Fachplaner LST
PD Dr.-Ing. habil. Ulrich Maschek
In letzter Zeit erreichen uns viele Anfragen zur Gleichwertigkeit unserer Ausbildung mit der Qualifikation "Fachplaner LST" nach Ril 046.2821("Funktionsausbildung zum Fachplaner Leit- und Sicherungstechnik"). Aus Sicht der Professur für Verkehrssicherungstechnik stellt sich der Sachverhalt wie folg dar:
Grundsätzliches
Die Inhalte eines Universitätsstudiums sind grundsätzlich anders zugeschnitten, als die der beruflichen Weiterbildung. Während es in der Vorgabe der Funktionsausbildung nur Praxistraining und Ausbildungsunterricht gibt, sind die Methoden des Studiums vielfältiger: Vorlesungen, Übungen, Seminare, Laborpraktikum, Selbststudium, Belegarbeiten sowie Exkursionen sorgen für eine Vermittlung von Bildungsinhalten auf verschiedenen Kanälen. Deshalb sind die beiden Ausbildungen hinsichtlich ihres Stundenumfangs nur schwer zu vergleichen. Zudem liegt ein Schwerpunkt der universitären Ausbildung darin, mit Vorgaben aller Bahnunternehmen zurecht zu kommen, auch wenn dabei – aus nachvollziehbaren Gründen – die Regelwerke der DB den größten Umfang besitzen. Insgesamt wird jedoch unsererseits eingeschätzt, dass die universitäre Ausbildung der genannten Bildungsangebote weit über den Inhalt hinausgeht, der für den Fachplaner LST notwendig ist.
Studiengänge der TU Dresden zur Anerkennung für den Fachplaner LST
Mit der Deutschen Bahn sind wir im Kontakt, um eine offizielle Anerkennung der genannten Studiengänge zu erreichen. Dieser Prozess ist immer noch nicht abgeschlossen.
Aufgrund der Tatsache, dass für die Anerkennung zum Fachplaner LST 15 Leistungspunkte Elektrotechnik erforderlich sind, werden unsere Studiengänge wahrscheinlich nicht grundsätzlich anerkannt. Möglicherweise läuft es auf eine Einzelfallprüfung hinaus, bei der zum Studium des Verkehrsingenieurwesens in bestimmten Vertiefungsrichtungen bzw. des Bahnsystemingenieurwesens zusätzlich eine gewisse Anzahl an Leistungspunkten in Modulen der Elektrotechnik nachgewiesen werden muss.