Forschungsprojekte
INKEWES – Industriekultur und Energiewende in Sachsen
(Interdisziplinäre Forschung, gefördert von Zukunft Bau, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung)
Das Projekt INKEWES will zukunftsweisende ganzheitliche Konzepte für die Revitalisierung und Nutzbarmachung von leerstehender und baulich vernachlässigter Industriekultur aufzeigen. Ziel ist, Wege zu erforschen, wie über regenerative Energiekonzepte, die auch das umgebende Quartier mitbetrachten, sowie neue Nachnutzungskonzepte historische Industriebestände in Sachsen wiederbelebt und zu zentralen, klimagerechten Orten innerhalb ihrer Quartiere werden können. Das Projekt verbindet Energiewende mit Bestandserhaltung und erarbeitet zu diesen Themen Konzepte im interdisziplinären Verbund. Dazu gehören Überlegungen zu Strategien für den denkmalgerechten Umgang mit dem Bestand, die die baukulturellen Werte der Industrieareale erhalten. Des Weiteren soll basierend auf dem Leitbild der lokalen Versorgung mit Energie untersucht werden, wie die im Umfeld von leerstehenden Industriebauten befindlichen, ungenutzten versiegelten Flächen komplementär zur Neunutzung in grüne Energieflächen transformiert werden können. INKEWES will diese Transformation mit dem geothermischen Ansatz für die Versorgung der Industriebauten verbinden. Zudem soll erforscht werden, welche Rolle ehem. Industriebestände und die sie umgebenden Quartiere als energetischen Bezugsraum einnehmen können. Es wird untersucht, welche quartiersbasierten Prozesse, Kooperationen und Praktiken darauf abzielen, den Energieverbrauch zu senken und die Teilhabe an der Energieversorgung mitzugestalten, und wie das zu einer lokalen Versorgung mit regenerativer Energie beitragen kann. Ziel ist, im Quartierskontext und speziell im Zusammenspiel mit ehemaligen Industriekomplexen im Zentrum oder am Rand von städtischen Quartieren energieautarken Lösungen auf regenerativer Basis näherzukommen, wo Mitversorgung und Teilhabe an der Energieversorgung Leitbilder sind. INKEWES implementiert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Architektur, Denkmalpflege, Bauphysik und Stadtplanung, sowie niedrigschwellige Vermittlungsformate.
Schwerpunkte der Professur UE liegen in der Untersuchung von "Klima-Quartieren“ und Teilhabeprozessen im Rahmen der Energiegewinnung und -versorgung. Sie untersucht die ausgewählten Standorte aus städtebaulicher Sicht und identifiziert deren Begabungen und Rahmenbedingungen hinsichtlich der anvisierten Forschungsfragen. Für jeden Standort wird ein Akteursmapping erstellt, das relevante Akteure in Bezug auf die quartiersbezogene Energie- und Wärmeplanung aufzeigt.
Forschungspartner:innen
Prof. Dr. Dipl.-Ing. Claudia Marx, Professur für Denkmalpflege und Entwerfen, TU Dresden
Prof. Dr.-Ing. John Grunewald, Professur für Bauphysik, TU Dresden
Laufzeit: 2024 - 2026
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Transformative Place-Making for Uncertain Futures: Integrative Perspektiven auf Narrative, Bildung und Gestaltung
(Interdisziplinäre Forschung, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Freistaat Sachsen im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern, Laufzeit 2022 -24)
Das Projekt liefert eine integrative Untersuchung von Narrativen, Bildungsanlässen und Gestaltungen transformativer Verortungen als Beitrag zu nachhaltigen und sozial gerechteren Zukunftsentwürfen im Spiegel der Klimakrise und ihrer Auswirkungen auf konkrete Lebensumwelten. Anhand der Grundbegriffe Ort, Agency und Zukunft wird ein theoretisch-konzeptioneller Rahmen entwickelt, durch den die Situierung von Handlungsmacht als Grundlage emanzipatorischer Zukunftsmodelle erfasst wird. Durch die Analyse von Verortungen transformativer Prozesse in und durch ökotopische Narrative, Stadtentwicklungsentwürfe und Lehr-Lernarrangements werden paradigmatische Ortsbeziehungen identifiziert, die anschließend anhand konkreter Fallbeispiele im Dialog mit außeruniversitären Akteur:innen modifiziert und kritisch weiterentwickelt werden. Ausgehend von einem Verständnis der Umwelt- und Klimakrise als eine tiefgreifende systemische Disruption gewohnter Beziehungen zwischen handelnden Akteur*innen und Lebensumwelten, deren Erfahrbarkeit sich in den Wechselwirkungen sozialer, kultureller, materieller, politischer, affektiver und ökonomischer Strukturen niederschlägt, möchte dieses Projekt einen theoretischen und empirischen Beitrag zu interdisziplinären und selbst-reflexiven Perspektiven auf gesellschaftliche Transformation leisten.
Kooperationspartner:innen
Jun.-Prof. Dr. Moritz Ingwersen, Literatur Nordamerikas mit Schwerpunkt Future Studies, TU Dresden
Jun.-Prof. Dr. Nicole Raschke, Didaktik der Geographie und Umweltkommunikation, TU Dresden
Laufzeit: 2022 -2024
Projektleitung:
Prof. Melanie Humann, Leon Jank
Links
• Image-Film zum TUDiSC Projekt
(https://youtu.be/uAKey-ds418)
• TUDiSC - Disruption and Societal Change Center
(https://tu-dresden.de/gsw/forschung/projekte/tudisc)
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Erzgebirge Atlas - Zeitung, Wanderausstellung und Wissenschaft auf der Walz
Zum Erzgebirge fallen uns schnell stereotype Bilder und Attribute ein. Aus tradierter Perspektive die weihnachtliche Erzgebirgskunst, der Bergbau, idyllische Landschaften mit Industriekultur oder der Wintersport. Aus dem medial getriebenen Kontext aber auch der Strukturwandel, AFD-Wählerquoten oder Corona Zahlen. Können Daten und lokales Wissen diese Schlagwörter belegen oder neu beleuchten? Warum fallen uns diese und nicht andere Eigenschaften ein, wie etwa die ressourcenreiche Region, Heavy-Metal-Wiege oder grenzübergreifende Bildung? Was oder wer steht hinter diesen Eigenschaften und Bezeichnungen? Welche Indikatoren machen das Erzgebirge wirklich aus und wo schlummern verborgene Identitäten?
Das Forschungsprojekt „Erzgebirge Atlas“ erkundet die Region tiefgründig – ihre Geschichten und Ressourcen, ihre Identitäten und Einzigartigkeiten, ihre Gegenwart und Zukunft – mit den Menschen vor Ort. Für den Dialog über die Gegenwart und Zukunft des Erzgebirges möchten wir herkömmliche Zuschreibungen und Stereotype überwinden. Wir wollen in dem Projekt explizit andere Perspektiven einnehmen, anbieten und darüber gemeinsam vor Ort sprechen.
Das Projekt basiert auf drei Bausteinen: 1.) dem Erzgebirge Atlas, der niedrigschwellig vielfältige Informationen zum Erzgebirge bereitstellt (basierend auf studentischen Vorarbeiten der TU Dresden), 2.) einer Wanderausstellung des Erzgebirge Atlas für Marktplätze und andere Veranstaltungsorte und 3.) thematischen Dialogveranstaltungen und Wanderungen im Erzgebirgskreis.
Im Zusammenspiel adressieren die drei unterschiedlichen Formate ein breites Publikum und regen einen offenen, gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Austausch an.
Laufzeit: 2020 - 2023
Förderung: Land Sachsen über simul+ Mitmachfond (Projekte) und TU im Dialog (BMBF)
Webseite: www.erzgebirgeatlas.de
Instagram: www.instagram.com/erzgebirgeatlas/
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Die digitale Stadt gestalten - eine Handreichung für Kommunen
(Auftragsforschungsprojekt, BBSR, Laufzeit 2019-2021)
Die Smart City polarisiert. Fürsprecher bewerben sie als digital-technologisches Allheilmittel, Kritikern sehen in ihr die Manifestation einer orwellschen Dystopie. In dieser unübersichtlichen Gemengelage stehen Kommunen vor der Herausforderung, einerseits die Möglichkeiten der Digitalisierung im Sinne ihrer Bürger nutzbar zu machen, und andererseits den Ansprüchen an Datensicherheit, Privatsphäre und demokratischer Legitimation gerecht zu werden (vgl. Townsend 2014).
In den Leitlinien der Smart City Charta (BBSR 2017) finden Kommunen wertvolle Hinweise zum Umgang mit digitalen Transformationsprozessen. Angesichts der komplexen Verflechtung technischer, sozialer und räumlicher Aspekte ist dennoch ein bedeutender Informations- und Beratungsbedarf zu beobachten, wenn es um die Planung und Implementierung von Smart City-Ansätzen geht. Vorrangige Aufgabe dieses Forschungsprojektes ist daher die Erarbeitung von Handreichungen, mit welchen die Kommunen in die Lage versetzt werden, ihre spezifischen Entwicklungs- und Digitalisierungsbedarfe zu erkennen, daran ausgerichtete Projekte zu entwickeln und die damit einhergehenden Chancen und Risiken adäquat einzuschätzen.
Kooperationspartner:
Institut für Arbeit und Technik, Gelsenkirchen
Urban Catalyst GmbH, Berlin
Laufzeit: 2019-2021
Projektleitung:
Prof. Melanie Humann, Prof. Jörg Nönnig
Links
BBSR Projektwebseite
(https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/forschung/programme/exwost/Studien/2015/SmartCities/digitale-stadt-gestalten/01-start.html?docId=2176198¬First=true)
Veröffentlichungen (https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/forschung/programme/exwost/Studien/2015/SmartCities/digitale-stadt-gestalten/01-start.html)
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Land*Stadt – Transformation gestalten
(Verbundforschungsprojekt, Robert-Bosch-Stiftung, Laufzeit 2018-2021)
Die Transformative Zelle als praxistaugliches Modell zur Förderung sozialräumlicher Innovationen.
Ausgangspunkt des Forschungsvorhabens ist die Feststellung, dass gesellschaftliche Transformationen wenn räumlich, dann entweder auf „die Stadt” oder auf „das Land” bezogen werden.Diese Dichotomie scheint ungeeignet, um den Erfolg von Transformationsprozessen zu gewährleisten, da dadurch Akteursgruppen und sozial-räumliche Interdependenzen systematisch unberücksichtigt bleiben.
Wir gehen davon aus, dass Transformationsprozesse häufig als soziale Experimente in gesellschaftlichen Nischen entstehen (Geels 2005). Das Wirkungsgefüge dieser Transformationsexperimente und ihrer Umgebung zu verstehen ist von zentraler Bedeutung für den Erfolg und die Diffusion von Innovationen. Um dieses Wirkungsgefüge zu erfassen, entwickeln und nutzen wir einen neuen Ansatz, indem wir das Modell der Transformativen Zelle einführen. Das Modell der Transformativen Zelle ermöglicht es, ein Transformationsexperiment in seiner systemischen Einbettung möglichst vollständig zu erfassen. Da die Transformative Zelle eine explizit nicht aus schließlich räumliche Betrachtung von Transformationsprozessen ist, dient der Ansatz dazu, die dichotome Sichtweise von Land und Stadt zu überwinden.
Im Rahmen des Forschungsprojekts wird das Modell der Transformativen Zelle anhand von Fallbeispielen exploriert und weiterentwickelt. Gleichzeitig geschieht hier die Rückbettung in konkret räumliche Gegebenheiten.
Kooperationspartner:
Thünen-Institut für Regionalentwicklung e.V., Bollewick
Karlsruher Institut für Technologie, Karlsruhe
Kolleg für Management und Gestaltung nachhaltiger Entwicklung gGmbH, Berlin
Kunstverein monochrom, Wien
Regionalschatz GbR, Bonn
Laufzeit: 2018-2021
Projektleitung:
Leon Jank, Prof. Melanie Humann
Gefördert durch die Robert-Bosch-Stiftung
Links
Webseite des Projektes
(https://landstadt.net/)
SPIELRAUM Programm der Robert-Bosch-Stiftung
(https://www.bosch-stiftung.de/de/projekt/spielraum-urbane-transformationen-gestalten/gefoerderte-projekte)
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Auswirkungen der Digitalisierung auf Stadtentwicklungsprozesse
(Verbundprojekt INTERDIS II, SMWK, Laufzeit 2016-2018)
Das Projekt zeichnete eine breite und interdisziplinäre Grundlagenforschung zu Einflüssen und Auswirkungen der Digitalisierung auf Stadtentwicklungs- und Planungsprozesse aus. Darüber hinaus wurde der Einsatz digitaler Medien und Technologien im Sinne einer demokratischen und mündigen Stadtgesellschaft erforscht. Im Rahmen des Projektes entstand eine Publikation und Informations- und Aufklärungsplattform für Planende und Mitarbeiter*innen in den Verwaltungen.
Laufzeit: 2016-2018
SMART REBEL CITY
... oder die digitale Stadt vom Mensch aus denken.
www.smartrebelcity.org
Kooperationspartner:
HTW Dresden, Fakultät Architektur, Prof. Melanie Humann
HTW Dresden, Fakultät Informatik/ Mathematik, Prof. Georg Freitag
Open Knowledge Foundation Deutschland
Stadt Dresden, Stadtplanungsamt, Abteilung Stadtplanung Innenstadt
Gefördert durch:
Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst Sachsen