Jul 12, 2021
Neue Veröffentlichung des Lehrstuhls: Analyse von „parallelen“ Stellungnahmen des DRSC an das IASB und die EFRAG
Michael Dobler und Martin Gäumann haben in der Festschrift für Hans-Joachim Böcking eine empirische Analyse der Teilnahme des Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee (DRSC) an internationalen Standardsetzungsprozessen vorgelegt. Speziell untersuchen sie formale wie inhaltliche Facetten der „parallelen“ Abgabe von öffentlich verfügbaren Stellungnahmen zu Regulierungsprojekten gegenüber dem International Accounting Standards Board (IASB) und der European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG). Zentrale Befunde zeigen, dass das DRSC
- gemessen an der Häufigkeit von Stellungnahmen im Beobachtungszeitraum der aktivste nationale Standardsetzer in Europa ist,
- weit überwiegend und häufiger als andere kontinentaleuropäische Standardsetzer parallel an den korrespondierenden Konsultationen des IASB und der EFRAG teilnimmt und
- in Stellungnahmen gegenüber der EFRAG grundsätzlich mindestens die Information wie in Stellungnahmen gegenüber dem IASB liefert.
Die Befunde passen im Wesentlichen zu Auslegungen der rational-choice- sowie der legitimacy-Theorie und bergen Implikationen zur Rolle von Intermediären in der Standardsetzung im Bereich der International Financial Reporting Standards (IFRS).
Dobler, Michael & Gäumann, Martin (2021). Parallele Teilnahme an Konsultationen des IASB und der EFRAG: Eine empirische Analyse von Stellungnahmen des DRSC. In Andreas Dutzi, Marius Gros, Karsten Nowak & Bernd Roese (Hrsg.), Corporate Governance, Rechenschaft und Abschlussprüfung: Festschrift für Hans-Joachim Böcking zum 65. Geburtstag (S. 473–481). C.H. Beck. 978-3-406-77673-1