FAQ Wissenschaftliche Arbeiten
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Quellenarbeit und Zitationen
Zitate sollten so nah wie möglich an der Aussage stehen, die sie belegen. Das heißt, bei direkten Zitaten gleich nach dem Zitat, indirekte Zitate nach Möglichkeit auch direkt am Ende des Satzes. Zitieren über mehrere Sätze ist möglich wenn diese inhaltlich oder rhetorisch deutlich verknüpft sind. Zitieren über mehrere Absätze ist nicht erwünscht, pro Ansatz muss dann die Quelle immer wieder neu angegeben werden.
Zitate sollten entweder deutlich am Anfang hervorgehoben werden: "Gemäß Backhaus et al. (2002) erfordert..." oder alternativ am Ende des Satzes genannt werden, insbesondere wenn eigene und fremde Aussagen sich mischen.
Sollen Aussagen gegeneinander abgegrenzt werden, bietet es sich an, Zitate an die jeweiligen Wortgruppen anzufügen. Dies ist eine noch genauere Zitierweise als das Zitieren am Ende des Satzes. Beispiel:
Die aktuelle Form des Internets wird von der Allgemeinheit als Web 2.0 bezeichnet (O'Reilly, 2009, S. 1), während neuere Forschung gerne ein Semantic Web etablieren möchte (Blumauer & Pellegrini, 2006, S. 3).
Wenn möglich immer Autor mit angeben. Fehlt die Autorenangabe, dann wird direkt der Titel angegeben.
Ist kein Publikationsdatum ersichtlich – k. D. (kein Datum) angeben.
Gültige URLs müssen angeben werden. Ist die URL zu lang, Zeilenumbruch nach Slash (/) oder vor Punkt einfügen. Automatische Worttrennung mit Bindestrich sind zu vermeiden.
Zeitschriftartikel, welche online abgerufen wurden, gelten auch als Online Quelle. Stammt de Quelle aus einer Datenbank, wird diese anstelle der URL angegeben.
Bei Erklärungen oder Beschreibungen von Standardsoftware, reicht die Angabe im Text mit Name und Version – (Microsoft Word, 2013)
Form:
Internetquelle ohne Autor: Electronic reference formats recommended by the American Psychological Association. (12.Oktober 2000). Abgerufen am 23.10.2000 unter http://www.apastyle.org/
Zeitschriftenartikel online abgerufen: Eid, M. & Langeheine, R. (1999). The measurement of consistency. Psychological Methods, 4, 100-116. Abgerufen am 19.11.2000 unter http://www.psycho.de
Zeitschriftenartikel online aus Datenbank abgerufen: Eid, M. & Langeheine, R. (1999). The measurement of consistency. Psychological Methods, 4, 100-116. Abgerufen am 19.11.2000 unter PsycARTICLES Database.
Reine Internetzeitschriften Wilson, M. (2003). On choosing a model for measuring. Methods of Psychological Research – Online, 8, 1-22. Abgerufen am 19.11.2000 unter http://www.psycho.de
Laut formalen Anforderungen an wissenschaftliche Arbeiten am Lehrstuhl für Informationsmanagement sind insbesondere folgende Schwerpunkte zu beachten:
- Direkt oder indirekt übernommene Gedanken, sind immer kenntlich zu machen und für den Leser überprüfbar zu belegen.
- Seitenzahl oder –spanne ist immer anzugeben, außer bei Quellen, die keine Seitenzahlen haben (z.B. Internetseiten, statistische Daten).
- Quelle im Literaturverzeichnis muss, wenn nicht explizit als weiterführende Literatur gekennzeichnet, in der Arbeit verwendet und damit im Text als Quellenangabe aufgeführt werden.
- Jede im Text erwähnte Quelle muss im Literaturverzeichnis stehen. Die Quellen werden in alphabetischer Reihenfolge nach den Namen der (Erst-)Autoren angegeben.
Hintergedanken:
- Einwandfreies Zitieren ist ein Ausdruck wissenschaftlicher Sorgfalt.
- Richtiges Zitieren ermöglicht dem Leser die Quellen zu überprüfen und den Anschein eines Plagiats zu vermeiden.
1. „PALAZZO (2013) definiert das Management von Stakeholdern aus Sicht der Unternehmensethik, wobei Sie zusätzlich auf die Unterscheidung zum Shareholder-Value-Ansatz eingeht (S. 59).“
Wird ein Autor zitiert, so ist eine Großschreibung des gesamten Namens nicht erforderlich. Dem Namen folgt, in Klammern, die Jahreszahl sowie die zitierte Seite. Des Weiteren ist bei einer Zitation auf das Geschlecht des Autors zu achten. In diesem Fall ist dieser männlich ist, sodass er nicht als weiblich deklariert werden kann.
2. „SCHÄFER (2008) betont, dass die Stakeholderanalyse ein wesentliches Element im Konzept des Stakeholdermanagements bildet (S. 210). Aus seiner Sicht ist es das Ziel der Stakeholderanalyse, die Ansprüche und Interessen der Stakeholder zu bestimmen. Er zeigte in seinen Fallstudien, dass Stakeholder nicht nur finanzielle und / oder inhaltliche Interessen haben. Die Ansprüche der Stakeholder erstrecken sich auch auf institutionelle, prozessurale und sonstige Interessen (SCHÄFER, 2008, S. 210).“
Bei diesem Beispiel ist ebenfalls keine generelle Großschreibung des Autors nötig. Die Seitenzahl sollte direkt hinter der Jahreszahl stehen, d.h. Schäfer (2008, S. 210). Da im Folgenden explizit auf den Autor verwiesen wird, ist die Zitation zu Beginn ausreichend. Zweifel können jedoch beim letzten Satz auftreten, da in diesem nicht mehr explizit auf den Autor eingegangen wird.
3. „Die Schwierigkeit der Gamification besteht eben darin, ein funktionierendes Ganzes zu schaffen. Durch das schlichte Verteilen von Punkten für gewisse Aktivitäten entsteht noch längst keine Spieldynamik. Oft wird die Gamification nur auf das Sammeln und Einlösen von Punkten reduziert. Die Anwender haben dabei entweder eine falsche Vorstellung von Gamification, wollen oder können nicht genug Zeit und Geld in ihre Gamification-Projekte investieren oder es fehlen ihnen die nötigen Kompetenzen, um ein funktionierendes Spiel zu erschaffen. Die Gefahr bei nicht korrekt angewendeter Gamification besteht darin, dass sie zum einen ihren Zweck nicht erfüllt und somit weder die Motivation steigert, noch die gewünschte Verhaltensänderung herbeiführt. Im schlimmsten Fall kann die Wirkung auch in die entgegengesetzte Richtung gehen. Denn wenn bei Anwendungen lediglich das Sammeln und Einlösen von Punkten im Mittelpunkt stehen, kann dies beim Nutzer schnell zu Langeweile führen und es würde sich negativ auf die Motivation und andere angestrebte Verhaltensänderungen auswirken. (vgl. Stampfl, 2012, S. 73-74)“
Das Beispiel bezieht teilweise falsche Artikel für den Begriff Gamification mit ein. Zudem werden wertende Ausführungen dargeboten, so z. B."... das schlichte Verteilen...". Weiterhin werden Inhalte doppelt benannt, so z. B. im Satz 2 und 3. Diese beiden Ausführungen sind identischen. Die Eliminierung eines Satzes wäre nötig. Der Satz 4 benennt einerseits die Anwender, andererseits bezieht der Satz ebenfalls die Entwickler mit ein, wobei die Entwickler nicht explizit benannt werden. Dadurch entsteht der Eindruck, dass Anwender gleichzeitig Entwickler sind. Dies muss präziser ausgedrückt sein, damit keine Doppeldeutigkeit entsteht und der Leser nicht verwirrt wird. Im 5. Satz werden der Zweck (Motivationssteigerung) und die gewünschte Verhaltensänderung von Gamification erwähnt, ohne diese näher zu erläutern. Hier mangelt es an der Ausführlichkeit - Was ist genau mit Motivationssteigerung gemeint? Wodurch und warum? Welche Verhaltensänderung soll bewirkt werden? Durch die mangelnde Ausführlichkeit kann auch die Bedeutung des Folgesatzes nur erahnt werden. Der letzte Satz greift das Punkte sammeln wiederum auf, ohne einen Bezug zum vorherigen Satz herzustellen. Darunter leidet der Textfluss, was auch als "Roter Faden" bezeichnet wird. Es müssen konkrete Bindewörter oder Satzverbindungen genutzt werden, um den Zusammenhang der Sätze untereinander klar zu machen. Z.B. könnte dieser Satz zur Definition der negativen Folgen aus dem Satz davor genutzt werden: "Darüber hinaus kann die Wirkung unzureichend angewandter bzw. umgesetzter Gamification-Elemente auch in die entgegengesetzte Richtung gehen, z. B. indem Langeweile beim Nutzer entsteht." Ein weiterer Kritikpunkt ist die nur in geringem Maße überzeugend ausführliche Argumentation: "Denn wenn bei Anwendungen lediglich das Sammeln und Einlösen von Punkten im Mittelpunkt stehen, kann dies beim Nutzer schnell zu Langeweile führen..." Viele Spiele beschränken sich nur auf dieses Element des Sammelns und Einlösens von Punkten und haben dennoch eine große Anhängerschaft. Dementsprechend ist die Frage, unter welchen Umständen dies zu Langeweile führt.
Grundsätzlich sind Interviews immer zu transkribieren. Wird im Text auf eine Aussage verwiesen, so ist die entsprechende Interviewnummer, Seite und Zeile zu zitieren. Nur so können Nachvollziehbarkeit und Transparenz als wissenschaftliche Gütekriterien erreicht werden.
Das Transkript eines Interviews darf nicht als Literaturquelle erfasst werden. Es ist als Teil des Anhanges in die Arbeit einzubinden.
Interviewte Personen sind zu anonymisieren, wenn sie es wünschen. Dies ist vor dem Interview zu erfragen. Auch kann eine Anonymisierung nötig werden, wenn die Daten vertrauliche Informationen darstellen, die nicht mit einer Person oder Organisation in Verbindung gebracht werden sollen. Ebenfalls sinnvoll kann eine Anonymisierung sein, um eine Beeinflussung des Lesers, beispielsweise durch Vorurteilsbildung, zu verhindern.
Der Verfasser des Aufsatzes bzw. Artikels wird als Autor angegeben, nicht der Herausgeber oder die Zeitschrift. Gleiches gilt auch für Autoren, die einen Beitrag auf einer Internetseite veröffentlicht haben.
Die Angabe im Literaturverzeichnis erfolgt so:
Autor/-en (Jahr). Titel - ggf. Untertitel des Aufsatzes. In Herausgeber (Hrsg.), Titel, Untertitel des Sammelbandes (Seitenzahlen des zitierten Artikels). Ort: Verlag.
Als Beispiel:
Benner, H. (1997). Entwicklung anerkannter Ausbildungsberufe – Fortschreibung überkommender Regelungen oder Definition zukunftsbezogener Ausbildungsgänge? In D. Euler & P. F. E. Sloane (Hrsg.), Duales System im Umbruch: Eine Bestandsaufnahme der Modernisierungsdebatte (S. 54-69). Pfaffenweiler: Centaurus-Verlagsgesellschaft.
Generell sollten seriöse, wissenschaftliche Quellen genutzt werden und auf Boulevardpresse sowie dubiose Onlinequellen verzichtet werden. Für die Aktualität gilt bei Zeitschriftenartikeln als grober Orientierungswert eine Aktualität von bis zu 5 Jahren und bei Monographien von bis zu 10 Jahren. Darüber hinaus ist die Auswahl jedoch stark themenabhängig sowie abhängig vom Schwerpunkt des zu bearbeitenden Abschnittes. Werden hochaktuelle Themen bearbeitet, können wissenschaftliche Quellen durch dessen lange Veröffentlichungsprozesse schwer zu finden sein. Dann sind auch nicht wissenschaftliche Onlinequellen möglich. Jedoch ist trotz dessen auf die Qualität zu achten und eine kritische Grundhaltung und Auseinandersetzung erforderlich. Werden theoretische Themen bearbeitet, z. B. die zeitliche Entwicklung einer Theorie oder ein Abschnitt zu Grundlagen eines Themas, sind ältere Quellen erforderlich.
Hilfreich können auch folgende Fragen bei der Auswahl von Literatur sein:
- Alter der Quelle: In Fachgebieten die einem ständigen Wandel unterlegen sind, kann es sein, dass sich das Wissen sehr schnell ändert. In diesen Fällen können Quellen die älter als zwei oder drei Jahre alt sind, nur eingeschränkt benutzt werden. Diese Regel gilt nicht für theoretische Grundwerke.
- Qualität der Quelle: Anhand von Programmen oder Suchmaschinen kann ermittelt werden, wie oft ein Artikel oder Autor zitiert wurde. So ist es möglich aus verschiedenen Kennzahlen die Qualität dessen zu ermitteln.
- Herausgeber der Quelle:
- Zeitschriften mit "gutem Ruf"
- Verlage welche darauf achten, Publikationen von anerkannten Wissenschaftlern herauszugeben
- Welchen Ruf hat der Verlag?
- Autor:
- Ist der Autor bekannt? Habe ich schon Werke von Ihm gelesen?
- Wurde der Autor von einem Dozenten erwähnt und in welchem Zusammenhang?
- Hat der Autor einen wissenschaftlichen Hintergrund?
- Wird der Autor von anderen Wissenschaftlern zitiert und wenn ja wie oft?
Die Zitation kann wiederholt oder mit „ebd.“ für „ebenda“ zusammen mit der Seitenangabe abgekürzt werden. Davon sollte nur Gebrauch gemacht werden, wenn die davor genannte Quelle und der Bezug somit eindeutig ist.
In Plagiaten werden zitierte Aussagen nicht gekennzeichnet oder auch nachlässig zitiert.
Von Weber-Wulff und Wohnsdorf (2006, S. 93) werden folgende (allgemeine) Indizien für Plagiate genannt:
- Extrem gut geschrieben, d.h. der Schreibstil ist deutlich besser als bei bisherigen Arbeiten des Autors.
- Stilwechsel in Form von Veränderungen des Schreibstiles/ Ausdrucks oder der Formatierung (Zeilenabstände, Schriftart, etc.).
- Fremdwörter, d.h. seltene Fremdwörter werden verwendet.
- Orthografische und grammatikalische Fehler, die ggf. schon aus der Quelle übernommen wurden.
- Verschreiber in Eigennamen, d.h. Eigennamen tauchen im gesamten Text in unterschiedlicher Schreibweise auf, was darauf hindeutet, dass verschiedene Quellen verwendet wurden.
Bei der Korrektur von Abschlussarbeiten fallen Plagiate insbesondere durch folgende Indizien auf:
- Am Ende jedes Absatzes ist ein Zitat zu finden (Daher stellt sich die Frage: Was wurde denn tatsächlich selbst geschrieben?),
- Quellenangaben in Kapitelüberschriften,
- unbedachter Einsatz von Abkürzungen wie „vgl.“ oder „z. B.“,
- alleinige Nennung des Autoren ohne Quellenangabe,
- Änderung des Sprachstils (von sachlich zu umgangssprachlich, von aktiver zu passiver Zeitform (siehe auch oben Punkt 2)),
- viele unveröffentlichte oder unzugängliche Quellen
- oder nicht zitierte Quellen im Literaturverzeichnis (bzw. andersrum).
Layout und Formatierung
Ja. Wörtliche Zitate sollen exakt so übernommen werden, wie sie in der Original-Quelle zu finden sind. Eigene Änderungen des Zitats (auch Hervorhebungen) müssen mit eckigen Klammern kenntlich gemacht werden.
Laut APA-Richtlinien werden Abbildungen nicht im Text integriert, sondern gesammelt vor dem Anhang platziert. Dabei wird jede Abbildung inklusiver Bildunterschrift auf eine einzelne Seite gebracht (American Psychological Association, 2010, S. 230).
Die APA-Richtlinien beziehen sich jedoch in diesem Fall auf die besonderen Anforderungen von Artikeln, die in Journals veröffentlicht werden sollen. Für Abschlussarbeiten können Abbildungen durchaus direkt innerhalb der zusammengehörigen Textstelle eingebunden werden. Sie sollten als "Abbildung" gekennzeichnet, fortlaufend in der Reihenfolge ihrer Erwähnung im Text arabisch nummeriert, mit Doppelpunkt und Titel enden und im Abbildungsverzeichnis gelistet werden (Theisen, 2013, S. 188-189). Z.B.: "Abbildung 1: CI-Zyklus".
Direkte oder indirekte Übernahmen aus fremden Quellen müssen belegt werden: Komplette Übernahme: „aus -Zitation-“ Kleinere Änderungen: „nach -Zitation-“ Größere Änderungen: „in Anlehnung an -Zitation-“.
Ja, wenn eine Abbildung übernommen wird oder stark an eine bestehende Abbildung angelehnt ist, muss die Quelle entsprechend in der Bildunterschrift angegeben werden (American Psychological Association, 2010, S. 128).
Siehe auch oben, Frage: "Gibt es bestimmte Formvorschriften, wie eine Abbildung in den Text eingebaut wird (Rahmen, Position, etc.)?"
Eine Legende dient der Beschreibung von genutzten Elementen in der Abbildung und wird direkt in der Abbildung platziert. Die Bildunterschrift dient dagegen als Bildtitel sowie Erklärung und wird unterhalb der Abbildung platziert (American Psychological Association, 2010, S. 158-159).
Der Titel einer Tabelle wird oberhalb der Tabelle angegeben. Zusätzliche Notizen, wie Erklärungen oder eine gegebenenfalls notwendige Quellenangabe werden dagegen unter der Tabelle positioniert (American Psychological Association, 2010, S. 133-137).
Es sollten nicht mehr als drei Abstufungen bei der Formatierung von Überschriften genutzt werden. Diese sind einheitlich zu handhaben. Dafür sind Hervorhebungen (Schriftgröße, Fettdruck etc.) oder die Absetzung vom Fließtext mit Hilfe von Absätzen und Seitenumbrüchen (bei Kapiteln) sinnvoll. Die Nummerierung der Überschriften erfolgt ausschließlich mit arabischen Ziffern.
Angaben zum Layout (Ränder, Zeilenabstand etc.) sind im Styleguide auf unserer Homepage zu finden. Zur grafischen Gestaltung gibt es keine Vorgaben. Es sollte im Allgemein auf eine gute Qualität der Abbildungen (z. B. bei der Auflösung) geachtet sowie die Größe adäquat gewählt werden, sodass die Inhalte deutlich erkennbar und übersichtlich sind.
Ein Kapitel (erste Gliederungsebene) wird auf einer neuen Seite begonnen. Abschnitte (ab zweiter Gliederungsebene) können auf der gleichen Seite beginnen.
Nein, es existiert keine Vorlage. Einige Einstellungen in Word können jedoch unserer E-Lecture zu unseren wissenschaftlichen Richtlinien entnommen werden.
Formalien
Die Themenformulierung der Abschlussarbeit lässt sich laut Prüfungsamt während der Arbeit ändern, da es erst einmal nur ein Arbeitstitel ist. Das Thema muss aber gleich bleiben.
Ein Themenwechsel oder -rückgabe ist nur einmal, innerhalb der ersten 2 Monate möglich. Nicht möglich ist es beim 2. Versuch, wenn beim 1. Versuch bereits das Thema zurückgegeben wurde.
Die Anzahl der Anhänge ist grundsätzlich nicht beschränkt. Es sollte darauf geachtet werden, dass jeder Anhang einen direkten Bezug zu mindestens einer bestimmten Stelle im Ausführungstext hat, d.h. wird ein Anhang nicht direkt im Ausführungstext erwähnt, so sollte dieser Anhang nicht aufgenommen werden. Um den Eindruck zu vermeiden, dass ein umfangreicher Anhang als Ausdruck des eigenen Fleißes angefertigt wurde, sollte der Ersteller im Einzelfall Rücksprache mit seinem Betreuer halten (vgl. Bring, 2005, S. 191 - 192).
Der Anhang enthält weitere Informationen zu den Hauptausführungen, sodass ein besseres Verständnis der Arbeit erzielt werden kann. Da der Anhang keine Forstsetzung der Arbeit darstellt, ist eine sorgfältige Unterscheidung zwischen der Einbindung im Text bzw. Anhang notwendig. Abbildungen, auf die stark Bezug genommen wird oder die wesentliche Informationen für das Textverständnis enthalten, sollten demnach im Text eingebunden werden.
Der Anhang ist unmittelbar mit dem Textteil anzufertigen. Er wird hinter dem Textteil eingebunden, weshalb die Seitennummerierung fortzusetzen ist. Darstellungen (Abbildungen & Tabellen) werden im Anhang neu durchnummeriert und mit einer speziellen Kennzeichnung versehen (z. B. Abb. A 1 oder Tab. A 1). Besteht der Anhang aus mehreren Teilen, so sind diese Teile einzeln zu kennzeichnen (z. B. Anhang A, Anhang B usw.) und mit einer eigenen Überschrift zu versehen. In diesem Fall sind die einzelnen Teile in das Inhaltsverzeichnis aufzunehmen.
Werden mehr als drei Anhänge verwendet, so empfiehlt sich die Anfertigung eines Verzeichnisses der Anhänge. Dieses Verzeichnis der Anhänge kann entweder direkt vor den Ausführungen stehen oder direkt als erste Seite des Anhangs. Sollten Zitate im Anhang verwendet werden, so ist der Zitationsstil der Arbeit fortzuführen.
Mögliche Inhalte des Anhangs können sein:
- Beweise für verwendete mathematische Formeln,
- Briefe,
- Fragebögen,
- statistisches Material,
- nicht veröffentlichte Unterlagen,
- Gesprächsprotokolle und Schriftwechsel.
Gesprächsprotokolle und Schriftwechsel müssen folgende Informationen enthalten:
- Form (z.B. mündlich, schriftlich etc.)
- Namen der Teilnehmer
- Position oder Stellenbezeichnung der beteiligten Personen
- Datum des Gesprächs
- erster Listeneintrag
Zur besseren Lesbarkeit ist es möglich, dass der Anhang in Form eines Faltblattes angefertigt wird (DIN A 3). Dabei wird die rechts, ausklappbare Seite bedruckt und kann somit ergänzend zu den Hauptausführungen direkt gelesen werden (vgl. Bring, 2005, S. 191 - 192). Grundsätzlich ist jedoch auf eine angemessene Qualität und Größe der Darstellungen zu achten. Des Weiteren ist die Formatierung, beispielsweise bei Transkripten, adäquat zu wählen.
Grundsätzlich kann plus minus 10% von den Vorgaben abgewichen werden. Dies sollte allerdings mit Bedacht geschehen, d. h. werden mehr Seiten genutzt, sollte auch tatsächlich mehr Inhalt/Erkenntnisse enthalten sein. Genauso sollten bei weniger Seiten trotzdem ausreichend Inhalte/Erkenntnisse vorkommen. Der Erfahrungswert zeigt leider, dass mehr Seiten nicht immer durch mehr Inhalt oder Erkenntnisse gerechtfertigt werden. Andersrum, sind weniger Seiten eingereicht worden, ist die Bilanz der Erkenntnisse teils nicht ausreichend gewesen.
Empfehlenswert ist es, die Seitenanzahl noch einmal individuell beim Ansprechpartner zu erfragen, da diese je nach Thema abweichen kann. Beispielsweise können mehr Seiten verwendet werden, wenn die Arbeit die Forschung des Ansprechpartners unterstützt.
Richtwert für die Dauer der Begutachtung ist ein Monat. Dies kann jedoch in der Praxis – aufgrund von Urlaubszeiten, Krankheit oder Kapazitätsgründen – nicht immer eingehalten werden.
Die Arbeit wird von einem Erstgutachter (Prof. Schoop) und einem Zweitgutachter (z. B. Prof. Esswein, Hilbert oder Strahringer) bewertet. Für das Gutachten erfolgt eine Empfehlung bzw. erste Einschätzung vom Ansprechpartner des Studierenden.
Siehe Frage "Was ist bei der Gliederung einer wissenschaftlichen Arbeit zu beachten?"
Die Gliederung zeigt den Inhalt und die Struktur einer wissenschaftlichen Arbeit auf, sozusagen den „roten Faden“. Die Überschriften sollten den Inhalt prägnant zusammenfassen.
Eine Vorabgliederung sollte schon vor dem Schreiben der Arbeit bestehen – sie kann und wird sich jedoch beim Schreiben der Arbeit verändern. Bei der Gliederung einer Arbeit sollten einige Punkte beachtet werden, die im Folgenden vorgestellt werden.
Aufbau der Arbeit
Grundsätzlich setzt sich eine Arbeit aus drei Teilen zusammen: Einleitung, Hauptteil und Schluss. Dabei kann man sich an folgender Aufteilung orientieren: 15% der Seitenanzahl für die Einleitung, 75% für den Hauptteil und 10% für den Schluss. (Oehlrich, 2015, S. 76)
Die Einleitung könnte aus folgenden Punkten bestehen: Problemstellung, Zielsetzung und Abgrenzung, Stand der Forschung und Gang der Untersuchung (Oehlrich, 2015, S. 79).
Da jede Arbeit anders ist, ist es so gut wie unmöglich, einen Aufbau für den Hauptteil der Arbeit vorzugeben. Generell kann man sich an der Abarbeitung am Thema orientieren (Wagner, 2007, S. 9):
- Vom Allgemeinen zum Besonderen
- Vom übergeordneten Ganzen zum Detail
- Vom Gegebenen zum Künftigen
Im Schlussteil sollten folgende Themen behandelt werden: Zusammenfassung der Arbeit und Reflexion darüber; kritische Diskussion der Ergebnisse; Grenzen der Arbeit; Ausblick (Oehlrich, 2015, S. 82-83).
Generell sollten sich somit die Inhalte der einzelnen Kapitel und Abschnitte klar voneinander abgrenzen, d. h. sich nicht überlappen und einen ungefähr einheitlichen Umfang haben.
Gliederungsordnung
Es gibt zwei Arten der Gliederungsordnung (Oehlrich, 2015, S. 76-78): dekadisch (Ziffern) und alphanumerisch (Ziffern und Buchstaben). Eine Gliederung kann nach dem Linienprinzip oder Abstufungsprinzip vorgenommen werden. Beispiele für unterschiedliche Gliederungsarten können bei Brink, 2013, S. 144-146. nachgelesen werden.
Für wissenschaftliche Arbeiten am Lehrstuhl ist eine dekadische Gliederungsordnung vorgesehen.
Zwischen Gliederungspunkten unterschiedlicher Ebenen (z.B. 2 und 2.1) sollten keine langen Texte stehen. Zu jedem Gliederungspunkt sollte mindestens eine Seite Text in der Arbeit vorhanden sein.
Beachte
In jeder Untergliederung sollten mindestens zwei Gliederungspunkte stehen (wenn es bspw. 2.1 gibt, dann sollte es auch 2.2 geben). Alle Abschnitte auf der gleichen Ebene sollten in etwa den gleichen Umfang haben (Winter, 2010, S. 21)
Gliederungstiefe: Bei einer 40-60 seitigen Arbeit sollte man nicht über die 3. Gliederungsebene (z. B. 1.1.1) hinausgehen. Im Gegensatz zu dem Hauptteil sollten Einleitung und Schlussteil nicht tief gegliedert sein, da der Schwerpunkt nicht auf ihnen liegt.
Formulierung der Gliederungspunkte
(Oehlrich, 2015, S. 78)
Bei der Benennung der Gliederungspunkte gibt es die Konvention MECE: sie müssen mutually exclusive (überschneidungsfrei) und conceptually exhaustive (erschöpfend) sein.
Die Sprache sollte prägnant sein; dies wird durch Verwendung von Subjektiven erreicht.
Brink, A. (2013). Anfertigung wissenschaftlicher Arbeiten. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden. Retrieved from http://link.springer.com/10.1007/978-3-658-02511-3
Oehlrich, M. (2015). Wissenschaftliches Arbeiten und Schreiben. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg. Retrieved from http://link.springer.com/10.1007/978-3-662-44099-5
Wagner, L. (2007). Die wissenschaftliche Abschlussarbeit: Ratgeber für effektive Arbeitsweise und inhaltliches Gestalten. Saarbrücken: VDM, Verl. Dr. Müller.
Winter, W. (2010). Wissenschaftliche Arbeiten schreiben: Hausarbeiten, Seminar- und Projektarbeiten, Bachelor- und Masterarbeiten, Dissertationen (3., aktualisierte Aufl). München: Redline-Verl.
Beim Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten sollten folgende drei Maximen beachtet werden:
Nachprüfbarkeit
Der Autor einer wissenschaftlichen Arbeit muss seine Aussagen belegen können. Das heißt, die Argumentationsweise sollte logisch, für den Leser nachvollziehbar und durch Studien oder Verweise auf andere Autoren belegt sein. Die Angabe von Quellen zur Untermauerung ist vor allem dann wichtig, wenn eine Aussage nicht selbstverständlich, unbestreitbar oder objektiv nachvollziehbar ist (z. B. die Erde ist rund). Viele Aussagen, die in Seminar- oder Abschlussarbeiten getroffen werden, sind anfechtbar. Werden sie nicht belegt, bleiben sie dann lediglich Thesen. Durch Quellen sollte deswegen Auskunft darüber gegeben werden, wer die Aussage vertritt, was bzw. welche Quelle inwieweit dafür oder dagegen spricht. Auch Angaben zum Auswertungsverfahren dienen der Nachprüfbarkeit. Sie zeigen, wie sicher Ergebnisse sind, inwieweit auch andere Ergebnisse gelten könnten und was ausgewertet wurde. In diesem Zusammenhang spielen die Begriffe Validität und Reliabilität eine Rolle, welche sich z. B. mit negativen Einflussfaktoren auf die eigene Forschung beschäftigen.
Kritische Reflexion
Der Autor einer wissenschaftlichen Arbeit muss kritisch mit Aussagen und der verwendeten Literatur umgehen. Es sollten daher Quellen unterschiedlicher Meinung gesucht und verschiedene Forschungsrichtungen berücksichtigt werden. Es ist somit von Bedeutung, Aussagen aktiv zu hinterfragen sowie Gegenargumente und Gegenpositionen zu prüfen.
Systematisches Vorgehen und Vollständigkeit
Der Autor einer wissenschaftlichen Arbeit muss systematisch vorgehen. Das heißt, er verfolgt ein Konzept und setzt dieses in seiner Arbeit um. Dazu gehören beispielsweise eine systematische Gliederung der Arbeit sowie die Verwendung einer Forschungsmethode. Vollständigkeit bedeutet, dass keine relevanten Aspekte vernachlässigt werden sollten. Folglich muss in einer wissenschaftlichen Arbeit sowohl in die Tiefe als auch in die Breite gegangen werden. Trotzdem darf nicht der Blick für das große Ganze und damit auch nicht der rote Faden der Arbeit verloren gehen.
Inhaltliches
Im Ausblick werden die wesentlichen Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst. Dabei sollten keine neuen Fakten genannt werden, sondern, Bezug nehmend auf die Einleitung, die Relevanz des Themas bzw. der gewonnenen Ergebnisse herausgestellt werden. Dabei sollte auch auf die Limitationen der Arbeit eingegangen sowie ein Ausblick gegeben werden. Bezüglich der Limitationen sollten folgende Fragen beantwortet werden:
- Welche Probleme lagen bei der Arbeit vor?
- Was verzerrt die Ergebnisse? Wo konnte die Methode nicht sauber durchgeführt werden?
- Für welchen Anwendungsbereich sind die Ergebnisse nur gültig?
Der Ausblick dient dazu, einen Blick in die Zukunft zu werfen. Beispielsweise können offene Forschungslücken benannt werden, die im Rahmen der Arbeit entdeckt wurden. Auf diesem Weg kann beschreiben werden, wie die Anschlussforschung aussehen könnte.
In einer wissenschaftlichen Arbeit sind keine umgangssprachlichen Abkürzungen zu verwenden. Für die Unterscheidung, ob es sich um eine fachsprachliche oder umgangssprachliche Abkürzung handelt, ist der Duden ausschlaggebend. Abkürzungen die im Duden stehen, müssen nicht in das Abkürzungsverzeichnis aufgenommen werden.
Abkürzungen die nicht im Duden stehen, müssen bei erstmaliger Verwendung ausgeschrieben werden. In Klammern folgt dahinter die Abkürzung. Diese kann anschließend auch in Überschriften, Texten oder Legenden von Abbildungen und Tabellen verwendet werden. Eine Aufnahme in das Abkürzungsverzeichnis ist zwingend erforderlich.
Generell sollte bei der Verwendung von Abkürzungen sparsam vorgegangen werden, da der Platzgewinn meist nicht in Relation zur Einbuße im Lesefluss steht. Empfehlenswert ist der Einsatz vor allem in zwei Fällen: erstens wenn der Platzgewinn erheblich ist und eine Wiederholung schwerfällig beim Lesen erscheint. Der zweite Fall ist, wenn die Abkürzung für den Leser vertrauter ist als die Langform. Dies ist beispielsweise im Bereich der Informatik und Informationstechnik häufiger der Fall.
Grundsätzlich sollten keine Sätze mit Abkürzungen beginnen. In Hinblick auf Punktsetzung sind die Duden-Regeln gültig: wird im Gesprochenen der ganze Wortlaut ausgesprochen, so werden die Punkte verwendet (z.B.). Werden dahingegen beim Sprechen nur die Buchstaben gesprochen, werden keine Punkte gesetzt (KIT).
Das Abstract soll einen Überblick über die Arbeit ermöglichen. Es folgt dem Titelblatt und sollte daher den Umfang von einer Seite nicht überschreiten. Im Abstract werden die Zielsetzung/Fragestellung, Methodik sowie der Kontext bzw. die Probanden und die Ergebnisse dargestellt. Ziel ist es, dem Leser in kurzer Form die Inhalte der Arbeit wiederzugeben, um ein schnelles Erfassen der wichtigsten Informationen zu ermöglichen. Dabei sollte, neben der Knappheit, Wert gelegt werden auf Verständlichkeit, Vollständigkeit, Genauigkeit und Objektivität.
Die Einleitung ist dahingegen bereits integraler Bestandteil des Textes und kann somit mehrere Seiten umfassen. Da sie ebenfalls zum Interessewecken beim Leser dient, ist der Umfang auf ca. 10 % des gesamten Textes zu beschränken. In der Einleitung soll die Forschungsfrage vor der verfügbaren Literatur (State-of-the-Art) vorgestellt werden. Dabei ist auf die Relevanz der Arbeit einzugehen. Es ist somit die Frage zu beantworten, wie sich die Arbeit/ Forschungsfrage von anderen Arbeiten in dem Bereich unterscheidet. Des Weiteren sollte das Vorgehen, der Kontext sowie die gewählte Methode vorgestellt werden. Darauf aufbauend werden die Ergebnisse genannt. Ebenfalls sollte in der Einleitung der Aufbau begründet werden. Empfehlenswert ist es, die Einleitung nach Abschluss des Gesamttextes zu schreiben.
Voraussetzung für die Erstellung eines Abstract und der Einleitung bzw. der gesamten Abschlussarbeit ist es allerdings, die Zusage für das jeweilige Thema zu erlangen. Dafür ist die Erstellung eines Exposés notwendig. Es wird die Fragestellung und deren Relevanz sowie der theoretische Hintergrund dargestellt. Ebenfalls sollte im Exposé die methodische Vorgehensweise und dessen Machbarkeit beschrieben werden. Die zu erwartenden Ergebnisse, deren Prämissen sowie eine erste Gliederung sollte erläutert werden. Auf Grundlage des Exposés wird entschieden, ob das Thema realisierbar und sinnvoll ist und somit eine Bearbeitung erfolgen kann.
Vor Bearbeitung einer Abschlussarbeit ist es notwendig, eine konkrete Forschungsfrage zu definieren. Diese muss bei jedem weiteren Arbeitsschritt beachtet werden, um festzustellen, ob ein bestimmter Textabschnitt zielführend ist oder nicht.
Der rote Faden in der Gesamtarbeit zeigt sich insbesondere in Einleitungen und Schlussabschnitten, da sie sinnbildlich die Brücken zwischen den vorherigen und folgenden Abschnitten bilden. In den Einleitungen wird ein Einblick gewährt in das, was zu erwarten ist. Im Schluss wird zusammengefasst, was der vorangegangene Abschnitt zur Beantwortung der Forschungsfrage beigetragen hat.
Der rote Faden sollte sich des Weiteren auch in jedem Abschnitt zeigen. Dazu sollte sich an die Strukturierung gehalten werden, die in der Einleitung angegeben wurde. Um einen inhaltlichen Lesefluss zu ermöglichen, sollten die Sätze sinnvoll untereinander in Verbindung gesetzt werden. Darüber hinaus können Aufzählungen sinnvoll sein. Dabei ist zwischen der Platzeinbuße und dem Nutzen durch Übersichtlichkeit abzuwägen.
Das Forschungsdesign (Aufbau, Methode und Ablauf der Untersuchung) sollte definitiv in der Abschlussarbeit thematisiert werden. Eine erkenntnistheoretische Grundposition muss nicht begründet werden.
Bei allen Arbeiten (Seminar-, Bachelor-, Masterarbeit) handelt es sich um schriftliche Ausarbeitungen. Sie unterscheiden sich in der Tiefe der Bearbeitung eines Themas, der Selbstständigkeit des Studierenden und der vorhandenen Bearbeitungszeit. Daher hat eine Seminararbeit einen Umfang von 10-20 Seiten, wohingegen Abschlussarbeit ca. 60 Seiten umfassen.
Die Seminararbeit dient dazu, wissenschaftliches Arbeiten zu üben, sich mit Formalia zu befassen und diese umzusetzen, um eine vertrauenswürdige, seriöse Arbeit zu gestalten. Das Einüben der Formalia sorgt ebenfalls für eine nachvollziehbare Arbeitsweise. Inhaltlich geben Seminararbeiten einen kurzen, zusammenfassenden Überblick über die Literatur zum Thema und/oder erörtern für ein skizziertes Problem eine Lösung basierend auf allgemeiner Literatur. In dem kleinen Rahmen ist eine Auseinandersetzung mit Monographien bzw. Sammelbänden und allgemeinen Fachzeitschriften ausreichend. Ziel dabei ist eine gute Auseinandersetzung mit der Literatur. (Kreative) Eigenleistung spielt meist eine untergeordnete Rolle.
Der Abschlussarbeit kommt eine besondere Bedeutung für den zukünftigen Absolventen zu, da ihr Titel im Zeugnis erscheint und potenzielle Unternehmen daran Interessen ablesen können. Daher sollte die Themenstellung an beruflichen Interessen oder, bei angestrebter Promotion, wissenschaftlichen Perspektiven ausgerichtet werden. Formal gesehen unterscheidet sie sich insbesondere durch die Abgabefrist, welche bei nicht Einhaltung ein „nicht bestanden“ zur Folge hat. Inhaltlich wird im Vergleich zur Seminararbeit deutlich mehr Eigenleistung erwartet, sowohl in Hinblick auf die Literaturarbeit als auch bei der Datenerhebung. Die Literaturarbeit sollte nachweisen, dass Schlüsselwerke erkannt, verwendet und sich kritisch mit den Inhalten der Literatur auseinandergesetzt wurde. Das bedeutet, dass man beim Lesen nachdenken sollte, ob die Meinung sinnvoll ist oder auch andere Meinungen einleuchtend sind. Diese sollten dann auch belegt werden. Themenstellungen können daher z. B. umfassen, eine Theorie in einem anderen Anwendungskontext zu prüfen, Verfahren auszuprobieren oder eine neue Theorie anhand von Beobachtungen ansatzweise zu entwickeln.