03.06.2025
Züblin Stahlbaupreis 2025

Jury und Nominierte für den Züblin-Stahlbaupreis 2025
Verleihung des Züblin-Stahlbaupreises 2025
Die Verleihung des ZÜBLIN-Stahlbaupreises an Studierende und Absolvierende aus den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen der Technischen Universität Dresden erfolgte dieses Jahr zum 13-ten Mal. Mit dem insgesamt auf 3000 EUR dotierten Preis werden herausragende Studien- und Abschlussarbeiten gewürdigt, die zur Weiterentwicklung und Anwendung der Stahlbauweise beitragen.
Der Fachjury gehörten Marco Eckert - technischer Geschäftsführer, Lars Feulner - Leiter der Konstruktion, jeweils von der Züblin Stahlbau GmbH in Hosena, Hans-Jörg Brahms – Direktionsleiter Zentrale Technik, Konstruktiver Ingenieurbau der Ed. Züblin AG mit Sitz in Hamburg, Prof. Dr. Matthias Beckh, Direktor des Lehrstuhls für Tragwerksplanung an der Architekturfakultät der TU Dresden sowie Prof. Dr. Richard Stroetmann, Direktor des Instituts für Stahl- und Holzbau der TU Dresden, an.
Die feierliche Verleihung des Züblin-Stahlbaupreises 2025 fand traditionell am Abend im Rahmen des Bauballs der Fakultät Bauingenieurwesen der Technischen Universität Dresden am 22. Mai im Stromwerk des Kulturzentrums Kraftwerk Mitte statt (Bild 1). Prof. Stroetmann eröffnete die Preisverleihung und bedankte sich für das große Engagement der Züblin Stahlbau GmbH im Bereich der Lehre und Forschung sowie die sehr gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. Daraufhin übernahm Herr Eckert das Wort mit einer kurzen Vorstellung der Vielseitigkeit des Unternehmens.
Die mit dem 3. Preis ausgezeichnete Diplomarbeit von Frau Viola Baumann widmet sich der Kalibrierung von Teilsicherheitsbeiwerten für historische Baustahlkonstruktionen. Ziel war es, auf Basis statistischer Auswertungen von Material- und Geometriekennwerten von Stahlbauten aus dem 20. Jahrhundert und den zugehörigen Werkstoffdaten Rückschlüsse auf die notwendigen Teilsicherheiten auf der Widerstandsseite zu ermitteln. Unter Verwendung probabilistischer Methoden hat Frau Baumann für verschiedene Konstruktionselemente und Nachweisformate Einflussfaktoren analysiert und zeitlich differenzierte Teilsicherheitsbeiwerte hergeleitet. Die Ergebnisse liefern eine praxisnahe Grundlage für die Bewertung bestehender Stahltragwerke im Rahmen des Eurocode-Sicherheitskonzepts.

Viola Baumann (3. Preis)
Mit dem 2. Preis wurden Frau Sophia Stitz und Frau Emma Bomertl mit dem Entwurf einer stützenfreien Halle für die BSG Chemie Leipzig ausgezeichnet. Die Arbeit entstand im Rahmen des Konstruktiven Entwurfs an der Fakultät Architektur und Landschaft und vereint ein Indoor-Fußballfeld, einen Fanshop und Verwaltungsbereiche unter einem beständigen, flexibel nutzbaren Dach. Die Tragkonstruktion aus zwei Reihen von Stahlstützen und einem gelenkig gelagerten Trägerrost ermöglicht eine stützenfreie Fläche von 36 × 90 m. Durch modulare Innenräume, eine transluzente Fassade und ein durchdachtes Abspannsystem überzeugt die Halle funktional wie konstruktiv.

Sophia Stitz und Emma Bomertl (2. Preis)
Der 1. Preis ging an Herrn Moritz Paul Zetzsche. Im Rahmen seiner Arbeit befasste er mit der Gleis-Tragwerk-Interaktion der Berliner Siemensbahn. Zur Ermittlung des erforderlichen Ertüchtigungsaufwandes bei den Ingenieurbauwerken entwickelte er im Zuge der Projektarbeit Modelle für die gekoppelten Systeme zur Erfassung der Einwirkungen aus dem Eisenbahnverkehr, den ständigen Einwirkungen und den Temperaturschwankungen. Auf der Grundlage parametrisierter Finite-Elemente-Modelle ermittelte Herr Zetzsche Schienenspannungen, Lagerkräfte und notwendige Ertüchtigungsmaßnahme für die Ingenieurbauwerke. Die Ergebnisse liefern belastbare Aussagen zu den Schienenspannungen sowie zur Tragsicherheit der Ingenieurbauwerke. Die parametrisierten Berechnungsmodelle können künftige auch für andere Bestandsprojekte zur Prognose von Schienenspannungen angewendet werden.

Moritz Paul Zetzsche (1. Preis)
Die prämierten Arbeiten zeigen eindrucksvoll die Vielfalt und Tiefe ingenieurwissenschaftlicher Fragestellungen aus dem Bereich des Stahlbaus, die sich von der Tragwerksplanung über die Bestandsbewertung bis hin zum interdisziplinären Entwurf erstrecken. Die Jury und die betreuenden Institute der Technischen Universität Dresden gratulieren den Preisträgerinnen und dem Preisträger (Bild 1) herzlich zu ihren hervorragenden Arbeiten!