Endlich wieder Exkursionen!

Nach zwei Jahren Zwangspause konnten nun endlich wieder Exkursionen durchgeführt werden. Das nutzte die Professur für Verkehrssicherungstechnik für gleich drei Veranstaltungen an drei Tagen in der Exkursionswoche.

Chemnitzer Modell

Im Modellraum Chemnitz Hbf/Chemnitzer Modell gab es zunächst eine Einführung in das Chemnitzer Modell einschließlich Einblicke in Praxiserfahrungen. Bei der anschließenden Besichtigung im Chemnitzer Hauptbahnhof mit Erläuterungen von infrastrukturellen und betrieblichen Besonderheiten konnte die  Schnittstelle EBO – BOStrab in Augenschein genommen werden.

Es schloss sich eine Besichtigung des VMS-Betriebshofes einschließlich Werkstatt an. Dabei wurde auch auf infrastrukturelle Besonderheiten wie z. B. Anschlussbahnverhältnisse und den EOW-Bereich mit Torsteuerung eingegangen.

Am Nachmittag ging es auf eine Fahrt nach Stollberg, auf der weitere Schnittstellen EBO – BOStrab besucht wurden, die alle ihre Besonderheiten haben. In Stollberg schließlich wurde der Bedienplatz des Elektronischen Stellwerks der Firma BBR besichtigt.

Erzgebirgsbahn

Die Erzgebirgsbahn begrüßte in ihren Räumen in Chemnitz und gab eine Einführung in ihre Entwicklung und derzeitigen Aufgaben. Anschließend wurde das im Aufbau begriffene Betriebsfeld für Aus- und Weierbildung vorgestellt, wozu nicht nur eine Modellbahnanlage, sondern auch eine Stellwerks-Simulationsanlage gehört.

Weiter ging es zum Stellwerk B1 des Bf Chemnitz Süd, in dem sich die Bedienplätze eines ESTW ZSB 2000 und eines Relaisstellwerks GS II DR befinden. Hier gab es ausführliche Fragen und Antworten zur Infrastruktur und zur Bedienung. Nach der Besichtigung der Bahnhöfe Dittersdorf und Thalheim ging es zurück.

Altstellwerke im Dreiländereck

Eine in Deutschland unbekannte Stellwerksbauform ist der österreichische Rankapparat. Es handelt sich dabei um eine Befehlsstelle, ähnlich wie beim sächsischen Bahnhofsblock. In Hradek nad Nisou, Nachbarbahnhof von Zittau, ist ein solcher Apparat noch in Betrieb. Der tschechische Infrastrukturbetreiber stellte die Technik bereitwillig und ausführlich vor.

Zweites Stellwerk des Tages war das Schlüsselwerk von Bertsdorf, dem Betriebsmittelpunkt der Zittauer Schmalspurbahn, das man in dieser Größe hier nicht vermutet. Der diensthabende Fahrdienstleiter stellte die Technik vor. Auf der Rückfahrt über den Schluckenauer Zipfel konnten noch allerlei tschechische Bahninfrastruktur besichtigt sowie kulturelle Eindrücke gesammelt werden – über die bei uns längst untergegangene Kultur der Bahnhofsgastronomie.