18.12.2019
Doch ein „carve-in“ im IFRS-Endorsement-Prozess der EU!? – Kritischer Beitrag von Professor Dobler
Der Endorsement-Prozess der EU zur Übernahme von IFRS ist allgemein Kritik ausgesetzt. In einem jüngst im Journal of Corporate Accounting & Finance vorgelegten Beitrag analysiert Michael Dobler den spezifischen Fall der Übernahme von Amendments to IFRS 4. In dessen Zuge wurde ein sog. „top up“ vollzogen: Über den von originären IFRS avisierten Anwendungsbereich von Kernversicherern hinaus wird Finanzkonglomeraten in der EU erlaubt, für ihren Versicherungssektor statt IFRS 9 vorübergehend weiterhin IAS 39 zur Bilanzierung von Finanzinstrumenten anzuwenden. Das ist ein regulatorisches Novum, kommt einem ungewollten „carve-in“ gleich, bricht mit gediehenen Bilanzierungsgrundsätzen und birgt gehörige Probleme für die Finanzanalyse im Versicherungs- und Finanzsektor. Den Beitrag (The European Union's endorsement of Amendments to International Financial Reporting Standard 4: An unprecedented “top up”) können Sie als Open-Access-Publikation abrufen.