Jul 23, 2018
WUOC-Staffelrennen als Wechselbad der Gefühle
Das diesjährige WUOC-Staffelrennen wurde von den Damen eröffnet. Für Deutschland gingen Leonore Winkler und Patricia Nieke jeweils als Erste in den Wald. Die Zielsetzung dabei war klar: eigene Fehler vermeiden, die richtigen Trams zu den Gabelposten erwischen und dadurch möglichst lange vorne mit vertreten sein. Insbesondere Leonore – bis dahin bei der WUOC noch ohne Waldeinsatz, aber mit überzeugenden Auftritten in den Sprintentscheidungen – gelang dies sehr gut. Mit einem weitgehend fehlerfreien Lauf konnte sie als 15. mit nur etwas mehr als zwei Minuten Rückstand auf die Spitze auf Susen Lösch übergeben. Diese trumpfte erneut mit einem fulminanten Lauf auf, überholte eine Konkurrentin nach der anderen, lief Streckenbestzeit und wechselte mit sehr knappem Rückstand als 3. auf Birte Friedrichs. Deutschland befand sich also mitten im Kampf um die Podestplätze! Birte musste dann aber den beiden harten letzten Wochen mit Junioren-WM und den bisherigen Läufen in Finnland physisch Tribut zollen, zeigte aber eine auch in dieser doch ungewohnten Drucksituation kämpferische Leistung und brachte das erste Damenteam auf einen tollen 8. Platz!
Patricia konnte nach einem soliden Lauf an 27. Stelle an Sabine Rothaug übergeben. Diese zeigte ein kontrolliertes Rennen ohne große technische Fehler, musste jedoch den Großteil des Rennens alleine absolvieren. An 22. Stelle liegend wechselte sie auf Nina Döllgast, die das zweite Damenteam mit einem weiteren kontrollierten Lauf auf einen ebenfalls erfreulichen 16. Platz brachte.
Bei den Männern ging Moritz Döllgast für Deutschland 1 auf die Startstrecke. Er absolvierte einen kontrollierten und trotzdem schnellen Lauf und konnte den angestrebten erweiterten Anschluss an die Spitze halten und an Bojan Blumenstein übergeben. Auch Bojan konnte seine Pläne bis auf einen Fehler sehr gut umsetzen, so dass er nur wenig Zeit auf die Spitze verlor. Olav Milian Gran hatte als Schlussläufer in der Quarantäne noch ein Schreckmoment durchlebt, da er Kompass und Emit-Chip in der Unterkunft vergessen hatte. Dank der Hilfe der Trainer konnte das Problem zwar schnell gelöst werden, dennoch unterliefen ihm im Wettkampf einige ungewohnte Fehler, so dass er eine große Tram ziehen lassen musste. Das Team lief schließlich auf einen guten 12. Platz.
Die zweite deutsche Staffel startete mit Korbinian Lehner, Markus Grätsch und Joris Hochstätter. Allen dreien unterliefen kleine bis hin zu großen Fehlern. Mental ließen sie sich davon aber nicht beeinflussen, sondern kämpften erfolgreich bis zum Schluss.
Die Staffelrennen erwiesen sich wie so oft als spannender Höhepunkt der Studierenden-Weltmeisterschaft, mit einem Wechselbad der Emotionen bei häufigen Führungs- und Positionswechseln bis zum Schluss. Dass Deutschland nach zwei Dritteln des Rennens bei den Damen auf Platz 3 geführt wurde, erzeugte viele anerkennende Kommentare bei den anderen Nationen.
Insgesamt war die WUOC nach Aussage aller Teammitglieder ein wunderbares Erlebnis, das sie technisch nach vorne gebracht und die Lust auf die weitere persönliche OL-Entwicklung gefördert hat - einfach cool.
Autoren: Christoph Prunsche und Felix Späth