09.03.2017
Exkursion ins Sebnitztal und nach Bad Schandau Ost
Ziel der ersten Exkursion im Jahr 2017 war die Sebnitztalbahn zwischen Neustadt (Sachs), Sebnitz (Sachs) und Bad Schandau. Im Fokus standen die Besonderheiten des Zugleitbetriebs.
Zunächst wurde im Bf Neustadt (Sachs) das Fahrdienstleiterstellwerk (Bauform GS II DR) einschließlich des Zugleiterarbeitsplatzes für den Technisch Unterstützten Zugleitbetrieb (TUZ) sowie der Relaisraum besichtigt. Mit Einführung des kostengünstigen TUZ wurde die Sicherheit des Bahnbetriebes bei einfachen Verhältnissen, wie sie im Sebnitztal vorliegen, erhöht.
Danach ging es weiter zum Bf Sebnitz, wo eine Elektrisch Ortsbediente Weiche (EOW) in Stellwerksabhängigkeit zum TUZ besichtigt und umgestellt wurde. Weiterhin konnten Rückfallweichen und Außenanlagen des TUZ wie z. B. PZB-Magnete näher betrachtet werden.
Im Bf Bad Schandau wurden die im Bahnsteigbereich befindlichen ESTW- Bedieneinrichtungen für die Schnittstelle zum Zugleitbetrieb angesehen, anschließend ging es zum Bf Bad Schandau Ost. Dort wurde das Relaisstellwerk (Bauform GS II Sp64b) einschließlich des zugehörigen Relaisraums besichtigt. Die architektonische Besonderheit dieses Stellwerks besteht darin, dass es in standardisierter Turmbauweise errichtet wurde und als solches eines der letzten in Deutschland ist. Auch in anderen Bahnhöfen im Elbtal (z. B. Bad Schandau, Pirna, Heidenau) waren derartige Bauten vor Errichtung der ESTW anzutreffen. Abschließend wurde noch eines der heute nur noch selten anzutreffenden Automatikblocksignale mit dessen Steuerung besichtigt.
Für die Exkursionsdurchführung und fachkundigen Erläuterungen danken wir recht herzlich dem LST-Anlagenverantwortlichen sowie seinem Kollegen. Aufgrund der positiven Resonanz und der großen Nachfrage ist eine erneute Durchführung dieser Exkursion vorgesehen - der Termin wird rechtzeitig auf den Webseiten der Professur bekanntgegeben.