Ausgangssituation
- In der Unternehmenspraxis hat die Anzahl von Qualitätsproblemen mit hohem Schadensausmaß und erheblicher Wertvernichtung deutlich zugenommen. Dabei ist zu beobachten, dass Unternehmen bei auftretenden gravierenden Qualitätsproblemen häufig erst verzögert, relativ unkoordiniert und damit insgesamt unprofessionell reagieren.
- Das Forschungsprojekt „Wertorientiertes Qualitätsmanagement – Wert-QM“ bezweckt, innerhalb von 2 Jahren ein 4-stufiges Managementkonzept bezogen auf den gesamten Risikomanagementprozess zu erarbeiten. Es umfasst Issue-Management zur Risikoidentifizierung, Risikomanagement und Schadenspotenzial-Analyse zur Risikoanalyse und -bewertung sowie Notfallmanagement/ Business Continuity Management zur Risikobehandlung und integriert die erarbeiteten Inhalte dieser 4 Stufen zu einem Gesamtkonzept von Ursachen-Wirkungs-Beziehungen. Dabei ist es speziell auf die Belange von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) ausgerichtet.
- Das Management-Konzept setzt praxisorientiert an der Bewältigung oder noch besser frühzeitigen Vermeidung von gravierenden Qualitätsdefiziten an. Es vergleicht in einer Opportunitätskosten-Analyse das eingetretene oder mögliche Schadensausmaß und die damit verbundene Wertvernichtung mit der erforderlichen Qualitätsinvestition, um den Schadenseintritt zu vermeiden oder nach dem Schadenseintritt auf jeden Fall ein Recovery zu erreichen, also zumindest das frühere Qualitätsniveau. Das Ziel ist Werterhaltung oder sogar Wertsteigerung. In diesem Bereich gibt es erhebliche Versäumnisse und dadurch Handlungsbedarf vor allem auch bei KMU.
- Der innovative Wert des Projektes Wert-QM liegt dadurch vor allem darin, dass die Vernetzung von strategischen und operativen Analyseschritten den Handlungsspielraum von KMU für die Vermeidung von Wertvernichtung deutlich erhöht. KMU steigern hierdurch ihre Steuerungskompetenz und verbessern ihre Wettbewerbsposition am Markt.