03.11.2025
Neuberufene Professor:innen im Profil: Prof. Dr. Stefan Razinskas
Prof. Dr. Stefan Razinskas
Prof. Dr. Stefan Razinskas ist seit dem Wintersemester 2024/25 Inhaber der Professur für Organisation und Management an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften. Um die Neugierde auf den neuen Kollegen zu stillen, steht er einigen kurzen Fragen Rede und Antwort. Nachfolgend gewährt Prof. Razinskas Einblicke in seine Arbeit in Forschung und Lehre.
Was sind Ihre Forschungsschwerpunkte?
Meine Forschungsschwerpunkte liegen zum einen im Bereich der Teamarbeit, insbesondere in diversen Teams. Zum anderen erforsche ich die Zusammenarbeit zwischen Führungskräften und ihren Geführten. Dabei entferne ich mich von der klassischen Annahme, dass Führung ein unidirektionaler Prozess ist, also nur in Richtung der Geführten verläuft. Stattdessen betrachte ich, welche Rolle die Geführten in diesem Prozess spielen und inwieweit sich die Führungskraft auf sie einstellt.
Was ist Ihre Vision für die Professur?
Wie Sie bereits festgestellt haben, bin ich noch sehr neu an der TU Dresden und hatte zuvor keinen direkten Kontakt zur Universität. Entsprechend verfüge ich bisher über relativ wenig organisationales Wissen darüber, was an der Professur zuvor stattgefunden hat. Allerdings habe ich mitbekommen, dass hier bereits sehr gute Lehre angeboten wurde. Dieser Tradition möchte ich gerne verantwortungsvoll fortführen, damit Studierenden auch in Zukunft gerne Kurse der Organisations- und Managementlehre belegen.
Gleichzeitig möchte ich den Fokus auf meine Herzensprojekte zur Teamarbeit und Führung legen und genau diese Themen in der Lehre vermitteln. Alle Studierenden werden früher oder später mit dem Thema Führung in Kontakt kommen, hoffentlich einmal selbst als Führungskraft. Dabei ist mir auch die Bedeutung von Teamarbeit wichtig: wie jeder Einzelne als Teamplayer im Team funktioniert und zum gemeinsamen Erfolg beiträgt. Diese Werte möchte ich nicht nur den Studierenden vermitteln, sondern auch aktiv im Team der Professur vorleben.
Wo haben Sie zuletzt gelehrt/ geforscht/ gelebt?
Meine wissenschaftliche Laufbahn begann an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, wo ich über acht Jahre in verschiedenen Rollen tätig war, zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter und später als Postdoktorand. Anfang 2020 wechselte ich als Juniorprofessor für Management an die Freie Universität nach Berlin, wo es mir trotz der Pandemie sehr gefallen hat. Dort hatte ich Gelegenheit, nicht nur mein eigenes Lehrprogramm zu konzipieren, sondern auch meinen persönlichen Interessen in der Forschung sehr frei nachzugehen. Während der Zeit an der FU Berlin hatte ich zudem das Glück, ein Forschungssemester an der University of California, Los Angeles (USA) zu verbringen, um meine Projekte voranzutreiben und neue Impulse zu gewinnen.
Wie lautete Ihr Promotionsthema?
Meine Dissertation trägt den Titel „Stressors in Teams: A Multilevel Approach“. Sie beschäftigt sich, wie der Titel schon verrät, mit Stressoren in Teams und deren Auswirkungen auf die kreative Leistung der Teammitglieder im Innovationsprozess. Dabei habe ich sowohl den Stressfaktor Zeit als auch die Zusammensetzung von Teams unter die Lupe genommen.
Was war Ihr schönstes Erlebnis im Studium?
Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die vielfältigen Möglichkeiten an der TU München. Man kam dort schnell in Kontakt mit Industriepartnern und Führungskräften der Spitzenkonzerne im Münchner Raum. Dieser Austausch war anspruchsvoll, aber zugleich ausgesprochen bereichernd. Genau diese interdisziplinären Erfahrungen möchte ich auch meinen Studierenden ermöglichen.
Was war Ihr schrecklichstes Erlebnis im Studium?
Es war weniger ein einzelnes Erlebnis, an das ich mich erinnere. Allerdings waren die ersten Semester sehr herausfordernd, vor allem wegen der vielen Grundlagenmodule, die im Vordiplom zu absolvieren waren. In dieser Zeit musste ich viel Durchhaltevermögen beweisen. Zum Glück haben wir uns unter den Kommilitoninnen und Kommilitonen gegenseitig motiviert, um den Weg bis zum Hauptdiplom erfolgreich zu meistern.
Wann wussten Sie: „Ich möchte Professor werden!“?
Ursprünglich war die Promotion für mich vor allem ein Karriereschritt, da ich in vielen Industrieunternehmen beobachtet habe, dass viele Führungskräfte einen Doktortitel tragen. Erst zum Ende der Promotionszeit, als der Druck nachließ, habe ich gemerkt, wie sehr mich die wissenschaftliche Arbeit begeistert und erfüllt. Und dann kam eines zum anderen: vom Postdoktoranden in München über die Juniorprofessur in Berlin bis hin zur Professur in Dresden. Der Karriereweg war also keineswegs von Anfang an so geradlinig oder durchgeplant, wie es der Lebenslauf vermuten lässt.
Was steht auf jeden Fall immer auf Ihrem Schreibtisch?
Tatsächlich gar nichts. Ich lebe sehr den „Clean Desk“ – den sauberen Schreibtisch. Alles Wichtige habe ich digital organisiert. Ausnahmen sind Klausuren, die ich dann am Schreibtisch korrigiere.
Was hat Sie am Campus der TU Dresden positiv überrascht?
Ich war von der Größe des Campus überrascht. Die Weitläufigkeit und die vielen grünen Flächen gefallen mir bis heute. Dadurch entstehen zwar längere Wege zu den Hörsälen, aber diese fühlen sich wie kleine Spaziergänge im Grünen an und bieten somit einen willkommenen Ausgleich zum Arbeitsalltag.
Wie gut kennen Sie Dresden?
Noch nicht so gut, wie ich es mir wünschen würde. Das vergangene Jahr war stark von der Arbeit und meinem Ankommen an der TU geprägt. Ich freue mich darauf, Dresden in Zukunft noch besser kennenlernen.
Was sind Ihre Favoriten?
Ich laufe gerne durch die Altstadt. Außerdem mag ich das Element Wasser sehr, deshalb zieht es mich regelmäßig an die Elbe. Ein kleiner Spaziergang durch die Altstadt ist für mich ein willkommener Ausgleich zur alltäglichen Arbeit.
Vielen Dank an Prof. Razinskas für die Einblicke. Wir können gespannt sein auf seine Antrittsvorlesung, die am 17. Juni 2026 stattfinden wird.
Kontakt:
© Stefan Razinskas
Professor
NameHerr Prof. Dr. Stefan Razinskas
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Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Stefan Razinskas
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