WiSe 19/20 I TU Bergakademie Freiberg
C i t y_C a m p u s _C i t y
Wissen wird für die Städte im 21. Jahrhundert immer mehr zur zentralen Ressource. Für die Wissensgesellschaft und die so genannte „Creative Class“ attraktiv zu sein und sie zu halten, gehört zu den wichtigsten Ziele von Universitäten und auch Städten und Regionen.
Das Thema
Es gibt Universitäten, die im Zentrum einer Stadt gegründet wurden und sich noch immer hier befinden, oft aber mit nur begrenzten Erweiterungsmöglichkeiten zu kämpfen haben. Hier spielt der öffentliche Raum als Begegnungsfeld eine wichtige Rolle. Wünschenswert ist eine gute Wahrnehmbarkeit der Wissenschaften, aber auch Offenheit gegenüber einer Mit- und Mehrfachnutzung der Freiräume, auch durch die Bewohner und Besucher der Altstadt.
Im Zusammenhang mit dem schnellen Wachstum der Studierendenzahlen in den 1960er Jahren kam es häufig zu Erweiterungen und Neugründungen auf der grünen Wiese. Viele dieser Ensemble wie z. B. der Campus Hönggerberg der ETH Zürich oder auch der Campus der TU Delft werden seit der Jahrtausendwende aufwendig von monofunktionalen Universitätsanlagen zu lebendigen und urbanen Quartiere umgestaltet, um die Attraktivität der Standorte und somit auch ihrer Universitäten zu sichern.
Der Ort
Die 1765 gegründete Bergakademie, seit 1992 Technische Universität, ist die älteste montanwissenschaftliche Hochschule der Welt. Heute gehören neben Geotechnik, den MINT-Fächern, Energietechnik oder Wirtschaft die Werkstofftechnologien zu Schwerpunktfächern. Es wird erforscht, wie Rohstoffe gewonnen werden und wie daraus umweltgerechte Werkstoffe hergestellt werden können. Deshalb trägt die Bergakademie seit 2010 den Namenszusatz „Ressourcen-Universität."
Die Akademie hatte ihren Ursprung im Stadtzentrum von Freiberg, heute erstreckt sich der Hauptcampus, der im Wesentlichen in den 1950er und 1960er Jahren entstand, jedoch nordwestlich der Altstadt. Die mehrheitlich denkmalgeschützen Gebäude und die großzügigen Freiflächen geben der Anlage eine eigene Prägung, doch mangelt es an der Verzahnung mit der Stadt und am inneren Zusammenhalt des Campus beiderseits der Bundesstraße B 101.
Die Aufgabe
Auf Anregung des Sächsischen Immobilien- und Baumanagements (SIB) und der TU Bergakademie wurde das Thema Grundlage einer Aufgabestellung an der Professur für Städtebau der TU Dresden. Beide „Auftraggeber“ erhofften sich davon innovative Ideen für die zukünftigen Entwicklung von Campus und Stadt in Bezug auf Bebauung, Freiraum, aber auch für neue Mobilitätskonzepte und Nutzungsergänzungen. Der Campus soll künftig nicht nur funktionell als Lern-, Forschungs- oder Arbeitsbereich wahrgenommen werden, sondern auch als Ort dienen, an dem man gern seine Freizeit verbringt, der Studierende sowie Bürger Freibergs einlädt.
Um dieses Ziel zu erreichen, war abzuwägen, wo das Areal der Universität weiter verdichtet werden kann, welche Funktionen angelagert und wie auch durch ein neue Mobilitätskonzepte Adressen und räumliche Schwerpunkte geschaffen werden können.
Der intensive Start in das Projekt erfolgte im Rahmen eines fünftägigen Workshops vor Ort, an dem neben der TU Dresden auch die CVUT Prag und die PT Krakau teilnehmen. In Teams von jeweils 6 Studierenden aller Universitäten wurden erste Konzepte erarbeitet und öffentlich diskutiert.
Dokumentation des internationalen Workshops
Nach dem Workshop wurden die Ideen in Prag und in Dresden im Rahmen der Semesterprojekte weiterentwickelt, neu kombiniert oder auch verworfen. Gelegenheit zum Vergleich der entstanden Entwürfe gab es am 30. Januar 2020 in Freiberg. An diesem Tag kamen die Teilnehmer des Workshops erneut zusammen und präsentieren ihre Ergebnisse vor Vertretern der TU Bergakademie, des Sächsichen Immobilien- und Baumangements und der Stadt Freiberg. Einige der Projekt bekamen so viel Zuspruch, dass sie im Rahmen der Campusentwicklung weiterverfolgt werden. Eine Publikation der Workshoparbeiten und der Semesterprojekte ist in Vorbereitung.
Angela Mensing-de Jong, Beatriz Alés Gregori und Gudrun Deppe
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ERZADER
Sara Bailer, Jette Günzel
UNI_CITY
Julia Borchart, Theresa Schierack
CAMPUS-CITY
Paul Fabry, Luise Schuhmann
GREEN CAMPUS
Eva Büttner, Helena Grüning
UNIFIED CAMPUS
Fabian Dej, Sarah Schenk
MINERAL MILE
Lydia Gnauck, Marie Tillmann
LOOPUS
Paniz Salardini, Catherina Paus
SILBERADER
Susanne Schwenke, Marvin Teerling