Biesenbach, Michael
Diplomarbeit:
1591
Thema:
Das Nebenangebot im VOB-Vergabeverfahren aus Sicht der Auftragnehmer
Bearbeiter:
Michael Biesenbach
Verantwortlicher Hochschullehrer:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Rainer Schach
Betreuer:
Wissenschaftlicher Betreuer: Dipl.-Ing. Ingo Flemming
Externer Betreuer (Promovend): Dipl.-Ing. Mirko Seifert, beton & rohrbau, C.-F. Thymian GmbH & Co. KG, NL Halle
Zeitraum:
30.06.2015 bis 30.10.2015
Kurzfassung:
In dieser Arbeit wird speziell die Stellung des Nebenangebots im VOB-Vergabeverfahren beleuchtet. Der theoretische Teil umfasst die Vielfalt der Nebenangebote und gibt einen Überblick des rechtlichen und oberflächlichen Rahmens, der das Nebenangebot in das Vergabeverfahren eingliedert. Der Focus wird auf Unternehmen der deutschen Bauwirtschaft gerichtet und wur-de durch eine umfangreiche empirische Datenerhebung gestützt. Die Umfrageergebnisse zeigten den hohen Stellenwert des Nebenangebots auf Seiten der Unternehmer und, dass das Nebenangebot aus gewinnmaximierenden Gründen als willkommenes Instrument für Alternativangebote, Einbringung von Innovationen und Techniken gegenüber der Ausschreibung des Auftraggebers genutzt wird. Weitergehend wurde die Sichtweise der Gewerbetreibenden mittels gezielter Fragestellungen auf die öffentlichen Vergabestellen gelenkt. Die Folge waren einheitliche Kritiken am VOB-Vergabeverfahren be-züglich der Vergabe an den „Billigsten“, die mangelnde Transparenz und die fehlenden Konkretisierungen von Mindestanforderungen (bei Nebenangeboten) während des Vergabeprozesses. Darauf aufbauend wurde die aktuelle politische Diskussion über missglückte Bau- von Großprojekten betrachtet. Dabei haben aktuelle Berichte von eingesetzten Reformkommissionen gezeigt, dass die Kritik der Unternehmer gerechtfertigt und deckungsgleich mit diversen Handlungsempfehlungen an die Vergabestellen ist. Mithilfe dieser Schnittmenge an Verbesserungsvorschlägen ist ein Kulturwandel in den Vergabestellen unabdingbar, um in Zukunft die Ausschreibung von Bauleistungen wirtschaftlicher zu gestalten und das Nebenangebot in diesem Zusammenhang als Instrument noch effizienter in das Vergabeverfahren einzubetten.