28.10.2025
Neues Forschungsprojekt zur Zukunft der Rotbuche bewilligt
Wald im Wandel: Die Zukunft der Rotbuche unter Trockenstress
Die Eva-Mayr-Stihl-Stiftung fördert an der Fakultät für Umweltwissenschaften der TU Dresden von 2026-2029 ein neues Verbundprojekt mit dem Titel Wald im Wandel: Die Zukunft der Rotbuche unter Trockenstress. Insgesamt wird das interdisziplinäre Forschungsprojekt, in dem fünf Professuren der Forstwissenschaften und zwei Professuren der Geowissenschaften zusammenarbeiten werden, mit 1,6 Millionen € gefördert.
Der Klimawandel mit zunehmenden Dürren erfordert Maßnahmen zur Stärkung der Resilienz unserer Wälder. Dies trifft ganz besonders auf die Rotbuche als wichtigste Laubbaumart Deutschlands zu, welche künftig noch stärker unter Trockenheit leiden wird als bisher angenommen. Insbesondere in älteren Buchenbeständen sind bereits deutliche Schäden zu beobachten. Gezielte Auflichtungen zur Verringerung der Konkurrenz um Wasser könnten ein Weg sein, um die Vitalität der Einzelbäume zu erhöhen. Allerdings gibt es dazu nur wenige und teilweise widersprüchliche Informationen. Durch eine neuartige Kombination skalenübergreifender Monitoringansätze werden im Projekt Daten zu Kronenwasserzustand, Wassertransport, Bodenwasserverfügbarkeit und Wurzelaktivität unterschiedlich aufgelichteter Buchenbestände miteinander verknüpft. Fernerkundungsansätze erlauben Vorhersagen zu Transpiration, Vitalität und Kohlenstoffspeicherung von der Einzelbaum- bis zur Landschaftsebene. Das Projekt baut dabei gezielt auf laufende Forschungsarbeiten und Forschungsergebnisse der Forstwissenschaften in Tharandt auf. Die Forschungen werden auf bestehenden Versuchsflächen in der Dübener Heide (naturnaher Buchenwald) und in 6 weiteren sächsischen Buchenwäldern, in denen bereits eine gezielte Auflichtung stattgefunden hat, durchgeführt. Das Ziel des Projekts ist die Quantifizierung der Effekte unterschiedlicher Auflichtungen auf Wasserversorgung, Biomasseentwicklung, Vitalität und Kohlenstoffspeicherung von Altbuchen. Damit sollten die wissenschaftlichen Grundlagen für die Entwicklung waldbaulicher Strategien zum Aufbau klimawandelresilienter Buchenmischwälder gelegt werden.
Das Projekt kooperiert dabei eng mit der ebenfalls neu eingerichteten Nachwuchsgruppe „Waldbezogene Umweltkommunikation“ (auch gefördert durch die Eva Mayr-Stihl Stiftung), um in einem Pilotprojekt naturwissenschaftliche Erkenntnisse mit zielgruppenorientierter Öffentlichkeitsarbeit und praxisnaher Vermittlung zu verbinden. Geplant sind u.a. Exkursionen und Vor-Ort-Demonstrationen auf den Versuchsflächen des Projekts mit Akteuren aus den Forstverwaltungen, Forstbetrieben, von Naturschutzbehörden der Landkreise sowie weiteren lokalen Verbänden.