22.07.2016
Forschen in 15 Kilometern Höhe - Einsatz des Flugzeuges HALO wird weiter gefördert
Das moderne Höhen-Forschungsflugzeug HALO (High Altitude and Long Range Research Aircraft) kann auch in Zukunft für Projekte zur Atmosphären- und Erdsystemforschung eingesetzt werden: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligte jetzt Fördergelder von mehr als 11 Millionen Euro für die nächste Phase des HALO Schwerpunktprogramms (SPP 1294) in den kommenden drei Jahren. Die TU Dresden ist gemeinsam mit der Universität Leipzig und der Goethe-Universität Frankfurt am Main federführend bei diesem DFG-Schwerpunktprogramm. Die Bewilligung der Gelder für das HALO-Schwerpunktprogramm durch die DFG ermöglicht den deutschen Atmosphärenwissenschaftlern, insbesondere den HALO Nutzern der Universitäten, auch in den nächsten Jahren spannende meterologische und geophysikalische Forschung auf internationalem Spitzenniveau zu realisieren", sagt Prof. Dr. Manfred Wendisch vom Leipziger Institut für Meterologie (LIM) der Universität Leipzig, einer der drei Sprecher des SPP 1294.
Das Forschungsflugzeug HALO ist eine anteilig finanzierte Forschungsinfrastruktur, die gemeinschaftlich von der DFG sowie weiteren deutschen Umwelt- und Klimaforschungseinrichtungen finanziert wird. HALO nimmt Wendisch zufolge eine Schlüsselrolle in der deutschen Atmosphärenforschung und in den Geowissenschaften ein. In Bezug auf neue Weltraummissionen biete HALO viele Möglichkeiten, satellitenbasierte Daten mit bodennahen Messungen der Atmosphäre und weiterer Geoprozesse zu verbinden sowie Fernerkundungsmethoden zu erproben.
Koordinatoren des entsprechenenden Infrastruktur-Schwerpunktprogramms SPP 1294 "Atmosphären- und Erdsystemforschung mit dem Forschungsflugzeug HALO", das bereits seit 2007 von der DFG gefördert wird, sind neben Wendisch auch Dr. Mirko Scheinert von der TU Dresden und Prof. Joachim Curtius von der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Allgemein dient HALO der Entwicklung hochtechnologischer Sensorik und Instrumentierung und deren Anwendung in den Atmosphären- und Geowissenschaften. Schwerpunkte der Forschung sind unter anderem die Untersuchung von Aerosolpartikeln, von Wolken und Niederschlag sowie atmosphärischer Prozesse.
HALO fliegt bis 15 Kilometer hoch, bis zu 8000 Kilometer weit und kann eine wissenschaftliche Nutzlast von bis zu drei Tonnen transportieren. "In den kommenden drei Jahren sind sieben Forschungskampagnen mit HALO an verschiedenen Orten der Welt geplant", berichtet Wendisch.
Die heiße Phase für die Planung von neuen Forschungskampagnen in der zweiten Phase des derzeitigen DFG-Schwerpunktprogramms zur HALO Nutzung hat bereits begonnen. Im September wird an der Universität Leipzig ein Kolloquium stattfinden, bei dem die mit HALO geplanten Vorhaben ab 2019 von internationalen Fachleuten begutachtet werden.