Die Professur stellt sich vor
Der wissenschaftliche Gegenstand der Professur ist Planung, Entwurf und Bau von Bahnanlagen. Er wird mit den Arbeitsgebieten Eisenbahnanlagen - Gleisplangestaltung - Lichtraumuntersuchungen - Anlagen von Nahverkehrsbahnen und unkonventionellen Bahnen - Eisenbahnoberbau und Fahrwegtechnologie sonstiger Bahnen - Laboruntersuchungen an Oberbaukomponenten und –systemen - In-situ-Messungen im Gleis untersucht und gelehrt.
Die Bahn als System verstehen und (be)handeln
Die wesentliche Systemmerkmale von Schienenbahnen und insbesondere der Eisenbahn sind ihr geringer Rollwiderstand und die Spurführung - Merkmale, die sie von der Straße als wichtigstem Landverkehrsträger fundamental unterscheiden und die sie für ihre zentrale Aufgabe prädestinieren: große Massen mit geringem Energie- und Personalaufwand unter Einsatz nachhaltiger Energie schnell (genug) und sehr sicher von A nach B zu befördern. Bahnsysteme sind deshalb dort vorteilhaft, wo diese Stärken ausgespielt werden können:
- im Güterverkehr zwischen leistungsfähigen Umschlagpunkten (Massengüter, Container) mit seinem geringen Energieverbrauch
- im Hochgeschwindigkeitsverkehr mit seinem hohen Sicherheitsniveau
- im Personenverkehr der Ballungsräume mit seiner unschlagbaren Leistungsfähigkeit
- allgemein im Vergleich zu Verkehrsträgern, die (noch) auf Verbrennungsmotore setzen
Die Herausforderung ist, diese Stärken in einem wettbewerblichen Umfeld in konkreten Verkehrsangeboten und -prozessen auf den Markt zu bringen. An der dafür erforderlichen anlagentechnischen Gestaltung der Bahnsysteme wird an der Professur gearbeitet.
Stahlrad auf Stahlschiene - diese Kombination stellt hohe Anforderungen an die geometrische Präzision des Gleises sowie seine konstruktive Belastbarkeit. Beides über eine wirtschaftliche Nutzungsdauer zu gewährleisten, ist zentrales Anliegen der Aktivitäten der Professur auf dem Gebiet des Eisenbahnoberbaus.