STREEBIO - Potentiale für Strommarkterlöse unter Einbeziehung von Emissionshandel und EEG für Bioenergieanlagen
In einem Umfeld, in dem der Förderrahmen für bestehende und potentielle Neuanlagen zunehmend an finanzieller Sicherheit verliert und die Deckungsbeiträge durch degressive Vergütungsstrukturen sinken, gewinnen marktseitige Erlöse für Betreiber von Bioenergieanlagen immer mehr an Bedeutung. Das Forschungsprojekt „Potentiale für Strommarkterlöse unter Einbeziehung von Emissionshandel und EEG für Bioenergieanlagen“ (STREEBIO) widmet sich der zentralen Frage, wie sich potentielle Erlöse bei einem flexiblen Betrieb von Bioenergieanlagen quantitativ entwickeln lassen und wie optimale Anlagenkonfigurationen in der Praxis aussehen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den wechselseitigen Einflüssen der Politikinstrumente des EU-Emissionshandelssystems (EU ETS) und des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) auf die Entwicklung des Anlagenbestandes bis zum Jahr 2050.
Das Ziel des Projekts ist es, für verschiedene Szenarien die Wechselwirkungen zwischen bestehenden Förderinstrumenten und der Marktentwicklung am Strommarkt abzubilden. Aufbauend auf den Ergebnissen werden für Anlagenbetreiber Strategien entwickelt, die ihnen eine vorausschauende und fundierte Entscheidungsfindung zur betrieblich-strategischen Ausrichtung ermöglichen. Das Projekt versteht sich als ein dezidierter Beitrag zur Post-EEG-Problematik von Bioenergieanlagen und legt mit dem Schwerpunkt Stromvermarktung den Fokus auf folgende Kernfragen:
- Wie sind die techno-ökonomischen Voraussetzungen und Kostenstrukturen im Anlagenbestand, und welche Effizienzpotentiale bietet die Flexibilisierung?
- Wie können die Unsicherheiten der Treiberfaktoren für die Strompreisentwicklung (z. B. EE-Ausbau, Erdgaspreisniveau, Dynamik der Sektorkopplung) in einem robusten Szenariorahmen unter Berücksichtigung des EU ETS abgebildet werden?
- Welche Mehrerlöse können Bioenergieanlagen unter verschiedenen Preistrajektorien und angepassten Flexibilisierungskonzepten am Strommarkt erzielen?
- Welche Wechselwirkungen ergeben sich zwischen den Politikinstrumenten EU ETS, EEG und nationalen CO₂-Bepreisungen?
Durch die Analyse zukünftiger Strompreisentwicklungen und der mit diesen verbundenen Erlöspotentiale schaffen die Projektergebnisse eine fundierte Grundlage zur Bewertung von Geschäftsmodellen für Bioenergieanlagen im Strom-Wärmesystem. Zielgruppen des Projekts sind neben Anlagenbetreibern und Beratern auch Verbände und die Politik, die durch die Ergebnisse Impulse für die Weiterentwicklung des Regulierungsrahmens erhalten.
Laufzeit: 2025-2027
Projektpartner: Deutsches Biomasseforschungszentrum gGmbH (DBFZ)
Projektmittelgeber: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Förderprogramm: Nachhaltige erneuerbare Ressourcen
Projektträger: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)