07.06.2023
Teilnahme am Ideenstudio Energieforschung
Am 26.05.2023 fand das Ideenstudio Energieforschung statt. Das von Prof. Dr. Antonio Hurtado und auf Einladung der Prorektorin Forschung Frau Professorin Angela Rösen-Wolff organisierte Format zielte darauf ab, Wissenschaftler*innen im Bereich der Energie aus den verschiedenen Fakultäten der TU Dresden zusammenzubringen und zu diskutieren, ob die Energieforschung an der TU Dresden als 4. Profillinie geschaffen werden kann. Die Veranstaltung hatte regen Zulauf und so kamen knapp 40 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zu der Veranstaltung. Nach einem Willkommenswort des Organisators, gab es eine kurze Ansprache von Frau Prof. Dr. Rösen-Wolff (Prorektorin für Forschung Bildung). Organisiert wurde die Veranstaltung mit Hilfe von 5 moderierten Thementischen, denen sich die Teilnehmer zuordnen konnten:
- Energieforschung als Basis für einen Potenzialbereich an der TUD
- Nachhaltigkeitsmanagement
- Versorgungssicherheit
- Wasserstoffforschung
- Energieforschung im Spannungsfeld Transfer/Politik/Gesellschaft
Dr. Maximilian Happach von der Professur für Energiewirtschaft moderierte dabei den Thementisch „5. Energieforschung im Spannungsfeld von Transfer/Politik/Gesellschaft“. Dr. Sebastian Schneider und Majid Ali protokollierten die Diskussion.
Hauptergebnisse an diesem Tisch zum Thema „Attraktivität für Studierende“ waren, dass die Energieforschung (und –lehre) an der TU Dresden sehr umfassend und mit wissenschaftlicher Tiefe adressiert wird und eine hohe Attraktivität bei den Studierenden der verschiedenen Fachrichtung genießt. Allerdings wurde auch Verbesserungspotential gesehen, da das Angebot für Mitarbeitende und Außenstehende in dieser Breite augenscheinlich nicht unmittelbar ersichtlich ist. Obwohl das Thema Energie im Bereich der Technik-, Materialwissenschaften, über die Wirtschaftswissenschaften sowie in den Sozialwissenschaften eine große Rolle spielt, können Studierende oftmals nicht nutzerfreundlich erfahren, welche energierelevanten Themen in den Studiengängen behandelt werden. Daraus leitete sich die Verbesserung der Sichtbarkeit als eine Empfehlung ab. Hierzu wurden konkrete Maßnahmen von den Diskussionsteilnehmenden vorgeschlagen: stärkere Themenorientierung auf der Webseite der TU Dresden und Schaffung einer Plattform für Energieforschung und -lehre.
Darüber hinaus wurden die Themen „Risiko, Akzeptanz und Internationalisierung“ diskutiert. Dabei stellte sich heraus, dass eine stärkere Vernetzung der Disziplinen untereinander gewünscht ist und so auch eventuell auftretende Parallelstrukturen vermieden werden können. Mit der stärkeren Vernetzung sollen Ideen und Kooperationen über Fakultäten hinweg effizienter aufgesetzt werden. Konsens unter den Teilnehmenden war dabei, dass Technologieforschung allein nicht ausreichend ist, um die Herausforderungen im Energiesektor zu bewältigen. Vielmehr ist auch Energieforschung im kulturellen und gesellschaftlichen Wandel notwendig, wobei auch hier die stärkere Vernetzung und Kommunikation in der Energieforschung ansetzen soll. Die Vernetzung ist dabei auf verschiedenen Ebenen zu sehen:
- Innerhalb der TU Dresden
- Mit nationalen Partner in Forschung, Industrie und Ministerien
- Mit internationalen Forschungspartnern. Beispielhaft wurden hier neue strategische Partnerschaften im Bereich der Wasserstoffherstellung mit Kanada und Namibia genannt.
Genau diese Partnerschaften bieten die Möglichkeiten für Vernetzung und wissenschaftlichen Austausch. Aus diesem Grund sprachen sich die Diskussionsteilnehmenden dafür aus, dass Entscheidungstragende aktiv Möglichkeiten für Austausch und Zusammenarbeit suchen.
Die lebhafte Diskussion zeigte dann aber auch die Grenzen der Zusammenarbeit auf. Dabei stand die Struktur der Forschungsförderung im Mittelpunkt. Fördermöglichkeiten sind meistens bundesland-, länder- oder EU-spezifisch und ein freierer Umgang ist wünschenswert. Dieses Problem führte zur Diskussion des letzten Themenfeldes, inwieweit die TU Dresden in der Politikberatung noch stärker tätig werden sollte. Auf Grund der bisherigen Diskussion sprach sich die Mehrheit der Diskussionsteilnehmenden für eine aktive Rolle in der Politikberatung aus: Hier wurden vor allem drei Ziele hervorgehoben.
- Politikberatung führt zu mehr Sichtbarkeit und Reichweite, was die bereits angesprochenen Themen zu Attraktivität, Risiko, Akzeptanz und Internationalisierung unterstützen wird.
- für eine effektive Politikberatung ist ein hohes Level von Wissenschaftskommunikation notwendig. Wissenschaftskommunikation wurde als großer Stellhebel bei der internen und externen Vernetzung angesehen.
- durch die Politikberatung kann auch auf die strukturellen Probleme der Forschungsförderung aufmerksam gemacht werden und so können Bedarfe besser in zukünftige Forschungspakete einfließen.
Die Veranstaltung wurde sehr gut aufgenommen und die Teilnehmenden sprachen sich für eine Fortführung des Formats aus. Es wurde eine sehr gute Atmosphäre geschaffen, um spezifische Belange themenorientiert zu diskutieren und diese in einen größeren vernetzten Kontext zu setzen. Durch die Möglichkeit auch Maßnahmen zu erarbeiten, wurde lösungsorientiert gearbeitet. Wir sind sehr zuversichtlich, dass das ausgewählte Format die weitreichende und perspektivenreiche Energieforschung der TU Dresden zusammenführen wird und bedanken uns bei Prof. Dr. Antonio Hurtado, der diese Anstrengung der Zusammenführung der Energieforschung unternommen hat.