19.02.2020
UN-Dekade Biologische Vielfalt: Monatswahl - Ihre Stimme ist gefragt!
Rothirsche tragen zum Erhalt bedrohter Naturlandschaften bei – zeigt ein Projekt unter Mitwirkung von Kolleginnen und Kollegen der TU Dresden. Es steht aktuell zur Wahl als Projekt des Monats bei der UN Dekade Biologische Vielfalt.
Wo Rothirsche die Landschaft pflegen; Offenlandmanagement auf dem TÜP Grafenwöhr
Naturnahe Offenlandlebensräume zu erhalten, ist eine große Herausforderung für den Naturschutz. Als Landschaftspfleger haben sich extensiv gehaltene Nutztiere wie Rinder oder Schafe bewährt, können aber aufgrund der erforderlichen Einzäunung und Betreuung nicht überall eingesetzt werden. Dass auch wildlebende große Pflanzenfresser durch Beweidung zum Erhalt von ökologisch wertvollen Offenlandschaften beitragen können, verdeutlicht das Projekt auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr.
Aufgrund eines langfristigen, zielgerichteten Wildtiermanagements nutzt der dortige Rothirschbestand intensiv das vorhandene Offenland. Mit Hilfe von Vegetationserhebungen, Feldexperimenten, Telemetrie und Fernerkundung konnte gezeigt werden, dass die Rothirschbeweidung maßgeblichen Einfluss auf Vegetationsentwicklung und Biodiversität der Lebensräume hat und gleichzeitig steuerbar ist. Insbesondere für große, unzugängliche Gebiete kann eine Beweidung mit wildlebenden Rothirschen einen wichtigen Beitrag zum Erhalt naturnaher Offenlandschaften leisten. mehr lesen
An der Studie beteiligten sich das Institut für Wildbiologie Göttingen und Dresden e.V., die Abteilungen für Graslandwissenschaft und Wildtierwissenschaften der Georg-August-Universität Göttingen sowie die Abteilung Wildökologie und Jagdwirtschaft der Technischen Universität Dresden.
Weitere Projektpartner sind die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben vertreten durch den Bundesforstbetrieb Grafenwöhr und die U.S.– Army, vertreten durch das 7th Army Training Command (7th ATC) und die U.S.-Army Garrison Bavaria (USAG Bavaria).
Die wissenschaftlichen Untersuchungen wurden aus Mitteln des Zweckvermögens des Bundes bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank finanziert.