Apr 01, 2019
Fictive Commons – living in future Africa. Wie wohnen Gemeinschaften zukünftig in der Stadt und auf dem Land zusammen?
Architekturstudenten der TUD auf Studienreise in Kenia zum Thema sozialer Wohnungsbau
Das erlangte Wissen gleich einmal im globalen Kontext anwenden und sich praktisch ausprobieren – für Studierende der Fakultät Architektur wird dieser Traum vom 28.03. bis zum 11.04.2019 wahr. Im Rahmen des Studienfachs Grundlagen des Entwerfens bei Prof. Jörg Joppien, Dekan der Architektur, werden sie zusammen mit Studierenden aus Genua und aus Kenia von der University of Nairobi in Workshops an Konzepten zum Thema Sozialer Wohnungsbau arbeiten.
„Immer wieder bin ich auf der Suche nach außergewöhnlichen Projekten“, erzählt Prof. Jörg Joppien begeistert. Seit einigen Jahren steht er in Kontakt mit der School of the Built Environment der University of Nairobi, wird regelmäßig zu Vorträgen eingeladen. Im Bereich Sozialer Wohnungsbau gebe es großen Bedarf, denn der Zuzug in die Stadt sei auch hier enorm, eine Million Wohnungen werden benötigt. Auf einem großen Grundstück sollen die 30 Studierenden aus Genua, Kenia und von der TUD innerhalb von vier Tagen Pläne für den Massenwohnungsbau entwickeln. Zugleich wird ein Künstlerdorf als Alternative des Zusammenlebens mit einem regionalen Künstler entwickelt, um einen Anreiz zu schaffen, auf dem Land wohnen zu bleiben und so den Zuzug in die Stadt zu verringern. Um zusätzlich einen Ansporn zu geben, haben die studienbegleitenden Professoren Jörg Joppien, Christiano Lepratti und Musau Kemeo zusammen mit Francis Kamande, Vertreter der kenianischen Wohnungsbaugenossenschaften, den Wettbewerb „Competition on housing“ initiiert. Dabei sollen die Studierenden ein Modell für ein Dorf für Jung und Alt planen. Mit einem 3D-Drucker, den die TU Dresden stiftet, werden die Objekte für das Modell dann im Kleinformat gedruckt. Im Anschluss wird weiterführend diskutiert, wie diese Dorfstrukturen in die Stadt verlegt werden können. Die Entwürfe werden von den TUD-Studierenden während des Semesters weiterbearbeitet und schließlich Francis Kamande als Hilfe zur Verfügung gestellt. Prof. Joppien gibt einen ersten Ausblick zur Weiterverwendung der Pläne: „Die Architektendichte in Kenia ist gering. Daher bin ich mir sicher, dass einer der Entwürfe übernächstes Jahr fertig gebaut dasteht.“
Informationen:
Prof. Dipl.-Ing. Jörg Joppien
Tel.: +49 351 463-34640