Profil
Im Rahmen des deutsch-tschechischen Projekts „BIBOB - Grenzüberschreitendes Biberdamm-Management im Kontext des Klimawandels“, das im Rahmen des Programms Interreg Sachsen-Tschechien 2021-2027 von der EU gefördert wird, soll aufgezeigt werden, in welchem Ausmaß Biberdämme positive Beiträge zur Minderung und Bewältigung von klimawandelverursachten Umweltrisiken in der Grenzregion leisten können.
Zu diesem Zweck kooperieren die Technische Universität Prag, die Universität für Agrarwissenschaften Prag, der Landschaftspflegeverband Sächsische Schweiz/Osterzgebirge sowie die gemeinnützige Organisation Alka Wildlife o.p.s. aus Peč unter der Leitung des Instituts für Wasserbau und Technische Hydromechanik der Technischen Universität Dresden über den Projektzeitraum 01/2025-12/2027. Als unmittelbar praxisrelevantes Ziel wird angestrebt, eine Richtlinie zum Biberdamm-Management zu entwickeln, die in der sächsisch-tschechischen Grenzregion (und evtl. darüber hinaus) angewendet werden kann. Darin sind neben hydraulischen und technischen Aspekten insbesondere auch die jeweiligen rechtlichen Rahmenbedingungen zu beleuchten, unter welchen besonderen Umständen z. B. Ausnahmegenehmigungen für Eingriffe in bestehende Biberdämme erteilt werden können. Themenbezogene Grundlagen für die zu entwickelnde Richtlinie sind in beiden Ländern bereits vorhanden (z. B. DWA-M 608-2, 2023 und Vorel et al., 2016), wobei die Thematik der Biberdämme dort zwar adressiert wird, jedoch nicht explizit im Fokus steht.
Konzeptionelles Modell zur Beschreibung der hydrologisch-hydraulischen Veränderungen und Wechselwirkungen infolge eines Biberdamms in einem Fließgewässer (Quelle: Graham et al., 2022)
Aus wissenschaftlicher Sicht wurde sich u. a. zum Ziel gesetzt, sowohl hydrologische Bilanzierungen in den Untersuchungsgebieten durchzuführen als auch die hydraulischen Interaktionen zwischen dem Oberflächen- und dem Grundwasser mittels Feldmessungen und hydronumerischer Modelle zu analysieren und zu simulieren. Weitere Fragestellungen, die im Laufe des Projekts ebenfalls beleuchtet werden sollen, sind z. B. die Stabilität von Biberdämmen im Hochwasserfall, die eng verknüpft ist mit den hydraulischen Einwirkungen aus der Über- und Unterströmung sowie der Um- und Durchströmung dieser (teildurchlässigen) natürlichen Dammbauwerke.