30.09.2025
Neue Publikation: Terrestrisches 3D-Laserscanning zur Bewertung der Auswirkungen von Freizeitaktivitäten auf die Seeufervegetation
Das Schwimmen in Seen und der Aufenthalt am Ufer sind beliebte Sommeraktivitäten. Mit dem fortschreitenden Klimawandel und der zunehmenden Landnutzung steigt jedoch der Druck auf das Ökosystem Seeufer. Pflanzen spielen in diesem Ökosystem eine entscheidende Rolle, indem sie die Uferlinie stabilisieren und zahlreichen Arten als Lebensraum dienen. Allerdings sind sie den Auswirkungen menschlicher Aktivitäten, wie Trampling-Effekten und Zerstörung ausgesetzt. Die Auswirkungen der Erholung am Seeufer auf die Flora sind jedoch noch nicht hinreichend erforscht. Zur Bewertung der Auswirkungen von Badegästen auf den Schilfgürtel und den zum Sonnenbaden genutzten Uferbereich wurde terrestrisches Laserscanning (TLS) eingesetzt. Dieses Verfahren ermöglicht die Analyse der oberirdischen räumlichen Verteilung von Pflanzenmaterial mit sehr hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung. An neun Seen in Brandenburg wurden Messungen vor und nach Sommerwochenenden durchgeführt und der Belegungszustand von Voxeln (d. h. dreidimensionalen Bildpunkten) in voxelisierten TLS-Punktwolken der Seeufervegetation verglichen. Darüber hinaus wurden standardisierte Besucherzählungen durchgeführt, um die Besucherdichte der Badestellen zu ermitteln. Im Rahmen einer Untersuchung über einen Zeitraum von einem Sommerwochenende wurde an Bade- und Kontrollstellen eine Veränderung des Gesamtvolumens des Schilfs festgestellt. Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen den hochdynamischen Volumenänderungen und der Badeaktivität entlang des untersuchten Gradienten der Besucherdichte konnte jedoch nicht festgestellt werden. Die Variation der Vegetation im Bereich der Liegewiese war im Allgemeinen gering und zeigte keine klare Tendenz zu einem gerichteten Verlust oder Gewinn nach einem Wochenende. Da die Untersuchung etablierter Standorte erfolgte, ist eine mögliche Adaption der Vegetation an die menschliche Nutzung zu vermuten. Die aktuelle Besucherdichte und das Besucherverhalten führen zu keine signifikanten Veränderungen der Ufervegetation. Dennoch werden Maßnahmen zur Besucherlenkung erforderlich sein, sollte die Nutzungsintensität in Zukunft zunehmen.
Link zum Artikel: https://doi.org/10.1016/j.limno.2025.126279