AVerS
Analyse der Versorgungssicherheit in Süddeutschland unter Berücksichtigung der europaweiten Kopplung der Strommärkte
Zielstellung
Das Ziel des Forschungsprojektes ist die Untersuchung der Versorgungssicherheit in Deutschland, insbesondere in Süddeutschland, vor dem Hintergrund der Abschaltung weiterer Kernkraftwerkskapazitäten in den nächsten Jahren sowie eines steigenden Anteils an dargebotsabhängigen erneuerbaren Energien. Diese Untersuchung ist aber nicht durchzuführen, ohne die Entwicklungen hin zu einem europäischen Binnenstrommarkt und die Einführung von Kapazitätsmechanismen im benachbarten Ausland angemessen zu berücksichtigen. Diese Entwicklungen haben einen immensen Einfluss auf die Entwicklung der gesamten inländischen, aber auch regionalen Kraftwerkskapazitäten.
Die bisherigen Analysen zum Thema Versorgungssicherheit werden um drei wesentliche Punkte ergänzt:
- Auswirkungen verschiedener Marktdesignoptionen in Deutschland und den europäischen Nachbarländern auf die Versorgungssicherheit in Süddeutschland und Deutschland insgesamt,
- Auswirkungen der europäischen Marktkopplungsmechanismen auf die Versorgungssicherheit in Deutschland im Allgemeinen und Süddeutschland im Besonderen und
- Beitrag der Nachfrageflexibilisierung zur Versorgungssicherheit.
Um die offenen Fragen zu beantworten, werden verschiedene Modellansätze gekoppelt, welche in den jeweiligen Teildisziplinen ihre Stärken besitzen. Durch die Kopplung der bewährten Modellansätze ist es erstmals möglich, bisher nicht untersuchte Aspekte zum Thema Versorgungssicherheit in Süddeutschland detailliert zu beantworten.
Mittels der Analyse lassen sich Handlungsempfehlungen ableiten, um in Deutschland einen Strommarkt zu schaffen, der weiterhin eine nachhaltige, kostengünstige und sichere Versorgung an Elektrizität gewährleistet.
Beitrag des Lehrstuhles für Energiewirtschaft
Am Lehrstuhl für Energiewirtschaft der TU Dresden wird das Optimierungsmodell ELMOD weiterentwickelt und ein Algorithmus zur Bestimmung von Marktzonen implementiert. Darauf basierend werden lokale Netzengpässe berechnet zur Abschätzung von notwendigen Schaltmaßnahmen im Stromnetz (u.a. Topologieänderungen, Stufenstellungen, Redispatch). Zudem sollen die Handelskapazitäten zu angrenzenden europäischen Marktzonen (NTC-Werte) bestimmt werden. Für verschiedene Größen wie beispielweise Nachfrageprofile und die Kraftwerkspark-Entwicklung, die Abbildung von verschiedenen Marktdesigns, sowie für die Bewertung der Versorgungssicherheit, erfolgt eine Kopplung mit den Modellen der Projektpartner. Ein weiterer Beitrag wird die Generierung von netzbezogenen Handlungsempfehlungen abgeleitet aus den Modellergebnissen aus ELMOD sein.
Projektpartner
- Karlsruher Institut für Technologie: Lehrstuhl für Energiewirtschaft
- Technische Universität Dresden: Lehrstuhl für Energiewirtschaft
- Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI
- ESA² GmbH
Laufzeit
2016 bis 2019
Kontakte am Lehrstuhl für Energiewirtschaft
Dirk Hladik, Tel.: +49 351 463 39762, Email: Dirk.Hladik@tu-dresden.de |
Dominik Möst, Tel.: +49 351 463 39770, Email: Dominik.Möst@tu-dresden.de |