14.01.2022
Zum Stand der Arbeiten am Sitz des Eduard Petzold European Centre for Garden Art (ECSO)
Im folgenden geben wir einen Text von Łukasz Przybylak wieder, der als einer der Gründer des Eduard Petzold European Centre for Garden Art (ECSO) über den aktuellen Stand der Arbeiten am zukünftigen Sitz des ECSO berichtet.
Im Frühjahr 2021 begannen die Arbeiten am architektonischen Konzept des künftigen Sitzes des im Herbst 2020 gegründeten Eduard Petzold European Centre for Garden Art (ECSO).
Der Sitz des ersten Interpretationszentrums für Gartenerbe in Polen wird in einem der Gebäude der weitläufigen historischen Schlossanlage in Scharfeneck (Niederschlesien, in der Nähe der Stadt Neurode) eingerichtet. Es ist eine Scheune aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, die den Herrenhaushof von Norden aus flankiert. Das Projekt geht von der vollständigen Erhaltung des historischen Erscheinungsbildes des Gebäudes sowohl von außen als auch von innen aus. Innenpolitisch lag der Schwerpunkt auf der Darstellung des monumentalen Innenraums des 1857 aus der Gründung der Grafen von Götzen errichteten Gebäudes. Die asketische, gleichmäßige Kathedrale in ihrem maßstabsgetreuen Inneren der Scheune (11 m hoch und fast 1000 Quadratmeter) wird optisch mit der ursprünglichen hölzernen, gereinigten und erhaltenen Tragkonstruktion des Gebäudes gefüllt.
Helle Wände und ein Betonrohboden bilden zusammen mit einer szenografischen Beleuchtung den Rahmen für die Installation, die den Raum des Hauptinneren organisiert, der schließlich Räume für Dauerausstellungen und Wechselausstellungen umfassen wird. Die räumliche Anordnung der thematischen Ausstellungsräume wird in die Module eingeschrieben, die durch die Säulen der oben genannten Tragstruktur des Gebäudes bestimmt werden.
Im Raum auf Ebene -1 im östlichen Giebel des Gebäudes, im Schatten von fast 200 Jahre alten Steinsäulen und Gewölben, wird ein Werkstattraum mit einem eigenständigen Ausgang zum Schlosspark eingerichtet. Für Gartenkunstkurse und pädagogische Workshops, die in diesem Raum durchgeführt werden sollen, werden in den Fels Treppen gehauen, die gleichzeitig ein kleines Auditorium bilden.
Am westlichen Rand des Gebäudes ist ein architektonisches Implantat in Form eines eigenständigen Gebäudes geplant, das ein touristisches Dienstleistungszentrum mit einem Souvenirladen und einem Café umfassen wird.
Ein ausgezeichneter Architekt, Jakub Szczęsny - www.szcz.com.pl, wurde eingeladen, an der Konzept- und Baudokumentation mitzuarbeiten. Er ist der erste polnische Architekt, dessen Entwurf (Keret's House) in die Dauerausstellung des New Yorker MoMA The Museum of Modern Art aufgenommen wurde. Die ECSO-Mitbegründer Jacek Kuśmierski und Łukasz Przybylak arbeiten am Szenario der Dauerausstellung. Einer der Teile der Dauerausstellung wird ganz dem Patron des ECSO, Eduard Petzold, gewidmet sein. Eduard Petzold entwarf 1880 die Neuordnung des Schlossparks und der Fragmente des nahe gelegenen Tals des Flusses Walditz (PL: Włodzica). Seit 2014 wird der Schlosspark unter Koordination Łukasz Przybylak restauriert.
Derzeit werden Korrekturen am architektonischen Konzept vorgenommen und die Entwicklung der Baudokumentation vorbereitet, einschließlich technischer Annahmen, beispielsweise zur Sekundärnutzung von Regenwasser, das vom Dach des Gebäudes gesammelt wird. Im Jahr 2022 erhoffen sich die Gründer von ECSO Informationen vom polnischen Ministerium für Kultur und Nationalerbe über die beantragte Subvention für die ersten Bauarbeiten innerhalb des Gebäudes.
Visualisierungen / Zeichnungen: Jakub Szczęsny, Ryszard Szczęsny, Karolina Potębska
Foto: Łukasz Przybylak