor sie ihre Arbeit im Nationalen Denkmalinstitut antrat. Ihre Aufgabenfelder sind die Pflege und der Schutz historischer Gärten und Parks, speziell derjenigen, die als national wertvolles Kulturgut betrachtet werden. Sie ist Mitglied zahlreicher Experten-Komitees und setzt sich ehrenamtlich auch für zahlreiche Gärten ein, die nicht in die Hoheit des Nationalen Denkmalinstituts fallen, wie etwa einige die zum UNESCO-Welterbe gehören. Hierzu zählt auch ihre aktive Tätigkeit in der Tschechischen Landschafts- und Gartengesellschaft sowie im ICOMOS. Inka Truxova ist zudem Mitglied der Jury im europaweiten Wettbewerb "Entente Florale", der Orte auszeichnet, die vor allem im Bereich der Gartenkunst und der Bewahrung der Umwelt sich hervorgetan haben.
Sie hat mehrere Jahre in Japan und England verbracht, wo sie ein Interesse an der traditionellen Gartenkultur entwickelte. Sie hat zudem die Kunst des Ikebana an der berühmten Ikenobo-Schule erlernt und im hohen Meistergrad abgeschlossen.
Diese Ikenobo-Schule blickt auf eine legendäre 1600jährige Geschichte zurück, die im Verlauf des 15./16. Jahrhunderts historisch und gestalterisch greifbar wird. Neben der Kalligraphie und der Teezeremonie stellt das Arrangieren von Blumen eine hohe Kunst dar, die aus der Meditation entstanden ist. Hierbei spielen - anders als in Europa - weniger Blütenfülle und Opulenz eine Rolle, sondern Jahreszeiten, Texturen und Wuchsformen.