12.10.2015
Klimawandel, Gentechnik-Debatte, VW-Krise verstehen: Zum Umgang mit Risiken
Ab dem Wintersemester 2015/16 haben Studierende der Umweltwissenschaften, der Chemie, der Wirtschaftswissenschaften sowie der Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften die Gelegenheit, in einem interdisziplinären Projektmodul zwei Semester lang gemeinsam zu lernen und dabei Pionierarbeit zu leisten. Ein Lehrmodul für ‚Forschen und Lernen im interdisziplinären Kontext‘ (kurz: FLiK), entwickelt vom Zentrum für interdisziplinäres Lernen und Lehren an der TU Dresden, wird dabei erstmals praktisch erprobt. Als von der Universitätsleitung gefördertes Lehr-Leuchtturm-Projekt soll es für eine zukünftig noch stärker synergetische Ausrichtung der TU Dresden beispielgebend sein.
Inhalt des Lehrprojekts ist die Beschäftigung mit Risikowahrnehmung, Risikokommunikation und Risikosteuerung – Themen von hoher gesellschaftlicher Relevanz, die in allen Wissenschaftsbereichen seit Jahren stark bearbeitet werden, mit verschiedenen Definitionen und Beurteilungen von Risiko. Neuland ist vor allem im Austausch zwischen den Fachgruppen zu beschreiten, denn hier besteht bislang noch Ratlosigkeit: Wie sind objektive Risikobewertungen mit (inter-)subjektiven Wahrnehmungsmustern von Risiko ins Verhältnis zu setzen? Haben Risiken und deren Wahrnehmung eine Geschichte? Welche Rolle spielen die Medien? Diese Fragen, die in den Kernbereich der modernen Welt zielen, sind so facettenreich, dass die Antworten der einzelnen Fächer oftmals nur einzelne Aspekte und Problembereiche ins Auge fassen. Das FLiK-Modul „Risiko“ möchte mehr: Es will die notwendige Spezialisierung des Wissens um eine ebenso notwendige Ebene der Generalisierung und Vernetzung des Wissens erweitern. Die Teilnehmer/innen erhalten so nicht nur einen tiefen Einblick in die Komplexität der Gegenwart, sondern lernen auch ihr eigens Fach neu kennen, seine jeweiligen Leistungsstärken, aber auch seine blinden Flecken.
Das FLiK-Modul beginnt mit einer Staffelvorlesung im Wintersemester 2015/16. Sie adressiert drei grundsätzliche Themenbereiche von Risiko: Umwelt-, Ernährungs- und Finanzrisiken. Im Sommersemester 2016 werden dann gemeinsame Projektseminare angeboten, in denen die interdisziplinären Zugriffe auf das Thema ‚Risiko‘ zu Projektarbeiten ausgebaut werden. Diese entstehen in Kooperationen von interdisziplinären Kleingruppen der Studierenden. Zusätzlich zu den Seminaren angebotene interdisziplinäre Tutorien dienen der inhaltlich-methodischen Diskussion, dem fachgrenzenüberschreitenden Dialog und der Begleitung der interdisziplinären, studentischen Forschungsprojekte.
Alle interessierten Studierenden der genannten Fachrichtungen, die das Modul absolvieren möchten, können sich in der OPAL-Gruppe ‚VL Risikokommunikation und Risikonarrative‘ zur Teilnahme einschreiben. Natürlich sind auch alle interessierten Gäste zur Staffelvorlesung herzlich willkommen. Link zur Einschreibung auf OPAL: https://bildungsportal.sachsen.de/opal/url/RepositoryEntry/9438363665
Zeit: Mi (6)
Ort: HSZ/403
Beginn: 21.10.2015
Begleitendes Tutorium: Do (6) im DRU/72
Modulverantwortliche: Prof. Marina Münkler (Institut für Germanistik),
/exzellenz/zukunftskonzept/tud_structures/zill/FLiK_Modul_Risiko
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