MoBI-aqua
Inhaltsverzeichnis
MoBI-aqua
Grenzüberschreitendes Monitoring biologischer Invasionen zum Schutz der aquatischen Artenvielfalt
In einem gemeinsamen Projekt arbeiten die Technische Universität Dresden und die Südböhmische Universität in Budweis daran, die grenzübergreifende Koordination zum Schutz der aquatischen Biodiversität in den Einzugsgebieten von Elbe und Ohře (Eger) zu verbessern. Das Projekt wird durch die Europäische Union gefördert.
Flüsse und Bäche sind Biodiversitäts-“Hotspots” in Mitteleuropa und Heimat für viele besonders geschützte Fisch- und Krebsarten. Sie sind jedoch auch ein Hauptverbreitungsweg für invasive Wasserorganismen, wie z. B. die Schwarzmundgrundel und andere Grundelarten, sowie invasive Flusskrebsarten. Die einheimische Biodiversität ist bereits durch schwerwiegende anthropogene (menschengemachte) Belastungen der Gewässer bedroht. Dazu gehören die Verschlechterung der Lebensraumstruktur und mangelnde Durchgängigkeit infolge von Schifffahrt, Hochwasserschutz und Energieerzeugung, aber auch der Klimawandel und Gewässerverschmutzung (z. B. durch Arzneimittel, Pestizide). Eine zusätzliche Bedrohung von wachsender globaler Bedeutung ist die Invasion gebietsfremder Arten. Lebensgemeinschaften in Flüssen und Bächen sind besonders betroffen von diesem grenzübergreifenden Phänomen. Aquatische Invasoren sind sehr robust, oft auch aggressiv, und besonders in anthropogen belasteten Gewässern konkurrenzstärker als heimische Arten. Dadurch können sie diese dezimieren oder in kleinere Rückzugsgebiete verdrängen. Aquatische invasive Arten können sogar Nahrungsketten zerstören und so die Produktivität von ganzen Ökosystemen verändern – im ökologischen Sinne, aber auch hinsichtlich der fischereilichen Nutzung. In der tschechisch-sächsischen Grenzregion gibt es nur noch wenige Gebiete (meist kleinere Bäche) mit lebensfähigen, aber isolierten Populationen gefährdeter Fisch- und Krebsarten. Diese sind wahrscheinlich die letzten Rückzugsgebiete in der Region, z. B. für Groppe, Bachschmerle, Edelkrebs und Steinkrebs. Selbst weiter entfernte Wasserkörper sind durch den Transport gebietsfremder Fische und Krebse durch den Menschen gefährdet (absichtlicher oder unabsichtlicher Besatz, Angelköder, „Freilassen“ usw.).
Heimische Art: Edelkrebs (Astacus astacus) © P. Kozák
Heimische Art: Groppe (Cottus gobio) © M. Kaftan
Heimische Art: Bachflohkrebs (Gammarus fossarum) © S. Worischka
Invasive Art: Kamberkrebs (Orconectes limosus) © P. Kozák
Invasive Art: Schwarzmundgrundel (Neogobius melanostomus) © R. Stefanek
Invasive Art: Der Große Höckerflohkrebs (Dikerogammarus villosus) © S. Worischka
Invasive Art: Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus) © S. Worischka
Invasive Art: Schwarzmundgrundel (Neogobius melanostomus) © S. Worischka
Invasive Art: Der Große Höckerflohkrebs (Dikerogammarus villosus) © S. Worischka
Köcherfliege (Hydropsyche sp.) © S. Worischka
Eintagsfliege (Baetis rhodani) © S. Worischka
Steinfliege (Perlidae) © S. Worischka
Heimische Art: Bachflohkrebs (Gammarus fossarum) © S. Worischka
Heimische Art: Groppe (Cottus gobio) © S. Worischka
Heimische Art: Flussbarsch (Perca fluviatilis) © T. Schiller
Invasive Art: Schwarzmundgrundel (Neogobius melanostomus) © S. Worischka
Invasive Art: Sonnenbarsch (Lepomis gibbosus) © T. Schiller
Invasive Art: Zwergwels (Ameiurus nebulosus) © C. Köbsch
Strukturkartierung am Lockwitzbach © S. Worischka
Makrozoobenthos-Probenahme © L. Richter
Vermessen der Gewässerbreite © L. Richter
Fließgeschwindigkeitsmessung © L. Richter
Untersuchung verschiedener Habitate, Biela © S. Worischka
eDNA Probenahme, Elbe © L. Richter
Elektrobefischung an der Elbe © J. Worischka
DNA-Abstrich bei Groppe (Cottus gobio) © L. Richter
Makrozoobenthos-Probenahme © S. Worischka
Schwarzmundgrundel-Männchen (Neogobius melanostomus) © S. Worischka
Krebsreuse © S. Worischka
Kamberkrebs (Orconectes limosus) - gefangen während Elektrobefischung © S. Worischka
Biber in der Elbe © S. Worischka
Blaugrünen Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) © S. Worischka
Invasive Art: Indisches Springkraut (Impatiens glandulifera) © S. Worischka
Gruppenfoto, Kick-off, 18.01.2018 © S. Worischka
Projektvorstellung in Liberec, 26.03.2018 © S. Worischka
Gruppenfoto, Projekttreffen, 29.01.2019 © U. Mogck
© M. Buřič
Schwarzmundgrundel (Neogobius melanostomus) © S. Worischka
Elektrobefischung © S. Worischka
Biela (Oberlauf) © S. Worischka
Biela (Mündung) © S. Worischka
Müglitz (Oberlauf) © S. Worischka
Müglitz (Mündung) © S. Worischka
Lockwitzbach (Oberlauf) © S. Worischka
Lockwitzbach (Mündung) © S. Worischka
Institutsführung IHB, November/17 © S. Worischka
Institutsführung, JU Budweis © S. Worischka
© S. Worischka
Sonja Stefani & Thea Hose, DGL Münster 2019 © S. Worischka
Präsentation von Projektergebnissen zur 11. SEFS Konferenz in Zagreb. © M. Buric
Borek Drozd, DGL-Neozoen-Workshop, Februar 2019 in Koblenz © S. Worischka
BFG-Probenahme vom Gewässergrund der Elbe © S. Worischka
Substrat- und Benthos-Probe aus der Elbe © S. Worischka
Unio tumidus aus Elbe bei Pirna © S. Worischka
Kirnitzsch (Mündung) © L. Richter
Sommer 2019: Niedrigwasser in der Müglitz © S. Worischka
Elbe © S. Worischka
© S. Worischka
© S. Worischka
mobi-aqua.eu © mobi-aqua.eu
app.mobi-aqua.eu © S. Worischka
app.mobi-aqua.eu © S. Worischka
app.mobi-aqua.eu © mobi-aqua.eu
Im Projekt MoBI-aqua soll ein Netzwerk zur Kooperation zwischen Wissenschaftlern, Behörden und Öffentlichkeit aufgebaut und neue Lösungen und Werkzeuge für ein grenzübergreifendes Management invasiver Arten entwickelt werden. Deshalb beinhaltet das Projekt u. a. ein gemeinsames Freiland-Monitoring durch die beiden Forschungseinrichtungen in Zusammenarbeit mit sächsischen und tschechischen Anglerverbänden. Der Zustand der sächsischen und grenznahen tschechischen Populationen der Groppe als gefährdete Fischart wird genetisch untersucht. Experimente in künstlichen Fließrinnen sollen helfen, ökologische Zusammenhänge aufzuklären und Möglichkeiten der Ursachenbekämpfung zu finden. Ein besonders wichtiger Bestandteil des Projekts ist eine intensive Öffentlichkeitsarbeit, um die Bevölkerung für die Problematik zu sensibilisieren und interessierten Bürgern die Gelegenheit zur Mitwirkung zu geben. So soll nach dem Konzept der „Citizen Science“ (wissenschaftliche Bürgerbeteiligung) eine App zur Bestimmung und Meldung invasiver oder gefährdeter heimischer Fische und Krebse an die Angelgewässer-App des LVSA gekoppelt werden. In öffentlichen Workshops kann jede/r sich mit der Problematik und der App vertraut machen. Während des gesamten Projekts wird außerdem eine enge Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden in beiden Ländern gepflegt, da diese als offizielle Akteure den zukünftigen Aktionsplan dauerhaft umsetzen sollen.
Neuigkeiten
Die MoBI-aqua App zur Bestimmung und Fundmeldung von Flusskrebsen und Fischen ist nun online!
Wir würden uns freuen, wenn Sie die Website und App zum Monitoring aquatischer invasiver Neozoen besuchen:
https://mobi-aqua.eu und https://app.mobi-aqua.eu (auch via Desktop PC nutzbar)
Den entsprechenden Flyer finden Sie unten bei den Downloads.
Downloads & Videos
MoBI-aqua website und app - Flyer
Link zum Newsletter Oktober 2019
Link zum Newsletter April 2018
MoBI aqua - Biodiversität in Europas Flüssen © J. Worischka
Publikationen
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Roje S, Drozd B, Richter L, Kubec J, Polívka Z, Worischka S, Buřič M (2021) Comparison of Behavior and Space Use of the European Bullhead Cottus gobio and the Round Goby Neogobius melanostomus in a Simulated Natural Habitat. Biology 10, 821. https://doi.org/10.3390/biology10090821
- Roje S, Richter L, Worischka S, Let M, Veselý L, Buřič M (2021) Round goby versus marbled crayfish: alien invasive predators and competitors. Knowledge & Management of Aquatic Ecosystems 422, https://doi.org/10.1051/kmae/2021019
Ansprechpartner
© Susanne Worischka
Gastwissenschaftlerin
NameFrau Dr. Susanne Worischka
Postadresse:
Technische Universität Dresden
Fachrichtung Hydrowissenschaften
Institut für Hydrobiologie
01062 Dresden
Paketadresse:
Technische Universität Dresden Institut für Hydrobiologie Sekretariat, 1.OG Raum 60/61 Zellescher Weg 40
01217 Dresden
© Luise Richter
Doktorandin als Gastwissenschaftlerin
NameM.Sc. Luise Richter
ang. Fließgewässerökologie, Invasionsbiologie, Verhaltensökologie
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