Lignin
Lignin fällt bei der Zellstoffherstellung als Nebenprodukt an und wird dort vorrangig zur Energiegewinnung durch Verbrennen genutzt. Chemisch ist Lignin ein hochverzweigtes Polymer, welches aus 3 verschiedenen phenolischen Grundkörpern besteht. In welchen Anteile diese Phenoleinheiten vorliegen ist Abhängig von der biologischen Quelle, dem Alter der Pflanze, den Wachstumsbedingungen aber auch von dem Pflanzenteil, welches für die Gewinnung genutzt wird. Daher ist die stoffliche Verwertung des Lignins derzeit nur begrenzt möglich, das sich die technischen Lignine hinsichtlich ihrer chemischen Charakteriastik stark unterscheiden können. Die Arbeitsgruppe Lignin beschäftigt sich mit der Gewinnung von Lignin aus Hölzern und Ein- bzw. Mehrjahrespflanzen (landwirtschaftliche Reststoffe, Miscanthus) durch unterschiedliche Aufschlussverfahren. Die gewonnenen Lignine werden umfangreich charakterisiert (Reinheit, funktionelle Gruppen, H:G:S- Verhältnis, Molmassenverteilung, VOC). Für eine stoffliche Verwertung der Lignine werden anschließend Modifizierungen wie Molmassenfraktionierung, N-Modifizierung, Oxidation oder Vernetzung durchgeführt.
Einsatzgebiete für das Lignin, die derzeit am Lehrstuhl untersucht werden sind z. B. die Herstellung von Hydrogelen, der Ersatz fossiler Ausgangsstoffe bei der Herstellung von Polymeren wie PUR oder die Verwendung als Matrixmaterial in Bio-Compositen.
Scientific Associate
NameMs Dr. rer. nat. Martina Bremer
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Institut für Pflanzen- und Holzchemie
Institut für Pflanzen- und Holzchemie
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01737 Tharandt