­Neue Veröffentli­chung: „Postponing Germany’s nuclear phase-out: A smart move in the European energy crisis?“

Vor dem Hintergrund der anhaltenden europäischen Energiekrise ist eine Versachlichung der hitzig geführten Debatten über die Rolle der Kernenergie und deren Perspektiven in Deutschland umso wichtiger.

Die Publikation von Dimitrios Glynos und Hendrik Scharf "Postponing Germany's nuclear phase-out: A smart move in the European energy crisis?" liefert konkrete und belastbare Daten für den sogenannten "Streckbetrieb" der letzten drei Kernkraftwerke in Deutschland bis zum 15. April 2023. Dabei wird sowohl der Beitrag dieser Maßnahme zur Versorgungssicherheit als auch die (volks-)wirtschaftlichen Effekte einer Verschiebung des Ausstiegs aus der Kernenergie um dreieinhalb Monate analysiert. Zusätzlich wird ein kontrafaktisches Szenario betrachtet, das die Reaktivierung der 2021 abgeschalteten Kernkraftwerke einbezieht.

Die Analyse ergab, dass die Ausstiegsverzögerung zu folgenden Ergebnissen führte:

• Senkung der Strompreise in Deutschland um 9 € pro MWh
• Reduktion der Stromerzeugung aus Gas um 2,9 TWh in Europa und um 1,6 TWh in Deutschland

Der Artikel wurde in der Zeitschrift Energy Policy veröffentlicht und ist als Open Access unter folgendem Link verfügbar: https://doi.org/10.1016/j.enpol.2024.114208