06.05.2022
Sich gesünder ernähren und dabei etwas fürs Klima tun
»Plant-Based-Kampagne @TU Dresden« zeigt, wie vielfältig und lecker pflanzliche Lebensmittel sein können
Unsere Ernährung beeinflusst nicht nur unseren eigenen Körper und unser Wohlbefinden, sondern auch Umwelt und Klima. Besonders Fleisch kann in zu hohen Mengen nicht nur dem Körper schaden, sondern verbraucht in der Produktion viel Wasser und wirft im Hinblick auf die moderne Massentierhaltung auch ethische Fragen auf. »Obst, Gemüse und Vollkornprodukte hingegen liefern Vitamine, Ballaststoffe und Mineralien. Sie sind gut für den Darm, senken die Risiken für Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Diabetes Typ 2 und Bluthochdruck,« erklärt Stefanie Gaitzsch vom Universitären Gesundheitsmanagement der TU Dresden.
Es gibt also viele Gründe, warum es sich lohnt, einen genaueren Blick auf pflanzenbasierte Ernährung zu werfen. Genau dazu gibt es ab dem 9. Mai mit der Plant-Based-Kampagne @ TU Dresden die Gelegenheit. Im Laufe der Kampagne, die vom Universitären Gesundheitsmanagement mit Unterstützung der Techniker Krankenkasse organisiert wird, erfahren die Teilnehmenden in Workshops und einer interaktiven Challenge mehr darüber, wie vielfältig und lecker pflanzliche Lebensmittel sein können und lernen Wissenswertes und neue Fakten. »So lässt sich der eine oder die andere vielleicht überzeugen, neue Lebensmittel auszuprobieren,« sagt Stephanie Gaitzsch. »Wir wollen die pflanzenbasierte Ernährung mehr in den Fokus rücken, aber dabei natürlich alle mitnehmen. Das kann für ›Fleischesser‹ heißen, vielleicht nicht jeden Tag Fleisch zu essen oder eben den Teller einfach mit mehr Gemüse zu füllen. Jeder soll sich ausprobieren und seinen eigenen Weg finden.«
Die Kampagne startet mit einem Basis-Workshop zu verschiedenen Ernährungsformen. Danach geht es in die dreiwöchige interaktive Challenge: Hier können alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem internen Ranking Punkte sammeln und werden durch eine Selbstlernplattform unterstützt, auf der Kochworkshops, Blogartikel, Erklärvideos und Rezepte veröffentlicht werden. Anschließend gibt es die Gelegenheit zum interaktiven Austausch und einen Abschlussworkshop mit Alltagstipps zur klimaneutralen Ernährung.
Plant-Based ist nämlich nicht nur besser für den Körper, sondern vielfach auch für das Klima. Aber auch wer gerne Fleisch isst, kann einiges beachten. Alexandra Seifert vom Green Office der TU Dresden erklärt zum Beispiel anhand von virtuellem Wasser, also dem Wasser, was zur Herstellung eines Produktes benötigt wird: »Wenn ein Tier in Argentinien aufwächst und mit Soja aus China gemästet wird, dann entzieht man China und Argentinien virtuelles Wasser, das am Ende in Europa landet. Fleisch von einem regionalen Tier, das regional angebautes Futter bekommt, ist in dieser Hinsicht also durchaus besser als anderes Fleisch. Die pflanzenbasierte Ernährung ist aber noch besser als eine tierische.« Aber auch das ist nicht so einfach wie es klingt: Ein regionaler Apfel schneidet in Sachen Klimafreundlichkeit natürlich besser ab als eine importierte Banane. Der in Deutschland heiß geliebte weiße Spargel hingegen ist trotz Regionalität und Saisonalität weder besonders nachhaltig im Anbau, noch sehr nährstoffreich und bringt aufgrund der häufig schlechten Arbeitsbedingungen für die Erntehelfer auch noch moralische Probleme mit sich. Diese vielfältigen und nicht immer einfachen Zusammenhänge zu erkunden ist eines der Ziele der Kampagne.
Deswegen wird die Plant-Based-Kampagne @ TU Dresden außerdem mit der vom Green Office organisierten Nachhaltigkeitswoche vom 17. bis 26. Juni an der TU Dresden zusammenarbeiten. Hier wird es weitere Workshops unter anderem von tuuwi – der studentischen TU-Umweltinitiative – und dem Verein »Zur Tonne«, der sich mit der Rettung weggeworfener Lebensmittel beschäftigt, geben.
Betty Baumann
❞Die Anmeldung ist ab sofort unter https://tu-dresden.de/tu-dresden/gesundheitsmanagement/angebote/spezielle-angebote/Plant-Based-Kampagne möglich.
Einen kleinen Vorgeschmack auf die pflanzenbasierten Rezepte kann man sich außerdem auf den Seiten der Techniker Krankenkasse holen:
https://www.tk.de/techniker/magazin/rezepte/fruestuecksrezepte/selbstgebackene-muesliriegel-2020878?tkcm=ab
Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 8/2022 vom 3. Mai 2022 erschienen. Die komplette Ausgabe ist im Online-Auftritt des UJ unter https://tu-dresden.de/uj oder hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei bestellt werden.