Conversational Agents als Moderator für Stress am Arbeitsplatz
Im Zuge des Voranschreitens digitaler Arbeitsumfelder ist es notwendig, abseits von Unternehmenszielen (bspw. Erreichbarkeit oder Leistungserwartung) auch das Wohlbefinden der Arbeitnehmer:innen zu gewährleisten. Wohlbefinden bezieht sich explizit auf die Erfüllung der Bedürfnisse der Arbeitnehmer:innen (bspw. Freude, Stressreduktion oder ein Zugehörigkeitsgefühl). Diese Bedürfnisse stehen teilweise in Konflikt mit Unternehmensbedürfnissen, sodass der digitale Raum darauf ausgelegt ist, die Unternehmens- anstelle der individuellen Ziele zu erreichen.
Eine Möglichkeit, sowohl die Produktivität als auch das Wohlbefinden der Arbeitnehmer:innen zu fördern, sind stressreduzierende Interventionen und Motivation am Arbeitsplatz. Weitverbreitete Beispiele sind Sportangebote in der Arbeitspause und Freizeiteinrichtungen im Pausenraum (z. B. Kickertische). Allerdings lassen sich diese nur schwer auf den digitalen Raum übertragen. Hier müssen neue Ansätze gesucht werden.
Diese Funktion könnte von sprachbasierten Assistenten wie Chatbots erfüllt werden. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie von den Benutzer:innen unbewusst als soziale Interaktionspartner:in wahrgenommen werden. Sie können damit die Rolle der Coworker:in oder Vorgesetzte:n übernehmen und motivierend und stressreduzierend wirken. Allerdings könnte die Wahrnehmung als sozialer Partner:in auch eine zusätzliche Quelle von Stress sein, da sich die Arbeiter:in überwacht oder beobachtet fühlt.
Dieses Projekt soll die Wahrnehmung eines Chatbots als Begleiter in einem Crowdworking Umfeld erforschen. Hierbei soll der Einfluss verscheiden Gestaltungselemente (z. B. menschenähnliches Auftreten, Identität und Selbstreferenz) auf den Stress und Motivation der Arbeitnehmer:in untersucht werden. Ziel ist es, die Eignung von Chatbots als stressreduzierende Maßnahme im digitalen Arbeitsraum zu evaluieren und welche Gestaltungselemente diesen Effekt ermöglichen.
Partner:
Prof. Millad Mirbabaie (Universität Paderborn)
Dr. Wekenborg (TU Dresden Biopsychologie)
Projektlaufzeit: 08/2022 – 08/2023
Finanzierung: Dr. Hans Riegel-Stiftung
Methoden: Eye-Tracking, ECG & EEG
Research Associate
NameDr. R. Stefan Greulich
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