10.04.2018
Narben der Entwicklung
Der MDC-Forscher Jan Philipp Junker und sein Team haben mit CRISPR-Cas9 eine Technik entwickelt, die sowohl die Art als auch die Herkunft aller Zellen in einem Organismus bestimmen kann. Sie beschreiben ihre Methode LINNAEUS im Fachmagazin Nature Biotechnology.
Mit LINNAEUS ist es nun möglich, den Ursprung und die Abstammung von krankheitsrelevanten Zelltypen wie den insulinproduzierenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse, Gewebe-residenten Immunzellen, spezifischen Neuronentypen, Kardiomyozyten etc. zu verfolgen. In Zusammenarbeit mit der Gruppe von Nikolay Ninov am CRTD haben die Autoren spezifische Zellpopulationen im Zebrafisch-Pankreas verfolgt. LINNAEUS zeigte, dass Pankreasvorläufer ungleichmäßig zu den verschiedenen Linien endokriner Zellen beitragen können. Während einige markierte Zellen alle drei wichtigen endokrinen Zelltypen (alpha, beta, delta) hervorbrachten, trugen andere Zellen überwiegend zu den alpha- und beta-Zelllinien bei. Mit LINNAEUS kann zukünftig definiert werden, wie verschiedene Vorläuferpopulationen zur Organregeneration in Organismen wie dem Zebrafisch beitragen, die auch im Erwachsenenalter eine sehr hohe Regenerationsfähigkeit aufweisen.
Bild: Technologien wie die RNA-Sequenzierung zeigen, welche Gene in jeder einzelnen Zelle abgelesen werden. Anhand ähnlicher Expressionsprofile wurden sie hier nach Farben geordnet. Die schwarzen Striche symbolisieren jeweils eine gemeinsame Herkunft der Zellen. Aus diesen Daten rekonstruierten die Forscherinnen und Forscher die Stammbäume. © Junker Lab, MDC