09.02.2021
Kennenlern-Rendezvous im Winter – Interview: Fakultätskolloquium mit cfaed setzt Impulse auf dem Weg zu zukunftsfähiger Mobilität
Unter dem Titel „Verkehrswissenschaften als interdisziplinäre Domäne: Projekte, Erkenntnisse, Perspektiven“ fand im Wintersemester 2020/21 das erste Fakultätskolloquium der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ (FVW) in Kooperation mit dem Center for Advancing Electronics Dresden (cfaed) statt. Acht renommierte Wissenschaftler:innen der TU Dresden (TUD) und anderer Forschungsinstitute spannten den Bogen von Technik und Wirtschaft, bis hin zur Soziologie und Nachhaltigkeit. Mit durchschnittlich etwa 30 und teilweise 50 Teilnehmenden ist den Organisatoren Prof.in Regine Gerike (FVW) und Prof. Marc Timme (cfaed) ein voller Erfolg gelungen, der sie bereits zu neuen gemeinsamen Plänen anspornt.
Frau Gerike, Herr Timme, das Fakultätskolloquium hatte ein begeistertes Publikum. Es herrschte eine sehr offene und interessierte Kennenlern-Atmosphäre. Was wollten Sie mit der Initiative erreichen?
Regine Gerike (RG): Wir wollten einen interdisziplinären Austausch rund um die Themen Verkehr und Mobilität anregen und Impulse für mögliche Kooperationen geben. Die Zuhörerschaft war wunderbar vielfältig: Forschende und Studierende der TU Dresden, aus Dresden-concept und auch aus Wirtschaft, Verwaltung und von anderen Universitäten. Nach jedem Vortrag gab es rege Diskussionen.
Marc Timme (MT): Wir waren vom breiten institutsübergreifenden Interesse begeistert. Ein Ziel war es, allen Teilnehmenden einen breiten Überblick über die Vielfalt der Forschungsbereiche zu bieten, die innerhalb und außerhalb der TUD Berührungspunkte zu den Verkehrswissenschaften haben – von der Soziologie über Technologieentwicklung, Infrastrukturplanung und Digitalisierung bis hin zu Umwelt- und Wirtschaftsaspekten.
Weshalb haben Sie gemeinsam ein Kolloquium organisiert?
MT: Auch das hat etwas mit der breiten Vernetzung an der TU Dresden zu tun. Veranstaltungen der sog. Scientific Area Networks von Dresden-concept zur Zukunft der Stadt und des ländlichen Raumes, zur Digitalisierung und zur Dynamik komplexer Netzwerke haben deutlich aufgezeigt, dass die Aktivitäten an der Fakultät und bei uns am cfaed verschiedene Anknüpfungspunkte bieten, die wir ausloten und wertschöpfen möchten.
RG: Das Kolloquium zahlt auch auf die Entwicklung des in der Exzellenzstrategie „TUD2028“ definierten Potenzialbereichs „Automatisierte und vernetzte Mobilität“ ein. Dieser Bereich umfasst nicht nur technische Aspekte, sondern muss interdisziplinär gedacht und entwickelt werden.
Wie geht es nun weiter mit den gesetzten Impulsen?
RG: In einem zweiten Schritt wollen wir die Studierenden stärker in den interdisziplinären Ansatz zur Gestaltung zukunftsfähiger Verkehrssysteme einbeziehen. Eine Ringvorlesung „Mobility4Future – Auf dem Weg zu klimaverträglicher Mobilität“ im Sommersemester innerhalb des Studium Generale wird spannende und auch internationale Perspektiven bieten.
MT: Neben Expert:innen der TUD zur Verkehrsökologie, Telekommunikation und zu elektrischen Bahnen haben wir hochkarätige internationale Expert:innen gewinnen können, u. a. von der University of Oxford (Transport Studies), der Lund University / Linnaeus University (Human Ecology / Tourismus), dem Barcelona Institute für Global Health, der MOIA GmbH des Volkswagenkonzerns (geteiler Mobilität), der TU Delft (Robotics) und der Virginia Tech (Urban Affairs/Planning). Wir sind gespannt, welche weiteren Perspektiven sich eröffnen.
Interview: Anke Richter-Baxendale
Ansprechpartnerin:
Anke Richter-Baxendale, Öffentlichkeitsarbeit
Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“, TU Dresden
Tel.: +49 351 463-34908
E-Mail: