Findlingspark Nochten
Auftraggeber
Förderverein Lausitzer Findlingspark Nochten e.V.
Laufzeit
06/2022 - 10/2024
Projektbeschreibung
Der Findlingspark ist ein Landschaftspark in der Bergbaufolgelandschaft der Lausitz mit einer Größe von rund 20 Hektar. Zwischen 2000 und 2003 angelegt ist der Park ein Beispiel für eine qualitativ hochwertige Grünanlage mit überregionaler Bedeutung als Erholungsraum und Begegnungsort für Bürgerinnen und Bürger.
Doch auch der Findlingspark Nochten hat mittlerweile mit den Folgen der Klimaveränderungen zu tun: Die Regenmengen gingen stark zurück in den letzten Jahren und insbesondere die Jahre 2018 und 2019 waren von extremer Trockenheit geprägt. Dies führte zu Problemen im Vegetations- und Bewässerungsmanagement, welche wiederum Schäden im Pflanzenbestand verursacht haben. Die verschiedenen Themenbereiche im Park haben sich hierbei als unterschiedlich klimasensitiv erwiesen: dringender Handlungsbedarf besteht beispielsweise im Moorbereich, während im Steppenbereich positive Erfahrungen zum Thema Klimaresilienz gesammelt werden konnten.
Doch auch die Attraktivität und das Erholungspotenzial der Parkanlage nehmen mit zunehmender Hitzebelastung ab: An heißen Tagen gibt es nur wenige Besucherinnen und Besucher im Findlingspark, da es nur wenige schattige Plätze gibt.
Nun soll ein wissenschaftliches Konzept zur Klimaanpassung des Findlingsparks Nochten erstellt werden. Auf Grundlage einer umfangreichen Analyse von Klimatischer Exposition der Parkanlage sowie der standörtlichen und pflanzenkundlichen Sensitivität soll ein Konzept mit Handlungsempfehlungen erstellt werden.
Forschungsfragen
- Wie kann der Findlingspark klimafreundlicher werden?
- Wie kann man den Findlingspark besser auf den Klimawandel vorbereiten?
In Modul 1 des Projektes soll aus der klimatischen Exposition, Sensitivität und der Anpassungskapazität die Vulnerabilität der Parkanlage, der Pflanzen und der Bewässerung gegenüber der klimatischen Entwicklungen abgeleitet werden. Die klimatische Exposition ergibt sich dabei aus der Auswertung von Klimaprojektionen, aber auch anhand aktueller Klimaentwicklungen und verfügbaren Daten aus dem Findlingspark selbst und Klima- bzw. Regenmessstationen in der Nähe. Die Sensitivität bezieht sowohl den Standort mit ein, d. h. beispielsweise Boden und Topografie werden untersucht, als auch die der einzelnen Pflanzen. Ein weiterer Aspekt stellt zudem die nutzerbezogene Klimasensitivität dar, welche die Empfindlichkeit der Besucher*innen und Mitarbeiter*innen in der Parkanlage näher beleuchten soll. Zusammen mit der Anpassungskapazität können so besonders empfindliche Bereiche in der Parkanlage mit größerem Handlungsbedarf ausgemacht werden. Auf Basis dieser ausführlichen Analyse wird in Modul 2 schließlich ein Klimaanpassungskonzept entwickelt, welches sowohl Handlungsempfehlungen für veränderte Gestaltungen, als auch beispielsweise zu Pflanzenverwendung und Bewässerungsmanagement beinhalten soll. Begleitend findet Modul 3 statt, in welchem beispielsweise Workshops und Tagungen die Erkenntnisse aus dem Projekt einer breiteren Öffentlichkeit weitergegeben werden können.
Projekttagung
Am 7. Juni 2024 findet die Tagung "Klimaanpassung öffentlicher Parkanlagen" statt, die die wichtigsten Erkenntnisse des Konzeptes sowie Beispiele für den Umgang mit dem Klimawandel in anderen Parkanlagen Deutschlands dargestellt. Die Tagung wird aus dem Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ durch Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert. Eine Anmeldung zur Tagung ist bis 31. Mai 2024 möglich.
Presseartikel Lausitzer Rundschau vom 12. Juni 2024
Presseartikel Sächsische Zeitung vom 18. Juni 2024
Projektmitarbeiterin
wissenschaftliche Mitarbeiterin
NameMs Amrei Zürn M. Sc.
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