Verleihung des ZÜBLIN-Stahlbaupreises 2015
Am 18. Juni 2015 wurde der Züblin-Stahlbau-Preis zum fünften Mal an Studierende und Absolventen der Technischen Universität Dresden verliehen. Mit dem Preis werden herausragende Arbeiten gewürdigt, die zur Förderung der Metallbauweise beitragen und im Rahmen des Studiums oder einer Promotion an den Fakultäten Bauingenieurwesen oder Architektur entstanden sind.
Thematisch deckten die eingereichten Arbeiten eine große Bandbreite ab. Gegenstand waren der Entwurf einer Fußgängerbrücke mit einer Doppelhelix als Tragkonstruktion, die Dämpfung von Schwingungen bei Offshore-Windenergieanlagen, Schutzschildkonstruktionen im Gerüstbau, Verschubschwingen für die Brückenmontage im Freivorbau, die Entwicklung von Bemessungsmethoden für Beulfelder auf der Grundlage von EN 1993-1-5 sowie die Eigenschaften von Matching- und Missmatching-Schweißverbindungen bei höherfesten Stählen und deren Bemessung.
Die sieben nominierten Arbeiten wurden von den Studierenden und Diplomanden des Bauingenieurwesens präsentiert, die sich im Anschluss den Fachfragen der Jury stellten. Mitglieder dieser Jury waren von Seiten der Industrie die Herren Ulrich Pfabe und Hagen Urban aus der Geschäftsführung der Züblin Stahlbau GmbH in Hosena sowie Herr Dr. Christian Dehlinger, Technischer Direktionsleiter und Prokurist der Ed. Züblin AG in Stuttgart. Die Fachgebiete Stahlbau, Architektur und Industriebau repräsentierten Prof. Dr. Richard Stroetmann und Dr. Jörg Rainer Noennig von der Technischen Universität Dresden. Nach den Präsentationen hatte die Jury die anspruchsvolle Aufgabe, die Preisträger aus den qualitativ sehr hochwertigen Arbeiten auszuwählen.
Die Preisverleihung fand bereits zum vierten Mal im Rahmen des traditionellen Bauballs der TU Dresden statt. „Ich freue mich, dass wir mittlerweile von einer kleinen Tradition sprechen können“, sagte Ullrich Pfabe am Beginn seiner Ansprache, in welcher er noch einmal die hohe Qualität aller eingereichten Arbeiten, sowie die schwere Auswahl der Preisträger betonte. Im Anschluss würdigte Prof. Richard Stroetmann das seit Jahren hohe Engagement von Züblin bei der Förderung der Studierenden, u. A. durch die Vergabe von Stipendien, die Auslobung des Stahlbaupreises, die Unterstützung von sozialen Projekten von Studierenden des Bauingenieurwesens, Angebote zu Werks- und Baustellenbesichtigungen sowie die Betreuung von Studien- und Diplomarbeiten.
Der mit insgesamt 3000 Euro dotierte Preis wurde von der Jury an einen Studierenden, eine Diplomandin und einen Diplomanden vergeben. Den dritten Preis erhielt Herr Lukas Hüttig für seine Diplomarbeit zur „Weiterentwicklung der Bemessungsregeln für Schweißverbindungen“, die sich mit der Entwicklung und Validierung eines Bemessungsmodells von Schweißverbindungen an höherfesten Stählen auseinandersetzte. Der zweite Preis wurde an Frau Claudia Schlenger vergeben. In diesem Jahr konnte sie mit Ihrer Diplomarbeit zum dem Thema „Berechnung ausgesteifter Beulfelder unter Längsspannungen und kombinierter Beanspruchung auf der Grundlage der EN 1993-1-5“ überzeugen. Den ersten Preis erhielt Herr Thoralf Kästner für seine Projektarbeit zum Thema „Untersuchung zu Gefügeveränderungen in der Wärmeeinflusszone von Schweißnähten“.
Die Jury beeindruckte dabei besonders die klare Darstellung der komplexen Werkstoffvorgänge sowie die tiefgründige Bearbeitung und fachkompetente Präsentation der Arbeit. Aufbauend hierauf arbeitet Herr Kästner inzwischen im Rahmen seiner Diplomarbeit an der Entwicklung strukturmechanischer und thermodynamischer Berechnungsmodelle zur Validierung der vielschichtigen Beziehungen zwischen Herstellungsprozess, Gefügeeigenschaften, Eigenspannungszustand und mechanische Festigkeit.
Dipl.-Ing. Lars Sieber
Institut für Stahl- und Holzbau, Technische Universität Dresden