Themen für Abschlussarbeiten
Am Lehrstuhl für Modellbasierte Landschaftsökologie werden Studien- und Abschlussarbeiten zu landschaftsökologischen und biogeographischen Themenkomplexen betreut. Diese reichen von theoretischen Grundlagenarbeiten bis hin zu sehr angewandten Fragestellungen (bspw. im Bereich Biodiversitätsschutz, Landnutzungswandel oder Nutzungskonflikte). Neben von Ihnen selbst gewählten Fragestellungen bieten wir Ihnen eine Auswahl an zu bearbeitenden Themen (siehe untenstehende Liste).
Die folgenden Abschlussarbeiten werden aktuell betreut:
Die folgenden Themen werden aktuell zur Bearbeitung angeboten. Bitte füllen Sie bei Interesse das folgende Formular aus.
Hintergrund/Motivation: Bodenbildung wird durch Klima, Vegetation, Organismen, Topographie, Ausgangsmaterial und Zeit gesteuert. Es gibt verschiedene Hypothesen über die relative Bedeutung dieser einzelnen bodenbildenden Faktoren für die Podsolierung. Die Ergebnisse unserer letzten Arbeit zeigen, dass die Vegetation der wichtigste Faktor ist. Klimatische Faktoren wie der mittlere Jahresniederschlag und die Temperaturspanne spielen eine untergeordnete Rolle. Der Einfluss von Schneeschmelze oder Starkniederschlagsereignissen als "Push-Effekte" ist jedoch aufgrund der verfügbaren Daten bisher nur in kleinem Maßstab untersucht worden und kann dadurch unterschätzt werden.
Forschungsfrage(n): Diese Arbeit soll Informationen über den Einfluss von "Push-Effekten" wie Starkniederschlagsereignissen oder Schneeschmelze auf die Podsolierungsraten liefern, indem aus vorhandenen Bodendaten eine Klimasequenz erstellt wird. Die gesammelten Daten werden statistisch ausgewertet und mit den Ergebnissen anderer Publikationen verglichen.
Wichtigste Methoden / Anforderungen: Erstellung einer Klimasequenz aus einer bestehenden Datenbank (keine Datenprobenahme erforderlich), statistische Auswertung bevorzugt mit R, Bearbeitung in deutscher oder englischer Sprache möglich
Hintergrund/Motivation: Landnutzungsintensität und Landschaftsheterogenität können treibende Faktoren für die Biodiversität und den Artenreichtum von Vogel-, Fledermaus- und Insektenarten in Agrarlandschaften sein. Noch immer ist wenig darüber bekannt, wie sich die Landnutzungsintensität beispielsweise auf Vogel- und Insektenarten über längere Zeiträume, innerhalb eines Jahres und zwischen den Jahren auswirkt. Neuartige, kosteneffiziente und leicht einsetzbare Überwachungsmethoden wie Audiorecorder sind in der Lage, im Vergleich zu klassischen Methoden Veränderungen auf mehreren Ebenen der Biodiversität und über längere Zeiträume zu erkennen. Dies erlaubt es, völlig neue Forschungsfragen anzugehen und ermöglicht eine feinkörnigere Einschätzung der zeitlichen Schwankungen des Artenreichtums und der Abundanzen.
Forschungsfrage(n) und/oder -aufgaben: Sind Unterschiede in der Heterogenität/Komplexität der Landschaft oder der Intensität der Landnutzung mit dem Vogelartenreichtum korreliert? Unter dem Dach dieser übergreifenden Frage können gemeinsam eine Reihe von Forschungshypothesen entwickelt werden. Die folgenden Hauptaufgaben müssen im Rahmen der vorgeschlagenen Arbeit durchgeführt werden: (1) Identifizierung einer Reihe von ca. 10 Standorten in der Lausitz für den Einsatz von Audiomoth-Tonrekordern entlang eines Landschaftsgradienten, (2) Aufzeichnung und Sammlung von Audioaufnahmen über einen Zeitraum von ca. 3 Monaten, (3) Analyse von Audioaufnahmen zur Identifizierung von Vogelarten mit Hilfe von Methoden des maschinellen Lernens (diese Aufgabe wird von einem Experten unterstützt).
Wichtigste Methoden/Anforderungen: Standortbestimmung anhand von Kriterien (z.B. Landschaftskomplexität/Heterogenität oder ökologische vs. konventionelle Anbaumethoden) unter Verwendung von GIS-Methoden (entweder mit ArcGIS oder R); Feldarbeit zur Datenerfassung (Führerschein erforderlich); (optional: Vogelbeobachtungen bspw. entland von Transekten im Feld); mittlere bis fortgeschrittene R-Kenntnisse zur Analyse von Audioaufzeichnungen. Die Dissertation wird in Zusammenarbeit mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ in Leipzig betreut.
Hintergrund: Meine Studien konzentrieren sich derzeit auf die Wechselwirkungen zwischen Präriehunden und ihrem Lebensraum im nordöstlichen semi-ariden mexikanischen Grasland. Das Studiengebiet ist aufgrund von Viehhaltung und landwirtschaftlichen Praktiken stark fragmentiert. Aufgrund seiner einzigartigen einheimischen Vegetation, der Bodenzusammensetzung und des Vorkommens aller letzten verbliebenen Kolonien von Cynomys mexicanus Präriehunden und vieler Graslandvögel wurde es als vorrangiges Grasland-Schutzgebiet für Nordamerika (GPCA) ausgewiesen.
Im Untersuchungsgebiet sind bisher nur sehr wenige Studien durchgeführt worden, so dass nur sehr wenig darüber bekannt ist, wie sich die Umweltgradienten des Graslands und die landwirtschaftliche Fragmentierung auf diese Schlüsselart auswirken.
Wichtigste Methoden/Anforderungen: Wenn Sie daran interessiert sind, Ihre GIS-Kenntnisse für die Analyse einzusetzen, kontaktieren Sie mich bitte, damit wir ein passendes Projekt definieren.
Die folgenden Themen werden in Kooperation mit anderen Institutionen angeboten. Bitte wenden Sie sich zunächst direkt an die in den Ausschreibungen benannten Ansprechpartner*innen.
Zeitraum der Datenerhebung: April bis August (kann über eine Anpassung des Themas aber flexibel gestaltet werden)
Wo: Oelsen
Dieses Thema ist Teil eines Projekts, das sich mit der Frage beschäftigt, inwieweit die funktionelle Vegetationszusammensetzung das Mikroklima innerhalb der Wiese modifizieren und es damit besonders bei Extremereignissen (Hitze und Trockenheit) stabilisieren kann. Umgekehrt untersuchen wir auch, inwieweit sich Änderungen im Mikroklima auf die Vegetation auswirken. Es finden auch meteorologische Untersuchungen statt, deren Daten für die Auswertung mit zur Verfügung stehen.
Moose können eine mehrere Zentimeter mächtige und sehr dichte Schicht am Boden bilden und dadurch Wachstum und Keimung höherer Wiesenpflanzen behindern. Zudem zeichnen sich Moose durch ihre Fähigkeit aus, einerseits lange Trockenperioden zu überdauern und andererseits auch viel Wasser zu speichern. In unseren Untersuchungsflächen werden die Wiesen regelmäßig gestriegelt, was unter anderem der Entfernung des Moos- und Streufilzes dient. Die Flächen zeichnen sich dadurch durch große Unterschiede in der Moosschicht aus. Unter Berücksichtigung topografischer Gegebenheiten (Hangneigung/Exposition) soll durch ein Manipulationsexperiment (Entfernung des Mooses) der Einfluss der Moosschicht auf das Mikroklima innerhalb der Wiese untersucht werden.
Aufgaben:
Entlang eines Heatload-Gradienten Plots ausgewählt und untersucht werden. Es soll jeweils ein Subplot manipuliert werden während ein weiterer als Kontrolle dient. In den Kontrollen entwickeln Sie eine Meßmethode, das Moosvorkommen in Form von kontinuierlichen Variablen zu erfassen. Wie haben die Möglichkeit, dauerhaft Sensoren für die Messung von Temperatur und Feuchtigkeit des Bodens und der Luft zu platzieren. Als ein weiteres Standbein ist sinnvoll, auch die Reaktion der Vegetation aufzuzeichnen, wobei wir hier den Umfang flexibel anpassen können. Außerdem ist auch die Verbreitung der Moosschicht entlang des Heatload-Gradienten interessant. Es ist möglich, diese Fragestellungen mit einem weiteren Master- oder Bc-Studenten komplementär zu bearbeiten.
Sie werden in den Flächen in enger Zusammenarbeit mit anderen Projektmitarbeitern arbeiten, die Daten jedoch selbständig erheben. Ein eigenes Fahrzeug ist vorteilhaft aber nicht zwingend notwendig. Eine Vorbesprechung ist jederzeit möglich.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte per Email an:
Die folgenden Themen wurden bereits abgeschlossen:
- Nina Smukalski (BSc Geographie): Die Verbreitung der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) in Deutschland und Europa und deren Einfluss auf die heimische Honigbiene (Erstbetreuung, 2023)
- Celia López Ruiz (MSc Ecosystem Services): Vorschlag für Indikatoren und Monitoring für eine ergebnisorientierte Agrarumweltmaßnahme zur Verbesserung der Bodenqualität in Navarra (Erstbetreuung, 2023)
- Sophie Zimdars (MSc Ecosystem Services): Neoliberale Naturschutzaspekte in IPBES - eine Inhaltsanalyse (Erstbetreuung, 2023)
- Hanna Könnecke (BSc Geographie): Veränderung der Segetalflora auf den Wildkrautäckern des Biosphärenreservats Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft von 1999 bis 2019 (Erstbetreuung, 2022)
- Anja Steingrobe (MSc Raumentwicklung und Naturressourcenmanagement): Aktivität von Fledermäusen und Insekten auf Flächen konventioneller und extensiver landwirtschaftlicher Nutzung - Eine Fallstudie im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft (Erstbetreuung, 2023)
- Maximilian Schmuck (BSc Geographie): Lineare Strukturelemente in der Agrarlandschaft der Modellregion „Vereinigte Mulde“ (Sachsen) – Einfluss auf das Vorkommen spezifischer Feldvogelarten (Erstbetreuung, 2022)
- Bela Rehnen (BSc Geographie): Multitaxonomische Untersuchung auf Flächen konventioneller und extensiver landwirtschaftlicher Nutzung im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft (Erstbetreuung, 2022)
- Luise Hofmann (MSc Geographie): Effekte von Bodeneigenschaften auf das Pflanzenvorkommen brachliegender und blühender Flächen (Erstbetreuung, 2022)
- Paul Schuppelius (BSc Geographie): Bewertung der ökologischen Effektivität von Schutzmaßnahmen für das Braunkehlchen (Saxicola rubetra) in Agrarlandschaften (Erstbetreuung, 2022)
- Frederik Pitz (BSc Geographie): Modellierung der Effekte von Agrarumweltmaßnahmen auf Braunkehlchenpopulatioen im Gebiet der Vereinigten Mulde (Erstbetreuung, 2022)
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Lea Schwengbeck (MSc Raumentwicklung und Naturressourcenmanagement): Modellierung der Klimaregulierung durch Böden und Auswirkungen landwirtschaftlicher Praktiken (Erstbetreuung, 2022)
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Mandy Scherzer (MSc Raumentwicklung und Naturressourcenmanagement): Naturschutzorientierte Bewirtschaftung zum Schutz von Ackerwildkräutern - Ergebnisse aus dem Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft (Erstbetreuung, 2022)
- Maximilian Milbert (MSc Raumentwicklung und Naturressourcenmanagement): Auswirkungen des Klimawandels auf FFH-Gebiete und Lebensraumtypen im Freistaat Sachsen (Erstbetreuung, 2022)
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Florian Schmidt (MSc Raumentwicklung und Naturressourcenmanagement, Technische Universität Dresden): Photovoltaikanlagen auf Freiflächen - Eine Chance für den Naturschutz? (Erstbetreuung, 2022)
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Annika Jacobs (Lehramt Gymasium Deutsch & Geographie, Technische Universität Dresden): Erfassung der Dürreschäden im Hochharz mittels multispektraler Satellitendaten (Erstbetreuung, 2022)
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Antonia Lieschke (BSc Geographie, Technische Universität Dresden):
Erfassung der Dichte von Präriehundbauten (Cynomys mexicanus) im Nordosten Mexikos anhand hochauflösender Satellitendaten (Erstbetreuung, 2021) - Laura Leix (MSc Ökologie, Universität Innsbruck): Habitatnutzung und Empfehlungen für die Erfassung des Wespenbussards (Pernis apivorus) anhand von Flugbewegungen aus Raumnutzungsanalysen (Zweitbetreuung, 2021)
- Behrend Dellwisch (MSc Naturschutz & Landschaftsökologie, Universität Bonn): Do local weather conditions drive the expansion and colony development of European Bee-eaters (Merops apiaster) in Germany? (Zweitbetreuung, 2021)
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Sabine Speck (MSc Raumentwicklung und Naturressourcenmanagement): Auswirkungen von Brachebewirtschaftungsmethoden auf das Artenreichtum und die funktionelle Diversität von Ackerwildkräutern. (Erstbetreuung, 2021)
- Laurenz Reschberger (BSc Geographie, Technische Universität Dresden): Landnutzungsänderungen zwischen 1965 und 2018 in Nordwestsachsen - eine Auswertung von Satellitendaten (Erstbetreuung, 2021)
- Jil Noemi Röw (BSc Geographie, Technische Universität Dresden): Auswirkungen von Landnutzung und Naturschutzmaßnahmen auf Diversität und Abundanz von Schmetterlingen im Muldeeinzugsgebiet. (Erstbetreuung, 2021)
- Nynke Paepen (BSc Biologie, Universität Gent): The role of the eyering in the diversification of the Zosteropidae clade (Ko-Betreuung 2021)
- Daniel Vedder (MSc Biowissenschaften, Universität Würzburg): Evolutionary rescue by introgressive hybridization in Zosterops (Zweitbetreuung, 2021)
- Mauricio José Villarreal Loáiciga (MSc Ecosystem Services): Elaborating the knowns and unknowns of ecosystem services provision by common European breeding birds (Erstbetreuung, 2021)
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Franziska Nuernbergk (BSc Geographie): Umsetzung und Erfolge von Vogelschutzmaßnahmen in Nordwestsachsen – eine Auswertung anhand von Literatur und Experteninterviews (Erst- und Zweitbetreuung, 2021)
- Lena Friedrich (MSc Raumentwicklung und Naturressourcenmanagement): Modellgestützte Analyse des Zusammenhangs zwischen Landschaftsstruktur und Landnutzungsintensität in Sachsen (Erstbetreuung, in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ, 2020)
- Katharina Schneider (BSc Geographie): Ziele und räumliche Verteilung verschiedener Ökologischer Vorrangflächen (EFA) innerhalb landwirtschaftlicher Flächen in Sachsen (Erstbetreuung, in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ, 2020)
- Luisa Keim (BSc Geographie): Grünlandnutzung und Moorschutz - Eine Analyse von Nutzungsänderungen und Zielkonflikten auf grundwasserbeeinflussten Grünlandflächen im Biosphärenreservat Spreewald (Erstbetreuung, 2020)
- Claudia Romelli (MSc Ecosystem Services): Bewertung von Ökosystemdienstleistungen und deren Wechselwirkungen in Kulturlandschaften: eine Fallstudie aus dem UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft (Zweitbetreuung, 2020)
- Torben Sloth (MSc Geoökologie - Umweltnaturwissenschaften, Universität Bayreuth): Patterns of nature-based tourism in Costa Rica (Zweitbetreuung, 2020)