Weller, Olivia
Diplomarbeit:
1589
Thema:
Umsetzung des EU-Vergaberechts – ein Vergleich zwischen Deutschland und der Schweiz
Bearbeiterin:
Olivia Weller
Verantwortlicher Hochschullehrer:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Peter Jehle
Betreuer:
Wissenschaftlicher Betreuer: Dipl.-Ing. Jan Kortmann
Betrieblicher Betreuer: Dipl.-Ing. Dirk Schwarz (S/PM Projektmanagement GmbH)
Zeitraum:
07.07.2015 bis 21.10.2015
Kurzfassung:
In dieser Diplomarbeit wird zum einen die Umsetzung des europäischen Vergaberechts in das nationale Vergabewesen Deutschlands und der Schweiz überprüft und zum anderen die länderspezifischen Unterschiede diskutiert. Obwohl die Schweiz im Gegensatz zu Deutschland nicht Mitglied der EU ist, ist sie durch das Bilaterale Abkommen indirekt an die Vergaberichtlinien der EU gebunden. Demzufolge ist der grundlegende Ablauf von Vergabeprozessen in beiden Ländern gleich, wobei sich das Vergabewesen im Detail unterscheidet. Neben den rechtlichen Grundlagen wurden für den Vergleich der Detailbereiche auch die Vergabepraktiken der beiden Länder anhand von Statistiken und Expertenbefragungen untersucht. Die analysierten Unterschiede wurden daraufhin diskutiert, um beurteilen zu können, welche der beiden länderspezifischen Vergaberechtsinterpretationen günstiger im Hinblick auf die international anerkannten Vergabegrundsätze Transparenz, Gleichbehandlung der Bieter, Wettbewerb und Wirtschaftlichkeit ist. Durch die Gegenüberstellung der Rechtsvorschriften der EU und der beiden Ländern wurde ersichtlich, dass der Ermessenspielraum des Auftraggebers in der Schweiz höher ist, als durch die EU-Richtlinien vorgesehen. Durch das hohe Maß an Flexibilität kann der Auftraggeber auf die Marktsituation reagieren und auf diese Weise ein günstiges Beschaffungsergebnis erzielen. In Deutschland ist die Regelungsdichte hingegen höher, wodurch sichergestellt wird, dass kein Bieter diskriminiert werden kann und alle Entscheidungen transparent dargelegt werden.