24.05.2024
Veröffentlichung der Professur zur überregionalen Verteilung von Netzentgelten in Deutschland
Nach dem erheblichen Anstieg der Stromnetzentgelte in Deutschland in den vergangenen Jahren ist zu erwarten, dass dieser Trend im Zuge der Energiewende weiterhin anhält: Der Zubau großer Kapazitäten von Windenergie- und Photovoltaikanlagen erfordert umfassende Investitionen in den Ausbau der Stromnetze, um die eingespeiste Energie abtransportieren zu können. Aufgrund der ungleichen Verteilung geeigneter Flächen, insb. für den Ausbau der Windenergie, sind und werden die Verbraucher in EE-starken Regionen im derzeit gültigen Entgeltsystem von diesen Netzkosten ungleich höher belastet als Kunden in Regionen mit niedrigeren EE-Kapazitäten. Um diese Asymmetrie der Kostenbelastung abzumildern, beabsichtigt die Bundesnetzagentur, einen bundesweiten Wälzungsmechanismus zur Verteilung der EE-bedingten Netzkosten in Form einer bundesweit einheitlichen Umlage einzuführen.
Im Auftrag der VSB Neue Energien Deutschland GmbH hat die Professur für Energiewirtschaft in der vorliegenden Analyse erstmals die langfristigen Auswirkungen dieser Reform mit Blick auf den voranschreitenden Ausbau Erneuerbarer Energien abgeschätzt. Im Ergebnis zeigt sich, dass erhebliche Anteile der in Verteilungsnetzen anfallenden Kosten über die Umlage bundesweit verteilt werden könnten. Von dieser Wälzung profitieren überwiegend Kunden in ländlichen Gebieten mit bereits heute hohen EE-Kapazitäten oder hohem Potenzial für EE-Ausbau, während Verbraucher insbesondere in großen Städten und Netzgebieten mit vergleichsweise geringen EE-Kapazitäten künftig höhere Kosten in Form von steigenden Netzentgelten tragen müssen.
Der Bericht kann hier abgerufen werden.