Verbundprojekt MikroModell
„Entwicklung eines Stoffflussmodells und Leitfadens zur Emissionsminderung von Mikroschadstoffen im Hinblick auf die Wasserqualität“
Projektleiter: Dr. Hilmar Börnick
Bearbeiter: M. Sc. Stephan Beil
Finanzierung: SMUL, DBU, Gelsenwasser AG
Laufzeit: 10/2015 - 09/2018
Die Wasserqualität in Mitteleuropa hat sich über die letzten Jahrzehnte insbesondere auch aufgrund der ständigen Weiterentwicklung der Siedlungsentwässerung erheblich verbessert. Jedoch können beim momentanen Stand der Technik viele anthropogene Mikroschadstoffe, wie beispielsweise Arznei-, Korrosionsschutz- und Pflanzenschutzmittel sowie deren Transformationsprodukte im Rahmen der Abwasserbehandlung nicht hinreichend entfernt werden. Seit einigen Jahren wächst die Erkenntnis, dass der zu verzeichnende Konzentrationsanstieg solcher Mikroschadstoffe in Oberflächengewässern mit gesundheitlichen Risiken für Mensch und Umwelt einhergeht, die zielgerichtete Maßnahmen zu deren Verringerung erforderlich machen.
Ziel des Projektes ist es, in einem interdisziplinären Verbund auf Basis zeitlich und regional hochaufgelöster Daten ein Stoffflussmodell zu erarbeiten, das geeignete Handlungsoptionen zur Emissionsminderung aufzeigen und fundierte Prognosen zu konkreten Reduktionsszenarien liefern kann. Dabei sollen sowohl Lösungsstrategien, die an der Quelle der Mikroschadstoffemission, als auch solche, die an der Kläranlage ansetzen, aus ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten umfassend analysiert und daraus ein handlungsbezogener Leitfaden entwickelt werden.
Zur Generierung der notwendigen Datengrundlage sind effiziente Verfahren zur Spurenanalytik einer breiten Auswahl an relevanten Mikroschadstoffen in Zu- und Abläufen kommunaler Kläranlagen in Dresden, Chemnitz und Plauen sowie in den entsprechenden Vorflutern zu etablieren und in mehreren Messkampagnen umzusetzen. Des Weiteren erfolgen chemisch-analytische Untersuchungen zur Wirksamkeit einer potentiellen 4. Reinigungsstufe zur Entfernung der Spurenstoffe.